Artikel über die Sucht in allen ihren Formen

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Schildkröte

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Hallo,

habe einen interessanten Artikel über die Sucht gefunden, vielleicht hätte jemand Interesse ihn zu lesen.

http://www.stefanklein.info/node/104

LG
Schildi
 
Sehr gut Schildi,

mittlerweile haben wir zwar den Marlboro-Mann von den Leinwändern vertrieben,
aber grundsätzlich muss unsere Gesellschaft noch viel lernen in Bezug auf Sucht, im Verhältnis zum Umsatz und Konsumrausch.
Gerade und unbedingt auch in Bezug auf Alkohol.

Guter Artikel, danke dafür.

:klasse
 
Hallo Schildkröte,
der Artikel ist zwar von 2008, nichtsdestotrotz aber gut.
Den Link hatte ich schon gesucht, aber vergessen, wie der Titel war.

Schön, den hier wieder zu finden- danke schön!
 
Der Artikel ist genial und zeigt wie gemein die Sucht in all Ihrer Form ist.

Angeregt vom Team hier, würde ich den Threat gerne mit mehr Leben füllen und das was im Artikel so plastisch erklärt wurde mal übertragen auf unsere Nikotinsucht bzw. es lässt sich auf nahezu jede Sucht übertragen.

Woher nehme ich mein Wissen über die Sucht, zum einen wie wohl jeder andere hier auch in dem ich im Internet gewühlt hat, neben der Nikotinsucht plagen mich leider noch andere chronische Erkrankungen die mich vor etwa 6 Jahren zu einem Klinikaufenthalt führte, wo ich u.a. auch mal an ein Suchtentwöhnungsprogramm für Raucher teilnehmen konnte inklusive Technikenausbildung. Aus dem Klinikaufenthalt hat sich ergeben das ich mich in einer Selbsthilfegruppe wiederfand für Schmerzpatienten, psychisch Erkrankten und Suchtkranken. Seit nunmehr drei Jahren habe ich das Vergnügen diese Gruppe zu leiten und bekomme von daher Zugang zu Hilfsangeboten für Selbsthilfegruppen aber werden auch von der Klinik mit unterstützt und erhalten auch von daher Informationen.

Denn das Motto ist: Bist du Experte deiner Erkrankung / Sucht desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das du ein zufriedenes Leben führen kannst.

In dem Sinne später mehr...

Mickie
 
Eine Sucht wird ja heute gemeinhin in zwei Gruppen unterteilt:
Einmal in die Abhängigkeit nach einer Substanz, z.B. Zigaretten, Alkohol, Drogen etc. und
einmal in die Verhaltensbezogene Abhängigkeit, z.B. Internetsucht, Kaufsucht etc.

Gemeinsam haben Sie dass beide Süchte etwas in unserem Gehirn machen und Glückshormone wie Dopamine angesprochen werden.

Aber bin ich jetzt überhaupt Süchtig?

Süchtig bin ich wenn ich das unbedingte Verlangen habe, tendenziell eine Dosissteigerung erlebe, psychische und ggf. physische Abhängigkeit und den Verlust der Kontrolle über mein Verhalten habe.
Wenn man es liest nickt man es so ab und denkt sich noch ich nicht. Darum wurden ja die sogenannten Schnelltest in unser Internet gestellt und ich sage euch selbst da wird Suchti das erstemal aktiv um uns zu hindern aktiv zu werden.
Ich kann mich noch an meinen ersten Test zur Nikotinabhängigkeit in der Klinik erinnern, da ich morgens so meine Anlaufschwierigkeiten habe und damit nicht gleich mit Zigarette aufstehe, auch nicht gerade die erste Ziggi als die wichtigste empfand, ergab der Test nur einen gefährlichen Konsum. Was habe ich damals mit den anderen Mitstreitern gelacht, haha bin ja gar nicht Abhängig aber einen Tag ohne Ziggi Fehlanzeige.
Auch der gängige Internettest hat so seine Tücke dort ist man ja entweder gering, mittel, stark, sehr stark Abhängig.... Erzählt mal einem Raucher wenn man dort angibt erst nach einer halben Stunde eine zu Rauchen bist nur mittel Abhängig, gerade gestern getestet die Antwort lautete: OH, dann gehts ja noch und Ziggi an.
Ein Abhängiger kommt nicht bis zum Wort Abhängigkeit wenn er es nicht einsehen will, Suchti im Kopf kennt nämlich die Gefahr, das der aussteigen könnte.

Jemand der einen Schwangerschaftstest macht und dort nur einen geringen Schwangerschaftsstreifen hat, würde wohl niemals sagen: Oh, dann gehts ja noch, ich bin nur ein bischen Schwanger da kommt nur ein bischen Kind raus....

