Trennungsschmerz und Lebensfreude

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Molly

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16 Dezember 2015
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Alle guten Dinge sind Drei...

Habe ich mir gedacht. Und aus diesem Grund, erlaube ich mir, hier ein Tagebuch zu erstellen.
Ich hoffe ich werde es schaffen euch regelmässig auf dem Laufenden zu halten. Und vorallem, hoffe ich das mir dieses Tagebuch in schwierigen Zeiten die nötige Stütze sein wird.

Meine drei ersten Tage der Freiheit (in kurz):

Nach dem ich am Mittwoch dem 16.12.2015, die endgültige Entscheidung zum Rauchstop getroffen habe, fühlte ich mich erstmal richtig positiv! Unter anderem auch weil ich mich so ermutigt fühlte, nach den vielen positiven Worten aus diesem Forum hier! :dankeleute
Bereits in diesen drei Tagen, begegneten mir diverse klassische Rauchersituationen. Weinachtsessen mit dem Geschäft, geselliger Abend mit Freunden, gemütlicher Abend mit meinem Bruder. Sressige Situationen, Wartezeiten, Autofahren...

Heute hatte ich Nachmittags Training mit meinen Hunden. Das Wetter war wunderschön und sogar im Flachland hat sich der Nebel ausnahmsweise verzogen. Ein toller Nachmittag. In einer geselligen Runde. Die Raucher pafften und ich fühlte mich ab und zu etwas verloren. Vor allem, wenn einer der rauchenden Kollegen mit dem Päckchen so offensichtlich vor mir her wedelte, das ich, hätte ich denn gewollt, die Zigaretten hätte zählen können.
Auch als ich Abends noch einen Besuch bei meinem Bruder machte,war dies früher eine klassische Mehrrauchersituation. Genau wie die Hundetrainings auch, liessen solche Besuche für gewöhnlich meinen Konsum in die Höhe schnellen. Gemütlich mit Kafee auf dem Balkon sitzen, eine warme Decke und guter Gesprächsstoff, die Zigarette.

Auf dem Weg zu meinem Bruder glaubte ich, ich müsse ihn bei Ankunft dringend um eine Zigarette bitten. Wieso? Keine Ahnung. Fragt den kleinen Teufel. Er war sich sicher, das ich genau dies tun müsste.
Als ich also im Auto sass und mein Verstand gegen das Nikotinmonster einen erbitterten Kampf führte, entschied ich mich beinahe dazu, diesen Besuch abzublasen. :eut
Im letzten Moment, gewann aber der Verstand die Überhand und wies das Monster in seine Schranken. Ziemlich geschafft nach dieser mentalen Kriegsführung, erreichte ich also meinen Bruder.
Ich entschloss, sogleich die beste Karte gegen Mr. Nikotin auszuspielen. Ich erzählte meinem Bruder von meinem neuen Weg und wie ich diesen zu begehen bedenke. Ich erzählte ich auch von meinem Kleinkrieg im Auto. Wir mussten beide herzlich lachen.

Nach einem gemütlichen und Rauchfreien Abend, liege ich nun zufrieden und etwas stolz auf dem Sofa und eröffne dieses Tagebuch.

Ich stellte in den vergangenen Tagen fest, wie viel Kraft und Ideenreichtum Mr. Nikotin besitzt. Es ist unglaublich, wie wichtig plötzlich eine Kippe erscheinen mag. Welche Bedeutung sie aus dem Nichts, bekommen kann.
Mr. Nikotin kann charmant, liebevoll, hoffnungsfroh oder absolut loyal sein. Er kann aber auch wutentbrannt, laut oder drohend werden. Kindisch quängeln, schreien, weinen oder toben. Er kann uns entführen, in eine, Welt der wunderschönen vergangenen Rauchermomenten. Seine Erzählungen und Bilder sind immer glorifiziert, dramatisch oder absolut romantisch. Ab und an staune ich über die Einfachheit und Genialität dieser Sucht. Was sie alles verspricht, aber doch nicht hält. Und trotzdem folgen wir immer weiter den Lehren des Mr. Nikotin.

