Schach: DvdE vs. Turmwalt

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:hehe Es kann sich nur um einen Irrtum handeln, ich war noch nie in Kuba. Und nach dem Gambit hab ich eh schon keinen Plan mehr. Spätestens jetzt verlassen wir die Pfade der Meister, denn die Dresdner Brechstangenvariante al la Robert ist ja bei den Großen eher selten zu erblicken. Trotzdem, ich klopf mal am Zwinger an.

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3
 
Ob der Weltmeister an den Zwinger geklopft hat, lassen wir der Einfachheit halber dahinstehen. Bekannt ist aber, dass der Herausforderer vor dem Öffnen des Zwingers keinerlei Scheu zeigte.

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3 9.gxf3

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Oha, ein Zwinger öffnet sich? Das lockt die Neugierige an. Die Aussicht, ans Glockengespiele im Zwinger zu kommen, ist zu verlockend.

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3 9.gxf3 Df6
 
Tja, wenn die Queen in ihrem schwarzen Kostüm beliebt, den Zwinger mit Feudeln vollzuballern, ist die Revanche im Sinn von Gewinnen-will ganz schnell abgeschmettert und Spassbremse sehr schnell in Zugzwang...

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3 9.gxf3 Df6 10.d5

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Wo die schwarze Dame hinfeudelt, bleibt kein Zwinger trocken, deucht mir.
Ein wenig überrascht bin ich schon, aber ich lasse den Korken noch ungläubig auf der Martini-Flasche...

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3 9.gxf3 Df6 10.d5 Dxf3
 
Den Wermut darfst du gerne öffnen, denn ich erwarte keine Demut. Ich bescheide mich gerne mit einem Unentschieden, wo doch "Revenge" angesagt war.

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 Lxb4 5.c3 La5 6.d4 d6 7.O-O Lg4 8.Da4 Lxf3 9.gxf3 Df6 10.d5 Dxf3 11.dxc6 Ich biete Remis

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Das nehm ich gerne an, und offen isser, der Remy! :friendsc
Wenn ich mir viel gedacht hätte, aber das nun nicht. Ich danke für die flotte und lehrreiche Partie. :servus

Auf die Nachbetrachtung bin ich ja gespannt...vor allem frage ich mich, ob die Rochade denn günstig war. Weil so ganz verstanden hab ich die Partie ja noch nicht, offen gesagt.
Mal sehen...:elch
 
Schön zu erfahren, dass es als Ehre gesehen wird, gegen mich remis zu spielen.

Die Partieeröffnung 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4 wird als Evansgambit bezeichnet. Sie wurde im Wettkampf um die Weltmeisterschaft 1892 vom Herausforderer Michail Tschigorin in 8 von seinen 12 Weißpartien angewandt. Von diesen 8 Partien gewann Tschigorin 4, verlor 1, und 3 Partien endeten remis.

Die 17. Wettkampfpartie entspricht mit einer unbedeutenden Zugumstellung unserer Partie bis einschließlich 9.gxf3. Steinitz erwiderte 9...exd4. Wahrscheinlich ist das objektiv gesehen der beste Zug, aber Steinitz spielte in der Folge ungenau weiter und verlor schließlich.

9...Df6 ist auch ein guter Zug, aber nur, wenn beide Seiten ein Unentschieden anstreben. Hätte ich meinerseits auf Gewinn spielen wollen, musste ich wahrscheinlich 10.Lb5 spielen, damit die Partie zunächst einfach weitergeht und ich später nach einer Gewinnmöglichkeit Ausschau halten konnte. Aber wie gesagt: "Revenge" war angesagt, und das hieß einfach mal nur: nicht verlieren.

Die unbedeutende Zugumstellung von 1892: Es wurde durchgehend 6.O-O d6 7.d4 gespielt (statt 6.d4 d6 7.O-O). Die Rochade ist korrekt. Man darf sie auch 1 Zug früher spielen.
 
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