Tag zusammen,
Ich möchte mich dann doch mal kurz vorstellen. Ich lese seit einigen Tagen hier mit und bin nun seit genau einer Woche rauchfrei *aufdieSchulterklopf* :huepf2
Zu meiner Vorgeschichte: Angefangen habe ich (so genau weiß ich das heute gar nicht mehr) in der 10./11. Klasse, also mit 16/17. So richtig dann wohl als ich in die Oberstufe kam und wir offiziell in die Raucherecke durften.
So richtig angefangen habe ich aber heimlich. Man raucht ja nicht von jetzt auf gleich, sowas will ja erstmal geübt sein, Paffen kann jeder, aber das erste Mal auf Lunge rauchen - dafür braucht es Übung und es ist mit Anstrengung verbunden, aber man will es nun mal wissen, warum es so viele machen - warum es die "Erwachsenen" machen. Dazu möchte ich anmerken, dass mein Vater schon sein Leben lang raucht, allerdings war unser Haus immer rauchfrei. Meine Mutter ist da genau das Gegenteil, weshalb bei uns auch nie im Haus geraucht wurde (wobei mein Vater das wahrscheinlich auch so nicht machen würde).
Naja, das ist jetzt 4/5 Jahre her, heute bin ich 21 und ich sehe das alles etwas anders. Das Schlimme ist, dass man als junger Mensch gar nicht merkt, wie schnell man von dem Zeug abhängig wird und sogar meint, man könnte ja jeder Zeit aufhören und dass es einem eh nicht schadet; man macht ja Sport und ist auch sonst topfit. Ehe man's sich versieht, wird die Schlinge immer enger. Man ist süchtig. Es geht scheinbar nicht mehr ohne.
In ruhigen Momenten hab ich mich schon öfters gefragt, was ich da eigentlich mache, warum ich mich selbst so kaputt mache. Die Worte meiner Mutter und die Warnungen auf den Packungen hab ich zwar die meiste Zeit gekonnt ignoriert, aber irgendwie weiß man ja doch, dass es Unsinn ist.
Ich will noch kurz dazu sagen, dass ich wohl eher der Typ Raucher war, der gern allein geraucht hat. Entweder um Probleme, Belastungen, Stress wegzurauchen oder um mich zu entspannen (wobei ich inzwischen weiß, dass es im Körper eher das Gegenteil auslöst). In der Öffentlichkeit war es mir sogar eher unangenehm, rauchen zu müssen. Es sei denn ich war am Feiern mit Freunden. Da gehörte es irgendwie fast schon dazu. Bier und Kippe - komisch, aber es hat sich ein wenig so eingebrannt. Deshalb hab ich es auch erst mal gemieden, auszugehen bzw. was zu trinken. Das war mir alles noch zu unsicher.
Meine Beweggründe sind einfach mal folgende:
- ich will mich nicht länger selber systematisch zerstören, meine Gesundheit (was für ein Geschenk!!) nicht länger so auf's Spiel setzen
- ich will fitter sein, Sport machen, Ausdauer haben
- ich will einfach nicht mehr von so einer dämlichen Sache dermaßen abhängig sein! Es kotzt mich an, wenn ich unterwegs bin und gerade, aus welchen Gründen auch immer, nicht rauchen kann und es mir deswegen nicht gut geht
- ich will gut riechen und schmecken. Ich koche gerne und bin gern in der Natur, mit stinkigen Kippen harmoniert das nicht
- ich will gepflegt sein und mich nicht darum kümmern, ob ich gerade wieder nach Kippen stinke oder nicht (nach dem Rauchen hatte ich immer den Drang, den Gestank von den Fingern zu bekommen und hab mir meistens direkt danach die Zähne geputzt oder Kaugummis/Bonbons gegessen - ich hasse diesen ekeligen Geruch)
- ich will diese unmenschliche Tabakindustrie nicht länger unterstützen, die uns weiss machen will, dass es erwachsen, cool, sportlich, genüsslich...ist, zu rauchen
- ich will irgendwie kein Rauchen sein, mir wurde auch schon öfters gesagt, dass es auch gar nicht zu mir passt (was auch immer das heißen mag), aber ich fühl mich mit der Kippe einfach nicht wohl, und doch hat man Verlangen danach -.-
- ...
