Einteilungen der COPD

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COPD-Therapie nach Risiko ausrichten
Der GOLD-Report stellt neuerdings das Risiko für Exazerbationen bei COPD in den Vordergrund. Die Klassifikation ist nun mehrdimensional.

Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) sind häufig älter und haben mehrere verschiedene Erkrankungen. Diese Punkte dürfen beim Management des Lungenleidens nicht außer Acht gelassen werden, fordern Pneumologie-Experten.

Nach dem GOLD*-Update 2011 setzt man sich nun vermehrt mit den Komorbiditäten auseinander. Die Lungenspezialisten raten, bei COPD-Patienten aktiv zum Beispiel nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Muskeldysfunktionen, Depression, Osteoporose oder Lungenkrebs zu suchen und diese ggf. zu behandeln.
Multidimensionale Einteilung der COPD
Auch bei der Einstufung der COPD in Schweregrade hat ein Umdenken stattgefunden, erklärte Professor Dr. Claus Vogelmeier von der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Marburg. Bisher wurden die Patienten anhand ihrer Lungenfunktion eingeteilt. Jetzt geht die Tendenz hin zu einer multidimensionalen Krankheitsbetrachtung.

Das neue Schema berücksichtigt z.B. die vorangegangenen Exzerbationen und ihre Ausprägung. Wer mindestens zwei Exazerbationen durchgemacht hat, trägt ein hohes Risiko für erneute schwere Ausbrüche. Außerdem wird die Stimme des Patienten gehört. Der CAT-Score** erfasst die individuelle Beeinträchtigung.



Schlechte Prognose trotz guter Lungenfunktion bei COPD
Diese multidimensionale Phänotypisierung teilt die Patienten in die vier Gruppen A bis D ein und richtet danach auch die Therapie aus. In dem neuen, viel offeneren System spiegelt sich vor allem das zukünftige Risiko für Exazerbationen wider. Zur Gruppe A rechnet man Patienten mit wenig Symptomen im CAT-Score, geringer Lungenfunktionseinschränkung und bisher weniger als zwei Exazerbationen. Dies entspricht der früheren GOLD-1- und GOLD-2-Einteilung.

Am anderen Ende der Skala stehen die Kranken der Gruppe D mit schlechter Lungenfunktion, starken Symptomen und schon mehr als zwei schweren Exazerbationen (früher GOLD 3 und 4). Patienten in der Gruppe B haben zwar einen hohen Symptomenscore, aber bisher keine oder seltene Exazerbatio­nen und damit auch ein niedriges Risiko für akute Verschlechterungen. In der Gruppe C werden Patienten zusammengefasst, die zwar wenig Beschwerden aufweisen, aber schon häufiger Exazerbationen erlebt haben. Sie tragen daher ein höheres Risiko für erneute Verschlechterungen.
Allen COPD-Patienten Bewegung empfehlen

Therapeutisch bzw. für die Prävention wird ein gesteigerter Wert auf nicht medikamentöse Verfahren, wie Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza, gelegt. Auch die Raucherentwöhnung hat erneut einen höheren Stellenwert erhalten. Für die Gruppen B bis D wird zudem die Rehabilitation als essenzieller Therapieinhalt genannt. Empfehlen sollte man zudem allen COPD-Patienten die körperliche Betätigung.


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Pharmakologisch wird für jede Gruppe eine Erst- und eine Zweitlinientherapie genannt (s. Tabelle). Alternativen, die auch „alte“ Therapieoptio­nen wie Theophyllin enthalten, sind dabei eher für Entwicklungsländer gedacht, in denen die Kosten die Behandlungsmöglichkeiten stark einschränken, erklärte Prof. Vogelmeier.

Global Strategy of the Diagnosis, Management and Prevention of Chronic Obstructive Pulmonary Disease = GOLD

http://www.medical-tribune.de/medizin/fokus-medizin/artikeldetail/copd-therapie-nach-risiko-ausrichten.html
 
Therapeutisch bzw. für die Prävention wird ein gesteigerter Wert auf nicht medikamentöse Verfahren, wie Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza, gelegt. Auch die Raucherentwöhnung hat erneut einen höheren Stellenwert erhalten. Für die Gruppen B bis D wird zudem die Rehabilitation als essenzieller Therapieinhalt genannt. Empfehlen sollte man zudem allen COPD-Patienten die körperliche Betätigung.

Das sind für mich die wichtigsten Sätze dieses Artikels.

Prävention: Impfen gegen Lungenentzündung und Grippe
Rauchstopp
Körperliche Bewegung

Ich denke, so hat man noch etwas Spielraum, auch in Sachen Medikamenteneinnahme- und hat diese Dinge mehr "in der Hinterhand"...
 
Die Spirometrie ist eine verbreitete diagnostische Methode zur Prüfung der Lungenfunktion. Gegenstand heftiger Debatten des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Bremen waren die auf internationaler Ebene entwickelten neuen Referenzwertempfehlungen..
Es stellt sich die Frage, ob die empfohlenen Referenzwerte in neuen Leitlinien berücksichtigt werden sollen. Die Spirometrie ist eine im Vergleich zur Bodyplethysmografie in der pneumologischen Facharztpraxis weitverbreitete diagnostische Methode zur Prüfung der Lungenfunktion. Die spirometrisch gewonnen Parameter Vitalkapazität (VC) und die Sekundenkapazität (FEV1) werden zur Beurteilung des Schweregrades einer Lungenerkrankung herangezogen und bestimmen die medikamentöse Therapie mit. Eine Ende 2012 von einer Arbeitsgruppe der European Respiratory Society (ERS) veröffentlichte integrative Auswertung vorhandener Studien mit über 97.000 Spirometrien führte auf internationaler Ebene zu neuen Referenzwertempfehlungen. Ob die empfohlenen Referenzwerte in neuen Leitlinien berücksichtigt werden sollen, ist Gegenstand heftiger Debatten des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, so Prof. C.P Criée, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga.
Bisher gängige Praxis war es, einen Lungenfunktionswert dann als pathologisch anzusehen, wenn er weniger als 80 % des Sollwertes beträgt. Dieses Vorgehen berücksichtigt aber nicht die altersabhängige Variabilität der Lungenfunktionsparameter und kann bei älteren Patienten zu falsch positiven Ergebnissen führen. Abhilfe könnte hier der sog. „Z-Score“ schaffen, der die Grenze zwischen „normal“ und „pathologisch“ alters- und geschlechtsunabhängig angibt. Demzufolge ist die Definition der COPD nach den GOLD-Leitlinien pathophysiologisch falsch, da sie die Altersabhängigkeit nicht berücksichtigt und damit zu einer Überschätzung der COPD-Diagnosen in der älteren Bevölkerung führt. Deshalb steht derzeit zur Diskussion, ob die lungenfunktionellen GOLD-Kriterien in die neue Fassung der COPD-Leitlinie der Deutschen Atemwegsliga übernommen werden sollen, so Prof. Criée.

Quelle: http://www.curado..de
 
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