Silvwester
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Hallo Ihr Lieben,
wie Ihr alle wisst, versuche ich mich ja seit ca. einem 3/4 Jahr im Gelegenheitsrauchen (Habe davor 18 Jahre lang ca. 14 Zigaretten am Tag geraucht). Über die Gründe dafür bzw. dagegen lässt sich sicherlich streiten, allerdings geht es mir hier auch mehr darum, das Thema Gelegenheitsrauchen einfach mal anzusprechen und euch ein paar Eindrücke und Erfahrungen von mir dazulassen...
Zunächst einmal muss man, wenn man Gelegenheitsraucher werden möchte, ein wenig umdenken. Denn als Gelegenheitsraucher teilt sich die Welt nicht nur in Gut und Böse, in Schwarz und Weiß in Rauchen oder nicht Rauchen, sondern es gibt noch viele Stufen dazwischen. Das ist in meinen Augen schon einmal einer der großen Unterschiede (gedanklich gesehen). Denn, um gelegentlich rauchen zu können muss man sich von Gedanken a la "Mist, jetzt habe ich mir doch eine geraucht, hat ja dann eh alles keinen Zweck mehr! Rauch ich halt einfach weiter" lösen. Denn solche Gedanken führen unweigerlich zu einem längeranhaltenden Rückfall. Vielmehr sollte man sich im Vorhinein bewusst machen, dass die Zigarette für einen nur ein Genussmittel darstellt, so wie es auch mal ein Bierchen, oder mal ein paar chips usw. (also in Maßen) darstellen.
Dieser Umdenk-Prozess wird jedoch meist durch die allgemein-fokussiertere Sichtweise beim Thema Rauchstopp deutlich erschwert... Ist man allerdings an dem Punkt angelangt, dass man die Zigarette als Genussmittel akzeptieren kann, so gilt es zunächst die Rauchgewohnheiten deutlich einzuschränken. Mir hat es hier sehr geholfen, sich immer Ziele zu setzen. Also beispielsweise versuche ich erstmal nur einen Tag nicht zu rauchen, dann rauche ich mir wieder eine. Wichtig dabei ist, dass man sich bewusst nur eine einzelne Zigarette raucht (werden es gerade zu Beginn mehrere, wird man direkt wieder rückfallig!). Ich habe sie mir wenn dann Abends geraucht, sodass ich meist vor dem Schlafen gehen dann keine Schmachter bekam. Danach versucht man sich dann an beispielsweise 3 Tagen nicht rauchen, dann vielleicht 1 Woche, dann 3 Wochen, dann einen Monat usw. Man erhöht also die Intervalle in denen man nicht mehr raucht. Warum ich diese Strategie gewählt habe? Zunächst einmal ist gerade die Anfangszeit am schwersten sowohl für einen richtigen Rauchstopp, als auch fürs Gelegenheitsrauchen. Denn man muss die Gewohnheit im Alltag erstmal abändern und das dauert... . Zusätzlich lernt man durch die eine gerauchte zwischen den Intervallen, damit umzugehen, nach dieser einen wieder "weiter" nicht mehr zu rauchen. Dies ist ein entscheidender Lernprozess.
Daher an alle NMR, bitte nicht auf die leichtsinnige Idee kommen, nach meinem Beitrag eine zu rauchen!!! Ihr habt nie geübt, nach einer einzigen Zigarette wieder nicht mehr zu rauchen. Es würden vermutlich etliche Zigaretten folgen und ihr wärt nur unglücklich, frustriert und enttäuscht!!