Da ich und Mr. Nikotin unsere Beziehung vor drei Tagen beendet haben, bedeutet dies das ich den ersten wichtigen Schritt gegangen bin. Ich habe erkannt das er ein Mistkerl ist und ihn aus meinem Leben geworfen.
Natürlich haben viele meiner Freundinnen mir bereits zu erklären versucht, das er nicht der Richtige fürs Leben sein kann. Eine solch einseitige Beziehung kann auf Dauer nicht funktionieren. Es kann nicht sein, das ein Typ sich auf solch schmarozerische, beinahe parasitenähnlicher Art in dein Leben einnistet!
Natürlich.. Ist mir schon immer klar gewesen. Aber wer ist denn schon gerne alleine?

Was mir lange nicht bewusst war, ist, das Mr. Nikotin nicht die einzige Wahl darstellt. Neben Mr. Freshatem und Sir Gesundheit, Herrn Fitness oder Fox dem Spahrfüchschen gibt es noch viele interessante Typen in dieser Welt.

Seit unserer Trennung vor drei Tagen, hat Mr. Nikotin entdeckt wie wichtig ihm unsere Beziehung doch eigentlich ist. Er taucht in den unmöglichsten Momenten auf um mir Vorwürfe zu machen oder mich zu bekniehen. Er zeigt mir Bilder aus der Vergangenheit und bekundet seine Liebe und Loyalität.
Er ist auch ein guter Stratege, das muss ich ihm lassen. Zu seinen überraschenden Besuchen, bringt er seine unheimlichen Kumpels und treuen Begleiter nie mit. So habe ich Stinkemaul und seine Brüder Stikeklamotten und Stinkehaare schon länger nicht mehr angetroffen. Auch Herrn Halsweh oder Herrn Von chronischer Husten, die Inhaber der gereiztenBronchien GmbH haben sich sang und klanglos vom Acker gemacht. Diese beiden werde ich nicht vermissen!

Etwas Sorgen machen mir Mr. Nikotins grosse Brüder. Krebs, Herzinfarkt und Tod. Ich hoffe einfach das sie mich vergessen mögen.

Nun ja. Die Beziehung zu Mr. Nikotin hat lange angedauert und es haben sich einige Altlasten angesammelt. Diese werde ich in den Nächsten Tagen und Wochen beseitigen. Ich werde mich auch an das Gefühl gewöhnen, ohne ihn an meiner Seite durch den Alltag zu gehen.


Ich bin stolz nach jeder gemeisterten Rauchersituation und werde den elenden Typen nicht mehr zurücknehmen. Tschau Baby!

Euch allen eine Gute Nacht und bis bald!

In diesem Sinne: heute rauchen wir erstma keine! :won1

Grüsse eure Molly
 
Hallo Molly,

:sun1 ganz amüsiert lese ich Deine Tagebucheröffnung.
Genau so ist es. Nikotin ist kein guter Beziehungspartner, aber er ist ein Stalker... das hast Du ja auch schon bemerkt.

Trotzdem hat er keine Chance mehr und das wird er irgendwann auch einsehen müssen.
Du machst alles richtig!

Weiterhin alles Gute! :victory
 
Hi Molly,

dein erster Tagebucheintrag erinnert mich an meinem Start, das ganze mit Humor, Witz und doch viel Ernsthaftigkeit angehen.

Danke für deinen tollen Beitrag er hat mir sehr gefallen und du weisst ja wenns an der Tür klingelt muss man nicht jeden reinlassen weder Mr. Nico noch seine Brüder, lass lieber die netten und freundichen rein.

Du schaffst das.