Suchti ist uns armen Abhängigen einfach mal ein Schritt voraus und versucht für uns zu Denken.

Die erste Erkenntnis sollte daher sein: Ich bin süchtig!

Gruß Mickie
 
Bei diesen Raucher-Tests kam bei mir immer heraus, starke Abhängigkeit. Und das hatte bei mir zur Folge, dass ich es nicht einmal ernsthaft in Erwägung gezogen habe (bis auf einmal vor ca. 10 Jahren), den Versuch zu starten. So ungefähr "bist ja extrem abhängig, also wird´s auch nicht klappen. Und deshalb kann ich mir den Versuch auch sparen".

Liebe Grüße, Zoe
 
Ja und was mache ich mit der Erkenntnis das Ich süchtig bin?? Die einen starten den Versuch des Gegenbeweises der nächste Hadert und andere unternehmen dann bewusst den Ausstieg aus der Sucht.

Wobei die Motivation beim Ausstieg nicht ausser acht gelassen werden sollte, denn oft entscheidet sie viel später darüber ob ein Rückfall drohen könnte, aber auch manchmal darüber ob es einem leichter fällt abzuspringen oder nicht.
Eine Frau die Schwanger wird hört oft problemlos mit dem Rauchen auf, so liest man es häufig. Klar das Ungeborene Wesen möchte man nicht schädigen und tatsächlich gelingt es vielen Schwangeren. Ein Phänomen was man da aber oft beobachtet und ich selbst in zigfacher Form erlebt habe, das dieser Rauchfreiezeitraum kein Dauerzustand ist, sondern der Rückfall spätestens mit den ersten Trotzanfällen schon fast Programm ist. Denn man hat ja nicht für sich aufgehört sondern für dieses Wesen und dieses neue Lebewesen strapaziert grad die Nerven und Suchti ist gleich zur Stelle und erinnert: Hey Du, wegen dem hast mal auf mich verzichtet, zeig ihm mal wie gut es dir geht, wenn du den jetzt mal alleine lässt und mir die Freundschaft wieder anbietest.

Ähnlich wird Suchti sich immer dann melden, wenn man aus der Motivation für jemand anders aufhört zu Rauchen oder jede andere Sucht aufgibt und die Gefahr des Rückfalls ist schon mal höher als die schon ohnehin grosse Gefahr.

Auch das aufhören aus Gesundheitlichen Gründen hat seine ganz eigene Schwierigkeit, während da oft der spätere Rückfall etwas geringer ist, ist der Ausstieg dafür oft um so härter. Wer gerade im Stress ist, blöde Diagnosen bekommt etc. sucht nach jeder Möglichkeit um sich ein Glücksgefühl zu holen und das hat ihm ja augenscheinlich Suchti gegeben und schon steckt man im Suchtkreislauf. Ein Satz der oft dabei fällt wenn Suchti mal wieder übermütig ist: Mensch jetzt ist es doch eh schon egal, was solls.

Am einfachsten gelingt i.d.R. der Ausstieg wenn man es aus sich heraus angeht und dies als einzigen Grund angeben kann, denn dann ist man nur sich selber gegenüber verantwortlich und Suchti kann nirgends hinzeigen wenn er mal wieder glaubt eine Chance zu haben.

Egal wo ich dazu mal Therapeuten und Ärzte gefragt habe, sie sagen die grösste Chance auf Heilung besteht dann wenn der Betroffene aus Eigenmotivation seine Probleme angeht. Das gilt übrigens nicht nur für die Sucht, sondern auch für alle anderen Probleme.

Wer also seine Sucht überwinden will, tut sich schon mal einen guten Gefallen wenn er seine Motivation genau anschaut und ggf. auch Punkte findet warum er es selber will.

Gründe können da z.B. sein: Ich will nicht mehr stinken, Ich will wieder die Freiheit haben über meinen Tagesablauf zu bestimmen, ich will es für meine Gesundheit tun, ich möchte fitter werden, ich möchte langsamer altern etc... Seit kreativ und schreibt euch auf, warum ihr persönlich sagt, ich wollt aufhören mit eurer Sucht...

In dem Sinne alles gute

Mickie
 
Was hilft eigentlich noch um seine Sucht zu bezwingen und vor allem Fallen wie die Suchtverlagerung zu umschiffen?

Im Grunde sein ganz persönliches Suchtmuster herauszufinden.
Jeder Suchti hat da sein ganz eigenes, wie viele hier z.B. immer die Ziggi zum Kaffee, die Ziggi nach dem Essen etc. Bei fast jeder Sucht weiss jeder ziemlich genau wann er seine Sucht bedient und wann nicht, allerdings wäre Suchti nicht Suchti wenn er uns nicht auch immer mal wieder das Suchtmittel heimlich unterschieben würde.

