Comfortably Numb

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Berty

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28 Juli 2013
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Tag zusammen,

Ich möchte mich dann doch mal kurz vorstellen. Ich lese seit einigen Tagen hier mit und bin nun seit genau einer Woche rauchfrei *aufdieSchulterklopf* :huepf2
Zu meiner Vorgeschichte: Angefangen habe ich (so genau weiß ich das heute gar nicht mehr) in der 10./11. Klasse, also mit 16/17. So richtig dann wohl als ich in die Oberstufe kam und wir offiziell in die Raucherecke durften.
So richtig angefangen habe ich aber heimlich. Man raucht ja nicht von jetzt auf gleich, sowas will ja erstmal geübt sein, Paffen kann jeder, aber das erste Mal auf Lunge rauchen - dafür braucht es Übung und es ist mit Anstrengung verbunden, aber man will es nun mal wissen, warum es so viele machen - warum es die "Erwachsenen" machen. Dazu möchte ich anmerken, dass mein Vater schon sein Leben lang raucht, allerdings war unser Haus immer rauchfrei. Meine Mutter ist da genau das Gegenteil, weshalb bei uns auch nie im Haus geraucht wurde (wobei mein Vater das wahrscheinlich auch so nicht machen würde).
Naja, das ist jetzt 4/5 Jahre her, heute bin ich 21 und ich sehe das alles etwas anders. Das Schlimme ist, dass man als junger Mensch gar nicht merkt, wie schnell man von dem Zeug abhängig wird und sogar meint, man könnte ja jeder Zeit aufhören und dass es einem eh nicht schadet; man macht ja Sport und ist auch sonst topfit. Ehe man's sich versieht, wird die Schlinge immer enger. Man ist süchtig. Es geht scheinbar nicht mehr ohne.
In ruhigen Momenten hab ich mich schon öfters gefragt, was ich da eigentlich mache, warum ich mich selbst so kaputt mache. Die Worte meiner Mutter und die Warnungen auf den Packungen hab ich zwar die meiste Zeit gekonnt ignoriert, aber irgendwie weiß man ja doch, dass es Unsinn ist.

Ich will noch kurz dazu sagen, dass ich wohl eher der Typ Raucher war, der gern allein geraucht hat. Entweder um Probleme, Belastungen, Stress wegzurauchen oder um mich zu entspannen (wobei ich inzwischen weiß, dass es im Körper eher das Gegenteil auslöst). In der Öffentlichkeit war es mir sogar eher unangenehm, rauchen zu müssen. Es sei denn ich war am Feiern mit Freunden. Da gehörte es irgendwie fast schon dazu. Bier und Kippe - komisch, aber es hat sich ein wenig so eingebrannt. Deshalb hab ich es auch erst mal gemieden, auszugehen bzw. was zu trinken. Das war mir alles noch zu unsicher.

Meine Beweggründe sind einfach mal folgende:

- ich will mich nicht länger selber systematisch zerstören, meine Gesundheit (was für ein Geschenk!!) nicht länger so auf's Spiel setzen
- ich will fitter sein, Sport machen, Ausdauer haben
- ich will einfach nicht mehr von so einer dämlichen Sache dermaßen abhängig sein! Es kotzt mich an, wenn ich unterwegs bin und gerade, aus welchen Gründen auch immer, nicht rauchen kann und es mir deswegen nicht gut geht
- ich will gut riechen und schmecken. Ich koche gerne und bin gern in der Natur, mit stinkigen Kippen harmoniert das nicht
- ich will gepflegt sein und mich nicht darum kümmern, ob ich gerade wieder nach Kippen stinke oder nicht (nach dem Rauchen hatte ich immer den Drang, den Gestank von den Fingern zu bekommen und hab mir meistens direkt danach die Zähne geputzt oder Kaugummis/Bonbons gegessen - ich hasse diesen ekeligen Geruch)
- ich will diese unmenschliche Tabakindustrie nicht länger unterstützen, die uns weiss machen will, dass es erwachsen, cool, sportlich, genüsslich...ist, zu rauchen
- ich will irgendwie kein Rauchen sein, mir wurde auch schon öfters gesagt, dass es auch gar nicht zu mir passt (was auch immer das heißen mag), aber ich fühl mich mit der Kippe einfach nicht wohl, und doch hat man Verlangen danach -.-
- ...