Lieben Gruß Mickie
 
Hallo ihr Lieben da draussen

Danke erstmal Pierrotina und Mickie für eure Worte.
Ich denke solange man den Humor auf seiner Seite hat, hat man beinahe schon gewonnen. Und wenn nicht, macht verlieren mit einem Lächeln auf dem Lippen auch schon weniger aus.

Heute, dem Tag vier nach meiner Trennung von Mr. Nikotin, hatte ich einen angenehmen Tag. Ausschlafen, Hunde spazieren, Frühstücken. Danach ab an die Sonne. Es brauchte einige Höhenmeter. An der Sonne angekommen, Joggte ich eine gute Stunde mit meinen Hunden. Es war wunderschön. Joggen habe ich vermisst. Aber solange ich rauchte, fand ich irgendwie nie die Energie oder den Ansporn zum Rennen. Heute schon. Es war WOW! Die Sonne, die frische Luft, Wladgeruch, Wiesen und goldenes Laub. Wie ich es vermisst habe.. Danach tankte ich noch eine Stunde Sonne und fuhr dann wieder nach Hause, in den Nebel.
Nach einem heissen Bad, lud ich meine Mutter zum Essen ein. Ich kochte Wok Gemüse mit Reisnudeln. Jummi!
Ich erzählte auch meiner Mutter von meiner Entscheidung, auch sie freute sich sehr. Nun bin ich noch etwas stolzer.


Heute habe ich Mr. Nikotin nirgends angetroffen. Es war toll! Ich vermisse ihn nicht.
Ich habe etwas Angst das er mich in einem schwachen Moment erwischt. Oder das ich ihn unterschätze und er mich so erwischt.. Nun ja ich bleibe drann. Und bin froh die Entscheidung getroffen zu haben.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in die Weinachtswoche!

Liebe Grüsse eure Molly
 
Molly meinte:
Es war wunderschön. Joggen habe ich vermisst. Aber solange ich rauchte, fand ich irgendwie nie die Energie oder den Ansporn zum Rennen. Heute schon. Es war WOW! Die Sonne, die frische Luft, Wladgeruch, Wiesen und goldenes Laub. Wie ich es vermisst habe.. Danach tankte ich noch eine Stunde Sonne und fuhr dann wieder nach Hause

Ich habe etwas Angst das er mich in einem schwachen Moment erwischt. Oder das ich ihn unterschätze und er mich so erwischt.. Nun ja ich bleibe drann. Und bin froh die Entscheidung getroffen zu haben.

Ich wünsche euch allen einen guten Start in die Weinachtswoche!

Liebe Grüsse eure Molly

Hallo Molly, das liest sich echt klasse. Fürs joggen bin ich leider noch zu schwer, liebe eher das Radln und Nordic walken. Bei mir ist der Rauchstop gerade mal 21 Wochen her und die Trainingserfolge sind phänomenal. Nie nie nie nie wieder werde ich Nikotin gegen diese Fitness eintauschen.

Viel Glück weiterhin
 
So will mich auch melden mal hier, werde heute 20 Tage rauchfrei. Finde super wie du dein Tagebuch schreibst. Wünsche dir weiter viel Kraft und Sturheit.

Gruß Rudolf
 
Hallo ihr lieben

@ Niko_Dean: Danke! Hauptsache Bewegung, macht echt Spass und gibt Kraft fürs weitermachen! Wow, 21 Wochen, ich beneide dich.. Gratulation!

@ Rudolf: Danke auch dir für deine Worte! Zwanzig Tage, Gratuliere dir! Toll!

Mann beneide ich euch beiden!

Danke für euer Interesse an meinem Tagebuch!

Man liest sich bald wieder,

Grüsse Molly
 
Hallo Molly, und ich beneide Dich schon um Deine 7 Tage! Das wäre derzeit für mich der Hit! Schon einen einzigen Tag ohne Kippe durchzustehen.
Weiter so!
 
Guten Abend ihr Lieben,

Wow.. Sieben Tage ohne Zigarette! Mann ein bisschen stolz bin ich schon!