Nach einigen so praktizierten Wochen, stellt man fest, dass der alltägliche Gedanke an eine Zigarette deutlich abnimmt. Die Schmachter werden also weniger (genauso wie bei einem herkömmlichen Rauchstopp). Man durchlebt immer mehr Situationen ohne Zigarette, man spürt die positiven Veränderungen im Körper, etc. etc. Wo man in der Anfangszeit noch quasi rauchenden Leuten hinterhergelaufen ist, nur um einmal noch den Qualm passiv einzuatmen, so ist man nun deutlich entspannter und stört sich nicht an rauchenden Mitmenschen. Es kommen einem eher Gedanken wie, "ich könnte jetzt zwar eine mit rauchen, aber ich habe gerade ehrlich gesagt keine Lust!". Diese Effekte entstehen sogar obwohl man zwischendurch mal eine raucht. Sprich, die eine zwischendurch bringt grundsätzlich kaum stärkere Schmachter mit sich (Wenn man mal die Anfangszeit etwas außer Acht lässt, denn in der Zeit kostet es deutlich mehr Überwindung wieder nicht mehr zu rauchen). Das spätere Problem liegt hier eher darin seine Grenzen auszuloten. Sprich, wieviele kann man rauchen ohne am nächsten Tag wieder starke Schmachter zu haben. Vermutlich wird es hier genau wie beim Alkohol sein, jeder verträgt unterschiedlich viel. Dieser Prozess ist jedoch einer mit der schwierigsten. Denn um seine Grenzen zu kennen, kommt man meist nicht umher diese auch mal zu überschreiten. Und genau hier wird es dann wieder gefährlich in alte Suchtraster zu fallen. Also Vorsicht! Dies ist mir offen gesagt teilweise auch passiert. Daher hatte ich zeitweilig auch eine Phase dabei (nach ca. 2 Monaten), in der ich in 2 -3 Wochen alle 2 Tage eine geraucht hatte, oder auch mal bis zu 3 Stück an einem Tag (bei Interesse einfach in meinem TB nachlesen). In solch einer Situation merkt man sehr schnell, dass man sich auf der Suchtspirale geradewegs in den Abgrund befindet. Hier hilft dann nur noch: Innehalten, durchatmen, sich seine Grundsätze in Erinnerung rufen und wieder nicht mehr zu rauchen. Hierin hat man ja mittlerweile schon Übung, daher fällt es nicht mehr ganz so schwer.
Nach all dem Auf und Ab, dass man sich mit dem Versuch Gelegenheitsraucher zu werden angetan hat, kann ich nun nach einem 3/4 Jahr sagen, komme ich gut zurecht mit dem gelegentlich mal eine rauchen. Ich weiß für mich mittlerweile innerlich wann ich mir eine rauchen kann, ohne größere Rückfälle zu haben. Es geht sogar soweit, dass ich mir auf einer Feier auch mal ein paar mehr rauchen kann, ohne am nächsten Tag direkt wieder von Vorne anfangen zu müssen. Dies hängt aber sehr von der Tagesform ab. Genauso habe ich mittlerweile auch kein starres Raster mehr, in dem ich nicht rauche. Ich Lebe einfach in den Tag hinein und wenn die Situation und es für mich innerlich passt, rauch ich mir eine (dazwischen vergehen aber meist Wochen). Noch eine letzte Sache in dem Zusammenhang. Falls man sich dann mal eine raucht, sollte man sich die Sorte/Art aussuchen, die man gerne mag. Es nützt nichts wenn man nur des schönen Abends wegen irgendeine Marke oder Art raucht, die einem gar nicht schmeckt, denn das fördert nur den Gedanken immer noch eine rauchen zu wollen. So ähnlich wie: Man hat Heißhunger auf Schokolade, ist aber Weingummi, weil gerad nix besseres da ist. Der Heißhunger geht davon auch nicht weg, also kann man das Weingummi in solchen Situationen dann auch einfach weglassen.... Schlussendlich kann ich jedem, der einen ähnlichen Weg gehen möchte nur dazu raten, sehr vorsichtig zu agieren und nur in sehr kleinen Schritten die Grenzen auszutesten. Denn man spielt unweigerlich ein wenig mit dem Feuer! Es kann auch schnell nach hinten losgehen. Dessen sollte man sich auch stets bewusst sein.
In dem Sinne, über Kommentare, Fragen oder Diskussionen freue ich mich immer.