Das Buch von Allen Carr habe ich bereits gelesen und es hat mir sehr geholfen, erst mal Nikotin als Droge, die Sucht zu verstehen. Warum wir rauchen trotz der Gefahren. Dass es eine reine Kettenreaktion ist und dass wir rauchen nicht weil uns die Zigaretten irgendwas geben würden, sondern weil wir damit die Entzugserscheinungen beseitigen, die Unruhe, die wir ohne Zigaretten erst gar nicht hätten.
Daher will ich diesen Kreislauf durchbrechen.

Die ersten Tage fielen mir unglaublich leicht. Ich war selbst überrascht. Allerdings hatte ich seit dem Rauchstopp sehr starke Aphten (diese offenen Stellen im Mund) bekommen, was mich echt runtergezogen hat.
Und heute (nach einer Woche rauchfrei) kamen mehrere Schmachtattacken. Komisch, die körperliche Abhängigkeit sollte eigentlich rum sein, aber psychisch ging es mir heute auch nicht besonders und solchen Situationen hätte ich sonst viel geraucht. Einfach um diese Leere zu stopfen. Ich hänge auch etwas durch zur Zeit. Keine Arbeit, keine Schule - die Uni beginnt erst im Oktober. Davor war ich reisen, was sehr schön war. Hier zu Hause ist alles etwas langweilig und ich fühle mich eingeengt. Alles ist auf Dauer eintönig. Viele meiner Freunde sind in einer Ausbildung, umgezogen oder am Studieren, da bleibt nicht so viel Zeit. Leider, wahrscheinlich fühle ich mich einsam. Eine Clique gibt es auch nicht wirklich und es ist oft mühsam, was auf die Beine zu stellen, einfach etwas mit Leuten zu unternehmen - ein Freund, der spontan anruft und fragt, wie es einem geht oder ob man was zusammen machen möchte...es fehlt mir. Und in genau solchen Momenten kommt dann das kleine Nikotinmonster und lehnt sich über die Schulter. Es ist so irrational. Aber ich bleibe standhaft. Ich weiß, dass es absolut nichts bringen würde und wenn ich meinen Blick etwas weiter ausrichte, weiß ich auch, dass mich das letztlich nur noch mehr runterziehen würde.

Um meine Endorphine wieder etwas in Schwung zu bringen, treibe ich sehr viel Sport die Tage (hab ja eh nix zu tun -.-). Fahrradfahren, im Wald laufen oder schwimmen gehen. Es hilft. Ich fühle mich danach, wenn ich kalt geduscht habe und mit 'ner kalten Coke oder 'nem bleifreien Weizen auf der Couch liege, richtig wohl! :)

Ach ja, ein paar positive Effekte habe ich auch zu berichten. Meine Durchblutung ist deutlich besser. Keine kalten Hände/Füße mehr (das war echt ne Belastung, wenn man anderen Leuten eine eiskalte Hand entgegen streckt), besser Schmecken und Riechen, insgesamt weniger Durchhänger, ich fühle mich frischer. Und Besonders schön, ich kann mich selber wieder gut riechen! :]

Ich bin zuversichtlich, der Entschluß steht nach wie vor, aber etwas Angst, dass man schwach werden könnte, kommt immer mal wieder.
Aber ich freue mich, hier dabei zu sein und wünsche mir regen Austausch. Hoffe der Text hat sich nicht zu sehr gezogen. Ich persönlich lese immer gern die Geschichten anderer. Scheint ja ein lustiger Haufen hier zu sein :p

Also dann viel Erfolg euch allen! :)
 
Hallo Berty,

erst einmal ein recht :wikkxc

Ja, wir sind ein lustiger Haufen und Du machst da einfach mit, ja?

Da sag ich doch einfach mal, komm rein, les ein wenig quer und fühl Dich wohl. Es sind viele Neue hier und Austausch kannst Du mehr als genug bekommen.