Doch sieben Tage ohne Zigarette, bedeuten nicht das ich sieben Tage ohne Zigaretten verbracht habe. Was ich damit sagen will: ich habe mir viele Gedanken zu meiner Raucherkarriere und meinem Rauchverhalten gemacht. Habe oft über Zigaretten und die Sucht philosophiert. Einige meinerseits Gedankensprünge will ich euch nicht vorenthalten.

Meine Beziehung mit Mr. Nikotin dauerte über zehn Jahre an. Unser Verhältnis begann in jungen Jahren. Zunächst schleichend, näherte sich Mr. Nikotin immer mehr an. Bis er zu meinem unersetzlichen Partner wurde. "Er gehört zu mir - wie mein Name an der Tür"...

Ich konnte früher nie nachvollziehen, das es Raucher gab, welche zu wenige Zigaretten dabei hatten. Ich war stets bestens vorbereitet. Und nur in den seltensten Fällen hatte ich tatsächlich nach der Letzten kein neues Päckchen zur Hand. In meinen letzten Raucherjahren, änderte sich dies jedoch schleichend. Ich habe das damals auch nicht bemerkt. Ist mir erst jetzt aufgefallen. Plötzlich hatte ich nicht mehr immer Zigaretten zur Hand. Musste ab und an wieder eine schnorren. Es scheint mir im Nachhinein, als wollte ich schon gar nicht mehr wirklich rauchen. Oft dachte ich mir damals: "vielleicht höre ich ja bald auf, da lohnt der Kauf einer Stange nicht sich nicht mehr". Ich wollte also aufhören. Mr. Nikotin wollte diese Trennung aber nicht. Er verbündete sich stark mit meinem inneren Schweinehund. Die beiden wurden dicke Freunde.

Während mein innerer Rat: Bauchgefühl, Vernunft und Körpergefühl, darüber debattierten wie man diese schädliche Beziehung beenden könnte, stürmte in regelmässigen Abständen Schweinie den Ratsaal. "Ach kommt schon, wir sind bereits so lange Jahre Freunde. Mr. Nikotin hat so vieles für uns getan. Er ist immer für uns da gewesen. In allen traurigen und schönen Momenten war er unser Begleiter. Freunde kommen und gehen. Mr. Nikotin bleibt."

So oder ähnlich rettete also Schweinie, regelmässig Mr. Nikotins Allerwertesten. Manchmal war Schweinie dabei sogar taktisch geschickt. Da er nicht willens war, ständig objektive Argumente mit rosarot - gefotoshopten Bildern zu entkräften, entschied sich Schweinie auch andere Methoden als gültig anzuerkennen. Er wartete also einen Moment ab, von welchem er ein wunderschön - rosarot gefotoshopten Foto besass. Beispiel gefällig? Ein Selfie: Mr. Nikotin und ich, Sonnenuntergang, auf Berggipfel. Mr. Nikotin und ich, auf der Terasse, dampfende Tasse Kaffee, vollmundiges Aroma. Sonnenuntergang.
Ein Foto von mir: Verlust, Tränen, Gewitterwolken und Regen. Mr. Nikotin tritt ins Bild. Die Sonne geht auf..
Er legte das absolut kitschige Foto vor und bewies damit, das die Realität ohne Mr. Nikotin nur halb so farbig ist. Dieser geschickte Brusche.
Mr. Nikotin habe ich nun auf die Strasse gesetzt, Schweinie habe ich noch. Den mag ich trotzt allem gerne. Ich weis das auch er böse manipuliert wurde. Wir werden unsere Beziehung wieder ins Lot bringen.