Viele Grüße
Silvwester
wie Ihr alle wisst, versuche ich mich ja seit ca. einem 3/4 Jahr im Gelegenheitsrauchen (Habe davor 18 Jahre lang ca. 14 Zigaretten am Tag geraucht). Über die Gründe dafür bzw. dagegen lässt sich sicherlich streiten, allerdings geht es mir hier auch mehr darum, das Thema Gelegenheitsrauchen einfach mal anzusprechen und euch ein paar Eindrücke und Erfahrungen von mir dazulassen...
Zunächst einmal muss man, wenn man Gelegenheitsraucher werden möchte, ein wenig umdenken. Denn als Gelegenheitsraucher teilt sich die Welt nicht nur in Gut und Böse, in Schwarz und Weiß in Rauchen oder nicht Rauchen, sondern es gibt noch viele Stufen dazwischen. Das ist in meinen Augen schon einmal einer der großen Unterschiede (gedanklich gesehen). Denn, um gelegentlich rauchen zu können muss man sich von Gedanken a la "Mist, jetzt habe ich mir doch eine geraucht, hat ja dann eh alles keinen Zweck mehr! Rauch ich halt einfach weiter" lösen. Denn solche Gedanken führen unweigerlich zu einem längeranhaltenden Rückfall. Vielmehr sollte man sich im Vorhinein bewusst machen, dass die Zigarette für einen nur ein Genussmittel darstellt, so wie es auch mal ein Bierchen, oder mal ein paar chips usw. (also in Maßen) darstellen.
Dieser Umdenk-Prozess wird jedoch meist durch die allgemein-fokussiertere Sichtweise beim Thema Rauchstopp deutlich erschwert... Ist man allerdings an dem Punkt angelangt, dass man die Zigarette als Genussmittel akzeptieren kann, so gilt es zunächst die Rauchgewohnheiten deutlich einzuschränken. Mir hat es hier sehr geholfen, sich immer Ziele zu setzen. Also beispielsweise versuche ich erstmal nur einen Tag nicht zu rauchen, dann rauche ich mir wieder eine. Wichtig dabei ist, dass man sich bewusst nur eine einzelne Zigarette raucht (werden es gerade zu Beginn mehrere, wird man direkt wieder rückfallig!). Ich habe sie mir wenn dann Abends geraucht, sodass ich meist vor dem Schlafen gehen dann keine Schmachter bekam. Danach versucht man sich dann an beispielsweise 3 Tagen nicht rauchen, dann vielleicht 1 Woche, dann 3 Wochen, dann einen Monat usw. Man erhöht also die Intervalle in denen man nicht mehr raucht. Warum ich diese Strategie gewählt habe? Zunächst einmal ist gerade die Anfangszeit am schwersten sowohl für einen richtigen Rauchstopp, als auch fürs Gelegenheitsrauchen. Denn man muss die Gewohnheit im Alltag erstmal abändern und das dauert... . Zusätzlich lernt man durch die eine gerauchte zwischen den Intervallen, damit umzugehen, nach dieser einen wieder "weiter" nicht mehr zu rauchen. Dies ist ein entscheidender Lernprozess.
Daher an alle NMR, bitte nicht auf die leichtsinnige Idee kommen, nach meinem Beitrag eine zu rauchen!!! Ihr habt nie geübt, nach einer einzigen Zigarette wieder nicht mehr zu rauchen. Es würden vermutlich etliche Zigaretten folgen und ihr wärt nur unglücklich, frustriert und enttäuscht!!