Ich freue mich, dass Du da bist

LG nisnis
 
Hallo Berty,
auch von mir ein :wk3

Na klar- wir alle helfen einander, von der Betäubung loszuzkommen!
Deine Strategie, der Leere mit Sport entgegen zu wirken, finde ich prima! Da kann ich Dir gleich schon unsere "sportliche Ecke" ans Herz legen...
http://www.endlich-nichtraucher-forum.de/viewforum.php?f=137 Vielleicht findest Du da noch Anregungen.
Vielleicht klinkst Du Dich auf die Dauer betrachtet in einer Laufgruppe o. Ä. ein- sodass Du damit etwas "unter die Leute kommst"?

Zur ersten rauchfreien Woche kann ich schon mal gratulieren, da hast Du einiges geschafft. :klasse

Und: Du hast Dich beim Schreiben Deines Eingangsbeitrages hier offenbar noch einmal mit Dir selbst auseinandergesetzt.
DAS finde ich hervorragend, hast Du gut gemacht!

Ich wünsch Dir viel Freude hier, einen regen Austausch mit uns und vor allem gutes Gelingen beim Umsetzen Deines Vorsatzes!

Liebe Grüße
die Murmel
 
Hallo Berty,

gratulation zur ersten rauchfreien Woche. Die Leere wird dir leider noch ein wenig erhalten bleiben, so schnell kommt man vom Nikotin leider nicht los.

Aber da du die erste, wirklich schlimme Woche schon geschafft hast, bin ich zuversichtlich, dass du auch weiter stark bleibst.

Zuviel Sport am Anfang ist leider auch nicht gut, da die Rezeptoren, die du durch das rauchen aufgebaut hast, sich dann nicht abbauen können, es ist einfacher wenn du sie los bist, dann ist die Leere auch nicht mehr so extrem.

:wk3
 
Hi Gratulation zur ersten rauchfreien Woche.
Bleib weiter stur und verteufele die Dreckskippen dann klappt das schon.
Hier bist sehr gut aufgehoben
 
Hi, :wink:

ich wollte nur kurz hören, ob es Dir gut geht und wie du die letzten Tage ohne Kippen überstanden hast?

( Heute ist mein 7. Tag, es geht ganz gut- aber man muss schon gut auf sich aufpassen)

Ganz liebe Grüße,
Mila
 
Hey,

war schon länger nicht mehr hier und gebe nochmal kurz Bescheid.
Also, es klappt! Seit genau 25 Tagen bin ich nun rauchfrei und fühle mich gut dabei :) Ich denke, vieles ist sehr viel entspannter geworden, weil ich nicht mehr Drang habe, ständig rauchen zu müssen, damit es mir "normal" geht und nicht schlecht. Die ersten Tage waren sehr einfach, da wa noch sehr viel Euphorie dabei. Danach fingen die Schmachter an; kamen immer mal wieder, aber ich mache wieder sehr viel mehr Sport und das ist ein ganz gutes Mittel dagegen. Es macht mir auch wieder richtig Spaß, mich voll zu verausgaben. Ob beim Fahrradfahren oder beim schwimmen, es klappt auch gefühlt besser. Ist einfach mehr Puste vorhanden ;) Und schön ist auch, dass ich mich endlich wieder selbst gut riechen kann. Ganz im übertragenden Sinne. Ich fühle mich wohler in meiner Haut, wenn ich unter Leuten bin, weil ich weiß, dass ich nicht mehr übel aus dem Mund rieche und meine Finger, meine Klamotten und was nicht alles nach altem Aschenbecher riecht. Das kommt auch beim anderen Geschlecht viel besser an, hehe. Ein paar neue Parfüms habe ich mir auch gleich gegönnt, weil mir das so Spaß macht! Was ich auch durchaus weiterempfehlen kann. Man kommt da sehr schnell dazu, die Vorteile des Nichtrauchens zu würdigen.