Ich habe bemerkt, das es für mich sehr wichtig ist, mir etwas Gutes tun zu wollen. Wohlwollend zu mir selber zu sein. Mich zu mögen und mir deshalb die Gesundheit zu gönnen. So fällt es mir unendlich leicht, das Rauchen bleiben zu lassen. Auch wenn die Arbeitskollegen rundherum die Luft vernebeln.
Was mir jedoch bereits mehrmals passiert ist, das Momente in welchen ich irgendwas nicht zu meiner Zufriedenheit geschafft habe, mich völlig destruktiv werden lassen. Ich habe bei einem früheren Versuch, nach dem Rauchstop, eine Prüfung versammelt. Mein erster Gedanke: " Mensch bist du schiesse. Jetzt kannst du ja eine Rauchen."
Warum so destruktiv? Ich weis es nicht, habe aber etwas Bammel, das mich ein solcher Moment auch bei diesem Versuch scheitern lassen könnte.

Und zum Schluss:
Hatte das auch jemand von euch? Ein Art taubes Gefühl auf der Zungenspitze, seid dem Rauchstop?

Ansonsten geht es mir gut. Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf meines Rauchstop. Mache mir unheimlich viele Gedanken. Glaube aber, das dies zum Prozess gehört und mir hilft.

Ich freue mich am Abend nach der Arbeit nach Hause zu kommen, und meinem Schatz einen Schmatzer aufzudrücken ohne befürchten zu müssen, das er sagt: "Du Stinkst nach Aschenbecher" und er hätte recht..

Ich war diese Woche jeden Mittag mit meinen Hunden joggen. Das gibt mir richtig Energie und macht einfach nur Spass! Ich will mir auch Ziele für nächstes Jahr steckten (Läufe).
Ich esse etwas mehr, schaue aber darauf das es vorwiegend Früchte oder Nüsse sind. Süsses hab ich nicht im Haus. Da ich mich viel Bewege, mache ich mir wegen dem Gewicht keine Gedanken.

Mein Umfeld hat die Entscheidung gut aufgenommen. Die meisten freuen sich, andere warten auf mein scheitern.

@ Mahatma: Danke! Ich bin mir sicher auch dein Moment kommt. Und du wirst ihn packen. Ich kann mich extrem in dich hineinversetzten. Mir ging es viele Monate genau so. Ich glaube mit Schweinie zu diskutieren lohnt sich nicht. Er ist rhetorisch-übermenschlich. Manchmal muss man sich gegen ihn einfach durchsetzten, ohne zu diskutieren. Er wird überrascht sein..
Stress dich nicht unnötig. Geniesse die Festtage, sei lieb zu dir. Schränke dich nicht ein. Die Zigaretten werden immer wertvoller, desto weniger es werden. Denke nicht an die Zigaretten, sondern an DICH!
Alles liebe dir!

Ich wünsche euch allen eine besinnliche Festzeit
Liebe Grüsse Molly
 
Molly,

Du kannst mächtig stolz sein auf Dich! Sieben ganze Tage sind eine Hammer Leistung! Gratuliere ganz herzlich, Hut ab.
Ich denke, Du machst das sehr gut, wie Du Dich mit der Sucht auseinander setzt. Du hast bestimmt recht: Der begleitet Dich sicher noch ein Weilchen, aber Du bist darauf eingestellt.
Und ich verspreche Dir, über die Zeit verliert er. Noch ist alles sehr präsent, aber scheibchenweise gewinnst Du das Spiel, so wie wir es alle jahrelang verloren. Nur eine, die macht doch nix... Jetzt drehst Du den Spieß um:
Nur heute mal nicht, über morgen reden wir später. Heute rauchen wir erst mal keine.

Die Sache mit der Zungenspitze kannte ich so noch nicht, aber würde mich ehrlich gesagt nicht beunruhigen, in der Geschmackswahrnehmung kann es erst mal zu Irrungen und Wirrungen kommen, da lesen wir hier öfter. Auch Durchblutungsmäßig kann da einiges aufgehen, es kann sich also da und dort was umstellen.
Ich würde empfehlen, das erst mal unter Beobachtung zu setzen, bei mir hat sich die ersten Wochen auch einiges Überraschendes ereignet, ich habs erst mal hingenommen.