Wer kennt es nicht vorhin waren noch 6 Ziggis in der Schachtel, wieso ist die jetzt leer?

Wer sein Rauchmuster z.B. über ein Rauchtagebuch anschaut, wird irgendwann auch die heimlichen Suchtmittel finden und ist dann auch später auf diese Fallen vorbereitet. Als ich mein Rauchmuster z.B. mal angeschaut habe, habe ich gemerkt das ich weit mehr Ziggis beim Telefonieren rauche als mir klar war. So gab es mehre Ziggis über die ich das staunen lernte, weil mir gar nicht klar war, das ich da auch jedesmal mehr als die eine rauchte.

Wer den Rauchstopp schon hinter sich hat und glaubt er kann sein Muster nicht mehr nachvollziehen, der kann einfach jedesmal wenn Suchti kommt schauen, ob er in der Vergangenheit dort immer geraucht hat und wofür die Ziggi stand. Meist kommt dann auch ein Muster zum Vorschein.

Gruss Mickie
 
Mickie meinte:
Denn das Motto ist: Bist du Experte deiner Erkrankung / Sucht desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das du ein zufriedenes Leben führen kannst.

:dafuer.gif

Wie man so schön sagt: Man muss seine Freunde gut kennen und seine Feinde noch besser.

LG
Schildi
 
Mickie meinte:
Was hilft eigentlich noch um seine Sucht zu bezwingen und vor allem Fallen wie die Suchtverlagerung zu umschiffen?
Wer den Rauchstopp schon hinter sich hat und glaubt er kann sein Muster nicht mehr nachvollziehen, der kann einfach jedesmal wenn Suchti kommt schauen, ob er in der Vergangenheit dort immer geraucht hat und wofür die Ziggi stand. Meist kommt dann auch ein Muster zum Vorschein.
Gruss Mickie


Hört hört und :post.gif Micki

:freunde
 
Rauchstopp: Wie schnell reagiert der Körper?
Viele Ex-Raucher reagieren nach ihrer Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, ungeduldig. "Wann merke ich denn endlich etwas davon?", ist eine häufig gestellte Frage. Dabei regenerieren sich bestimmte Körperfunktionen relativ schnell, andere brauchen länger. So normalisieren sich Puls und Blutdruck bereits 20 Minuten nach einem Rauchstopp und die Durchblutung verbessert sich. Schon nach 12 Stunden sinkt der Kohlenmonoxidgehalt des Blutes auf null und behindert nicht mehr den Sauerstofftransport durch das Blut.
In welcher Zeitspanne sich ein ‪#‎Rauchstopp‬ auf das Risiko von Herzkrankheiten, verschiedenen Krebsarten, Husten und Kurzatmigkeit auswirkt, weiß die Zeitschrift P.M. MAGAZIN. In der aktuellen Ausgabe findet man Auszüge aus einem Rauchstopp-Zeitplan der amerikanischen Krebsgesellschaft: http://bit.ly/1zERl6o
 
Schildkröte meinte:
Hallo,

habe einen interessanten Artikel über die Sucht gefunden, vielleicht hätte jemand Interesse ihn zu lesen.

http://www.stefanklein.info/node/104

LG
Schildi

Toller Artikel und mal reinkopiert.............

Der Schlüssel zum Leben ohne Sucht ist, den künstlichen Paradiesen ein farbiges Leben entgegenzusetzen. Viele Betroffene müssen neu lernen, sich etwas Gutes zu tun, und dies zu genießen. Zudem gilt es, das von der Drogenkarriere arg ramponierte Selbstwertgefühl zurückzugewinnen. Wenn man endlich wieder seine Tage voll auskosten kann, schwindet auch die Anziehungskraft der Droge.

Ein anregendes Leben, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zum Genuss sind entscheidend dafür, dass Menschen nicht wieder oder gar nicht erst abhängig werden. Für diese Erkenntnis ist unsere Gesellschaft immer noch merkwürdig blind. Wer immer über Sucht redet, spricht verteufelnd oder auch bewundernd von Drogen. Aber Drogen sind nur eine Fata Morgana von Glück; ihr läuft nach, wer kein anderes Ziel hat.

Eine Gesellschaft, die ernsthaft gegen Sucht vorgehen will, würde endlich den Marlboro-Mann von deutschen Kinoleinwänden vertreiben, der Jugendliche noch immer mit Trugbildern von Freiheit und Abenteuer verlockt. Vor allem aber würde diese Gesellschaft ihre jungen Menschen dabei unterstützen, echte Freiheiten und Abenteuer zu erleben – indem sie jedem die Chance gibt, die eigenen Fähigkeiten optimal zu entwickeln.
 
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