Nach einigen so praktizierten Wochen, stellt man fest, dass der alltägliche Gedanke an eine Zigarette deutlich abnimmt. Die Schmachter werden also weniger (genauso wie bei einem herkömmlichen Rauchstopp). Man durchlebt immer mehr Situationen ohne Zigarette, man spürt die positiven Veränderungen im Körper, etc. etc. Wo man in der Anfangszeit noch quasi rauchenden Leuten hinterhergelaufen ist, nur um einmal noch den Qualm passiv einzuatmen, so ist man nun deutlich entspannter und stört sich nicht an rauchenden Mitmenschen. Es kommen einem eher Gedanken wie, "ich könnte jetzt zwar eine mit rauchen, aber ich habe gerade ehrlich gesagt keine Lust!". Diese Effekte entstehen sogar obwohl man zwischendurch mal eine raucht. Sprich, die eine zwischendurch bringt grundsätzlich kaum stärkere Schmachter mit sich (Wenn man mal die Anfangszeit etwas außer Acht lässt, denn in der Zeit kostet es deutlich mehr Überwindung wieder nicht mehr zu rauchen). Das spätere Problem liegt hier eher darin seine Grenzen auszuloten. Sprich, wieviele kann man rauchen ohne am nächsten Tag wieder starke Schmachter zu haben. Vermutlich wird es hier genau wie beim Alkohol sein, jeder verträgt unterschiedlich viel. Dieser Prozess ist jedoch einer mit der schwierigsten. Denn um seine Grenzen zu kennen, kommt man meist nicht umher diese auch mal zu überschreiten. Und genau hier wird es dann wieder gefährlich in alte Suchtraster zu fallen. Also Vorsicht! Dies ist mir offen gesagt teilweise auch passiert. Daher hatte ich zeitweilig auch eine Phase dabei (nach ca. 2 Monaten), in der ich in 2 -3 Wochen alle 2 Tage eine geraucht hatte, oder auch mal bis zu 3 Stück an einem Tag (bei Interesse einfach in meinem TB nachlesen). In solch einer Situation merkt man sehr schnell, dass man sich auf der Suchtspirale geradewegs in den Abgrund befindet. Hier hilft dann nur noch: Innehalten, durchatmen, sich seine Grundsätze in Erinnerung rufen und wieder nicht mehr zu rauchen. Hierin hat man ja mittlerweile schon Übung, daher fällt es nicht mehr ganz so schwer.
Nach all dem Auf und Ab, dass man sich mit dem Versuch Gelegenheitsraucher zu werden angetan hat, kann ich nun nach einem 3/4 Jahr sagen, komme ich gut zurecht mit dem gelegentlich mal eine rauchen. Ich weiß für mich mittlerweile innerlich wann ich mir eine rauchen kann, ohne größere Rückfälle zu haben. Es geht sogar soweit, dass ich mir auf einer Feier auch mal ein paar mehr rauchen kann, ohne am nächsten Tag direkt wieder von Vorne anfangen zu müssen. Dies hängt aber sehr von der Tagesform ab. Genauso habe ich mittlerweile auch kein starres Raster mehr, in dem ich nicht rauche. Ich Lebe einfach in den Tag hinein und wenn die Situation und es für mich innerlich passt, rauch ich mir eine (dazwischen vergehen aber meist Wochen). Noch eine letzte Sache in dem Zusammenhang. Falls man sich dann mal eine raucht, sollte man sich die Sorte/Art aussuchen, die man gerne mag. Es nützt nichts wenn man nur des schönen Abends wegen irgendeine Marke oder Art raucht, die einem gar nicht schmeckt, denn das fördert nur den Gedanken immer noch eine rauchen zu wollen. So ähnlich wie: Man hat Heißhunger auf Schokolade, ist aber Weingummi, weil gerad nix besseres da ist. Der Heißhunger geht davon auch nicht weg, also kann man das Weingummi in solchen Situationen dann auch einfach weglassen.... Schlussendlich kann ich jedem, der einen ähnlichen Weg gehen möchte nur dazu raten, sehr vorsichtig zu agieren und nur in sehr kleinen Schritten die Grenzen auszutesten. Denn man spielt unweigerlich ein wenig mit dem Feuer! Es kann auch schnell nach hinten losgehen. Dessen sollte man sich auch stets bewusst sein.
In dem Sinne, über Kommentare, Fragen oder Diskussionen freue ich mich immer.
Viele Grüße
Silvwester