Das Buch von Allen Carr habe ich bereits gelesen und es hat mir sehr geholfen, erst mal Nikotin als Droge, die Sucht zu verstehen. Warum wir rauchen trotz der Gefahren. Dass es eine reine Kettenreaktion ist und dass wir rauchen nicht weil uns die Zigaretten irgendwas geben würden, sondern weil wir damit die Entzugserscheinungen beseitigen, die Unruhe, die wir ohne Zigaretten erst gar nicht hätten.
Daher will ich diesen Kreislauf durchbrechen.
Die ersten Tage fielen mir unglaublich leicht. Ich war selbst überrascht. Allerdings hatte ich seit dem Rauchstopp sehr starke Aphten (diese offenen Stellen im Mund) bekommen, was mich echt runtergezogen hat.
Und heute (nach einer Woche rauchfrei) kamen mehrere Schmachtattacken. Komisch, die körperliche Abhängigkeit sollte eigentlich rum sein, aber psychisch ging es mir heute auch nicht besonders und solchen Situationen hätte ich sonst viel geraucht. Einfach um diese Leere zu stopfen. Ich hänge auch etwas durch zur Zeit. Keine Arbeit, keine Schule - die Uni beginnt erst im Oktober. Davor war ich reisen, was sehr schön war. Hier zu Hause ist alles etwas langweilig und ich fühle mich eingeengt. Alles ist auf Dauer eintönig. Viele meiner Freunde sind in einer Ausbildung, umgezogen oder am Studieren, da bleibt nicht so viel Zeit. Leider, wahrscheinlich fühle ich mich einsam. Eine Clique gibt es auch nicht wirklich und es ist oft mühsam, was auf die Beine zu stellen, einfach etwas mit Leuten zu unternehmen - ein Freund, der spontan anruft und fragt, wie es einem geht oder ob man was zusammen machen möchte...es fehlt mir. Und in genau solchen Momenten kommt dann das kleine Nikotinmonster und lehnt sich über die Schulter. Es ist so irrational. Aber ich bleibe standhaft. Ich weiß, dass es absolut nichts bringen würde und wenn ich meinen Blick etwas weiter ausrichte, weiß ich auch, dass mich das letztlich nur noch mehr runterziehen würde.
Um meine Endorphine wieder etwas in Schwung zu bringen, treibe ich sehr viel Sport die Tage (hab ja eh nix zu tun -.-). Fahrradfahren, im Wald laufen oder schwimmen gehen. Es hilft. Ich fühle mich danach, wenn ich kalt geduscht habe und mit 'ner kalten Coke oder 'nem bleifreien Weizen auf der Couch liege, richtig wohl!
Ach ja, ein paar positive Effekte habe ich auch zu berichten. Meine Durchblutung ist deutlich besser. Keine kalten Hände/Füße mehr (das war echt ne Belastung, wenn man anderen Leuten eine eiskalte Hand entgegen streckt), besser Schmecken und Riechen, insgesamt weniger Durchhänger, ich fühle mich frischer. Und Besonders schön, ich kann mich selber wieder gut riechen! :]
Ich bin zuversichtlich, der Entschluß steht nach wie vor, aber etwas Angst, dass man schwach werden könnte, kommt immer mal wieder.
Aber ich freue mich, hier dabei zu sein und wünsche mir regen Austausch. Hoffe der Text hat sich nicht zu sehr gezogen. Ich persönlich lese immer gern die Geschichten anderer. Scheint ja ein lustiger Haufen hier zu sein
Also dann viel Erfolg euch allen!