Bitte mach weiter so, das hört sich gut an.

Schöne Feiertage und alles Liebe,
Robert
 
Molly meinte:
Ich war diese Woche jeden Mittag mit meinen Hunden joggen. Das gibt mir richtig Energie und macht einfach nur Spass! Ich will mir auch Ziele für nächstes Jahr steckten (Läufe).
Ich esse etwas mehr, schaue aber darauf das es vorwiegend Früchte oder Nüsse sind. Süsses hab ich nicht im Haus. Da ich mich viel Bewege, mache ich mir wegen dem Gewicht keine Gedanken.

Mein Umfeld hat die Entscheidung gut aufgenommen. Die meisten freuen sich, andere warten auf mein scheitern.

Hallo Molly

Ich finde Deine Schreibweise sehr erfrischend, auch Dein Umgang mit Mr Nikotin.
Auch ich habe meinem Schweinehund einen Namen gegeben, damals 1996, ich nannte ihn HASSO

Und weil ich Hasso verboten hatte, den Menschen die mich gequält haben an die Kehle zu gehen, hat Hasso eben den Spies umgedreht
und zu Alkohol und Ziggis gegriffen. Selbstmord statt Mord.......

Nun ist Mord auch keine gute Idee, aber wenn ich Hasso noch den Zweitnamen Mr. Aggression gebe, konnte ich an jedem Herzrasen oder Bluthochdruck den Wunsch spüren, jemanden an die Kehle zu gehen oder ihn zumindest fest in die Waden zu beissen.

Nun bin ich bald 20 Jahre mit Hasso ein Team und ich freue mich heute schon auf meine Radtour die Berge hinauf. Wenn mein Puls auf 160 hochrast und ich den Berg hinaufradel..................

Halte durch denn es lohnt sich
 
Guten Abend ihr Lieben da draussen,

Ich hoffe ihr konntet alle ein schönes Weinachtsfest feiern!

Update von meiner Seite:

10 Tage Rauchfrei, 254 hypothetische Zigaretten nicht geraucht, 102 sFr. gespart.
Hammer!
Ich danke euch ganz fest. Ihr alle habt mir sehr geholfen!

Ich habe mir vorgenommen mit dem ersparten Geld meinen Partner zu einem guten Essen einzuladen, wenn die Festtage vorbei sind.

Seit ich nicht mehr rauche, haben sich mir völlig neue Perspektiven eröffnet. Ich habe die Lust am Laufen entdeckt. Mein Geschmackssinn meldet sich zögerlich wieder zurück - Ich nehme mir mehr Zeit frisch zu kochen. Geniesse das Leben und muss regelmässig spontan Lächeln.

Das Laufen:
Wie ich bereits im vorangegangenen Post beschrieben habe, war ich diese Woche in jeder Mittagspause laufen. Nur kurze Distanzen. Trotzdem reichen diese aus, um den Kopf wunderbar zu lüften. Vor Allem wenn sich Mr. Nikotin wieder einzuschleichen versucht.
Gestern war ich für 13 km unterwegs und heute 8 km. Ich werde weiter laufen. Weil es mich unglaublich lebendig macht.

Für den heutigen Lauf, setzte ich mich ins Auto und fuhr über die Nebelgrenze. Es hat sich sowas von gelohnt. Die Sonne und die Aussicht über das unendliche Nebelmeer..

Der Geschmacksinn und das Kochen:
Ich entdeckte Geschmäcke komplett neu. Wo ich bei manchen Rezepten nicht verstand weshalb man gewisse Gewürze dazugeben soll, flippe ich heute ab so mancher Geschmacksexplosion so richtig aus vor Freude. Ich koche vermehrt frisch und gesund. Ich will meinem Körper helfen, zu genesen.

Ich bin ganz verrückt nach Äpfeln und Mandarinen. Früher mochte ich beides nicht sonderlich. Ich könnte Kiloweise Mandarinen füttern. Am meisten liebe ich den Mandarinengeruch, welcher nach dem schälen an den Händen bleibt. Toll!