Schmachter gibt's zwar immer noch, vor allem wenn ich mal down bin (da habe ich vorher gerne geraucht), aber das geht alles wieder nach recht kurzer Zeit vorbei. Insgesamt wird es doch weniger bzw. weniger stark empfunden. Man steht drüber. Ich sage mir dann immer, dass eine Kippe jetzt purer Stress für meinen Körper wäre, und dass wirklich absolut keine Notwendigkeit besteht! Ganz egal was, ne Kippe macht die Situation nicht besser! Ich seh' das dann ganz pragmaitsch. Außerdem genieße ich viele Dinge seehr viel mehr als vorher. Gutes Essen, der Geschmack danach auf der Zunge, Sport machen, einen Spaziergang machen, frische Waldluft...überhaupt sind meine Sinne, Geruchs-/Geschmackssinn viel feiner geworden. Und das ist eine große Freude für mich. Letztens habe ich bei einer Fahrradtour im Wald eine Pause auf einer Bank gemacht und war tootal relaxed...die frische Luft, das Holz, das Moos, das Rascheln der Blätter - pure Erholung und das ganz natürlich! Ohne Drogen, ohne dieses Gift Nikotin, was mir vorher nur sowas vorgegaukelt hat. Ja, das sind Momente, die ich sehr genieße!

Ich hoffe, euch geht es gut und ich kann hier weitere Leute, vor allem junge Leute in meinem Alter, dafür motivieren! Lasst uns das rocken. Wir packen das und geben dem Nikomonster mal so richtig schön Contra, sodass es richtig beleidigt ist und endlich von dannen zieht. Ich will echt nix mehr von diesen Intrigen und Heucheleien hören.


Ich mach mir jetzt mal nen schönen Gewürztee und genieße :tee
 
Hallo Berty,
das liest sich richtig richtig gut.

Bitte behalte den Zustand bei!

Liebe Grüße
die Murmel
 
Danke Leute :)
Ja, 33 Tage - wow, das ging schneller rum, als gedacht. Mir geht es sehr gut. Das Verlangen wird immer weniger. Eigentlich habe ich kaum noch Verlangen. Nur ganz selten, aber dann ekelt es mich gleichzeitig, wenn ich daran denke, wie sie schmecken würde.
Ich gehe viel schwimmen und Fahrradfahren und in die Saune. Ich ernähre mich ausgewogen und auch sonst lebe ich gesund. Das fühlt sich schon gut an.

Was mich aber sehr freut, ist, dass ich sich mein Selbstbild gebessert hat. Das spüre ich auch körperlich. Früher hatte ich öfters Schuldgefühle, weil ich mir dieses Gift reinpfeife! Das hat mich richtig runtergezogen.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich weniger Stimmungsschwankungen habe. Weniger Stress (wann kann ich eine rauchen?) und ich kann mir meine Zeit viel unabhäniger und freier einteilen.
 
Ja das liest sich Super,

jetzt kannst Dir für deine Leistung mal was gönnen.
Aber immer achtsam bleiben.
 
Hallo Berty...

da ich im Urlaub war, auch von mir ein verspätetes :juhuu1

und :friendsc zu 33 rauchfreien Tagen !!!
 
Auch heisse dich willkommen....hast ja schon einiges an rauchfreien tagen geschafft,nur weiter so und viel spass hier!
 
Hallo zusammen! Ja, jetzt sind es genau 62 Tage :) Und mir geht es immer besser, was das NMR betrifft! Das Verlangen, wie es an den ersten Tagen war, ist so gut wie weg. Manchmal, ganz selten, wenn ich in der Gegenwart von Rauchern bin (mit denen ich früher selber gequalmt habe) kommt nochmal so ne Lust auf, aber das ist alles halb so wild. Ich bleib dann einfach kurz stur und es gut ist. Ansonsten bin ich wirklich froh, dass ich diese Last nicht mehr habe. Ich bin auch viel lieber unter Leuten, in der Stadt oder sonst wo, weil ich weiß, dass ich nicht mehr so nach Kippen stinke. Das fande ich nämlich wirklich ekelig, vor allem jetzt, wo ich merke, wie die Leute duften, wenn Sie gerade ne Tschick zu Ende geraucht haben. Man fühlt sich jetzt schon deutlich gepflegter und ich denke, das merkt auch das Umfeld.

Lieben Gruß an alle und viel Erfolg und Mut!
 
Und jetzt sind es genau 99 Tage, berty.

Du bist klasse- gut gemacht!
:klasse

Ab morgen dann also dreistellig!
Wow!
 
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