Ich möchte mich dann doch mal kurz vorstellen. Ich lese seit einigen Tagen hier mit und bin nun seit genau einer Woche rauchfrei *aufdieSchulterklopf* :huepf2
Zu meiner Vorgeschichte: Angefangen habe ich (so genau weiß ich das heute gar nicht mehr) in der 10./11. Klasse, also mit 16/17. So richtig dann wohl als ich in die Oberstufe kam und wir offiziell in die Raucherecke durften.
So richtig angefangen habe ich aber heimlich. Man raucht ja nicht von jetzt auf gleich, sowas will ja erstmal geübt sein, Paffen kann jeder, aber das erste Mal auf Lunge rauchen - dafür braucht es Übung und es ist mit Anstrengung verbunden, aber man will es nun mal wissen, warum es so viele machen - warum es die "Erwachsenen" machen. Dazu möchte ich anmerken, dass mein Vater schon sein Leben lang raucht, allerdings war unser Haus immer rauchfrei. Meine Mutter ist da genau das Gegenteil, weshalb bei uns auch nie im Haus geraucht wurde (wobei mein Vater das wahrscheinlich auch so nicht machen würde).
Naja, das ist jetzt 4/5 Jahre her, heute bin ich 21 und ich sehe das alles etwas anders. Das Schlimme ist, dass man als junger Mensch gar nicht merkt, wie schnell man von dem Zeug abhängig wird und sogar meint, man könnte ja jeder Zeit aufhören und dass es einem eh nicht schadet; man macht ja Sport und ist auch sonst topfit. Ehe man's sich versieht, wird die Schlinge immer enger. Man ist süchtig. Es geht scheinbar nicht mehr ohne.
In ruhigen Momenten hab ich mich schon öfters gefragt, was ich da eigentlich mache, warum ich mich selbst so kaputt mache. Die Worte meiner Mutter und die Warnungen auf den Packungen hab ich zwar die meiste Zeit gekonnt ignoriert, aber irgendwie weiß man ja doch, dass es Unsinn ist.
Ich will noch kurz dazu sagen, dass ich wohl eher der Typ Raucher war, der gern allein geraucht hat. Entweder um Probleme, Belastungen, Stress wegzurauchen oder um mich zu entspannen (wobei ich inzwischen weiß, dass es im Körper eher das Gegenteil auslöst). In der Öffentlichkeit war es mir sogar eher unangenehm, rauchen zu müssen. Es sei denn ich war am Feiern mit Freunden. Da gehörte es irgendwie fast schon dazu. Bier und Kippe - komisch, aber es hat sich ein wenig so eingebrannt. Deshalb hab ich es auch erst mal gemieden, auszugehen bzw. was zu trinken. Das war mir alles noch zu unsicher.
Meine Beweggründe sind einfach mal folgende:
- ich will mich nicht länger selber systematisch zerstören, meine Gesundheit (was für ein Geschenk!!) nicht länger so auf's Spiel setzen
- ich will fitter sein, Sport machen, Ausdauer haben
- ich will einfach nicht mehr von so einer dämlichen Sache dermaßen abhängig sein! Es kotzt mich an, wenn ich unterwegs bin und gerade, aus welchen Gründen auch immer, nicht rauchen kann und es mir deswegen nicht gut geht
- ich will gut riechen und schmecken. Ich koche gerne und bin gern in der Natur, mit stinkigen Kippen harmoniert das nicht
- ich will gepflegt sein und mich nicht darum kümmern, ob ich gerade wieder nach Kippen stinke oder nicht (nach dem Rauchen hatte ich immer den Drang, den Gestank von den Fingern zu bekommen und hab mir meistens direkt danach die Zähne geputzt oder Kaugummis/Bonbons gegessen - ich hasse diesen ekeligen Geruch)
- ich will diese unmenschliche Tabakindustrie nicht länger unterstützen, die uns weiss machen will, dass es erwachsen, cool, sportlich, genüsslich...ist, zu rauchen
- ich will irgendwie kein Rauchen sein, mir wurde auch schon öfters gesagt, dass es auch gar nicht zu mir passt (was auch immer das heißen mag), aber ich fühl mich mit der Kippe einfach nicht wohl, und doch hat man Verlangen danach -.-
- ...