Was immer noch vorhanden ist, ist dieses "Taube" Gefühl an der Zungenspitze.
Ich bin aber zuversichtlich dass auch das bald komplett verschwindet.

Regelmässig schaue ich gegen den Wind, nehme einen tiefen Atemzug kalter, frischer Luft und denke: Wow, das Leben kann so toll sein!

Ab und zu schleicht sich Mr. Nikotin natürlich gedeckt getarnt an mich heran. Er überrascht mich in den unglaublichsten Momenten. Aktuell gelingt es mir mit einem konsequenten: " Jetzt nicht!" Von mir zu weisen. Ich hoffe er hört bald damit auf mir Rosen vor die Tür zu legen.

Lieber Niko_Dean, Lieber Robert, danke für eure Worte. Ich bin froh um euren Support auf diesem Weg! :dankeleute

Danke fürs lesen und bis bald!

Liebe Grüsse
Molly
 
Hallo Molly :blueh

ich lese total gerne in Deinem Tagebuch. Hier riechts förmlich nach Neuanfang :sun1

Herzlichen Glückwunsch zur ersten zweistelligen Zahl.... 10 Tage rauchfrei !!!
Richtig gut machst Du das!
 
Molly,

10 Tage in Freuheit, Du bist prima unterwegs. Vor allem finde ich gut, wie Du die Veränderungen registrierst. So was hilft ungemein.
Der stille Verehrer wird noch ein Weilchen vorstellig werden, aber irgendwann wird er es bleiben lassen, bestimmt.
Ich wünsch Dir noch weiterhin spannende Entdeckungen. Du machst das ganz toll.

Alles Liebe,
Robert
 
Wow Molly, das hört sich echt super an! Vor allem das mit dem Laufen. Das möchte ich auch machen, falls es mir gelingt aufzuhören.(es muss!)
10 wunderbare Tage ohne Nikotinmonster, super tolle Leistung. Ich weiß ja, wie vor allem am Anfang jeder Tag zählt!
Weiter so:)
 
Hi Molly,
Du liest Dich wirklich super. Mir ist es ganz ähnlich mit Geschmack und Geruch gegangen. Alles schmeckte viel intensiver und es hat mir total Spaß gemacht auch exotischste Sachen auszuprobieren. Ich habe mir damals z.B. für viel Geld teure exotische Früchte gekauft und es war so ein Genuss diese schmecken und riechen zu können. Auch Gerüche habe ich viel intensiver wahrgenommen. Ich bin damals mal in einer klassischen Konzertaufführung gewesen und hätte schwören können, dass ich jede Person einzeln rieche - ich war völlig überwältigt. Das hat sich inzwischen wieder normalisiert, aber es hat mir gezeigt, wie krank ich eigentlich war, dass ich vor die Realität so einen starken Filter bzw. Dämpfer setzen musste. Ich drücke Dir die Daumen. Du kannst stolz sein auf diese 10 Tage ohne Kippen. Liebe Grüße, Eckhard :zaehne
 
Hallo ihr Lieben

Ich danke euch allen für die lieben Worte! Das ist echt toll! Danke!

So macht es gleich noch viel mehr Spass! :wiralle

Danke!

Bis bald :xenia

Liebe Grüsse

Molly
 
Hi Molly,

mir gefällt deine frische Art zu schreiben und wie die Geschmacksknospen aufblühen und schon kleine Nuancen bei der Zubereitung eine neue Überraschung bereiten können.

Mit der Zungenspitze kann ich nun auch nicht erklären, aber gerade körperlich passiert eine Menge nach dem Rauchstopp und die Reinigung hat manchmal auch eine Erstverschlimmerung parat bevor dann die nächste freudige Explosion stattfindet.

Also weiter so.

Lieben Gruß

Mickie
 
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