Das Buch von Allen Carr habe ich bereits gelesen und es hat mir sehr geholfen, erst mal Nikotin als Droge, die Sucht zu verstehen. Warum wir rauchen trotz der Gefahren. Dass es eine reine Kettenreaktion ist und dass wir rauchen nicht weil uns die Zigaretten irgendwas geben würden, sondern weil wir damit die Entzugserscheinungen beseitigen, die Unruhe, die wir ohne Zigaretten erst gar nicht hätten.
Daher will ich diesen Kreislauf durchbrechen.
Die ersten Tage fielen mir unglaublich leicht. Ich war selbst überrascht. Allerdings hatte ich seit dem Rauchstopp sehr starke Aphten (diese offenen Stellen im Mund) bekommen, was mich echt runtergezogen hat.
Und heute (nach einer Woche rauchfrei) kamen mehrere Schmachtattacken. Komisch, die körperliche Abhängigkeit sollte eigentlich rum sein, aber psychisch ging es mir heute auch nicht besonders und solchen Situationen hätte ich sonst viel geraucht. Einfach um diese Leere zu stopfen. Ich hänge auch etwas durch zur Zeit. Keine Arbeit, keine Schule - die Uni beginnt erst im Oktober. Davor war ich reisen, was sehr schön war. Hier zu Hause ist alles etwas langweilig und ich fühle mich eingeengt. Alles ist auf Dauer eintönig. Viele meiner Freunde sind in einer Ausbildung, umgezogen oder am Studieren, da bleibt nicht so viel Zeit. Leider, wahrscheinlich fühle ich mich einsam. Eine Clique gibt es auch nicht wirklich und es ist oft mühsam, was auf die Beine zu stellen, einfach etwas mit Leuten zu unternehmen - ein Freund, der spontan anruft und fragt, wie es einem geht oder ob man was zusammen machen möchte...es fehlt mir. Und in genau solchen Momenten kommt dann das kleine Nikotinmonster und lehnt sich über die Schulter. Es ist so irrational. Aber ich bleibe standhaft. Ich weiß, dass es absolut nichts bringen würde und wenn ich meinen Blick etwas weiter ausrichte, weiß ich auch, dass mich das letztlich nur noch mehr runterziehen würde.
Um meine Endorphine wieder etwas in Schwung zu bringen, treibe ich sehr viel Sport die Tage (hab ja eh nix zu tun -.-). Fahrradfahren, im Wald laufen oder schwimmen gehen. Es hilft. Ich fühle mich danach, wenn ich kalt geduscht habe und mit 'ner kalten Coke oder 'nem bleifreien Weizen auf der Couch liege, richtig wohl!
Ach ja, ein paar positive Effekte habe ich auch zu berichten. Meine Durchblutung ist deutlich besser. Keine kalten Hände/Füße mehr (das war echt ne Belastung, wenn man anderen Leuten eine eiskalte Hand entgegen streckt), besser Schmecken und Riechen, insgesamt weniger Durchhänger, ich fühle mich frischer. Und Besonders schön, ich kann mich selber wieder gut riechen! :]
Ich bin zuversichtlich, der Entschluß steht nach wie vor, aber etwas Angst, dass man schwach werden könnte, kommt immer mal wieder.
Aber ich freue mich, hier dabei zu sein und wünsche mir regen Austausch. Hoffe der Text hat sich nicht zu sehr gezogen. Ich persönlich lese immer gern die Geschichten anderer. Scheint ja ein lustiger Haufen hier zu sein
Also dann viel Erfolg euch allen!