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Schwarzherz

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13 September 2014
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Hilden
Hallo zusammen,
bin noch relativ neu im Forum hab ein bischen durchgeblättert aber leider nicht viel dazu gefunden wie sich das nichtrauchen auf lange sicht entwickelt.Mich würde da zb interessieren ob man nach jahren des nichtrauchens denn auch die Chance hat komplett davon los zu kommen oder bleibt auch nach jahren noch ein seltenes aber wiederkehrendes verlangen?
Freu mich auf eure erfahrungsberichte
 
Hallo Schwarzherz,

es gibt hier bestimmt irgendwo ne übersicht was sich nach Jahren noch alles Gesundheitlich verbessert und lt. meiner App darf man sich was die körperliche Seite betrifft nach 15 Jahren wohl wieder mit denen einen Nichtrauchers vergleichen.

Was das wiederkehrende Verlangen angeht hm, ich glaube da ist jeder ganz unterschiedlich gestrickt und keiner wird dir sagen können, ab wann das nie wieder auftaucht. Da wir ja nunmal der Nikotinsucht verfallen waren und ich für mich sagen kann ich bin Süchtig! ist mir auch klar das ein erneutes Verlangen auftauchen kann.
Das Suchtgedächtnis wird halt immer wieder anspringen wenn es glaubt jetzt wieder eine Chance zu haben oder wir einen Moment erleben der noch nicht entkoppelt wurde zur Zigarette.

Wenn du ein bissl so liest in den Tagebüchern, hinterm Gartenzaun, dann wirst sicher schnell merken, Verlangenattacken werden mit der Zeit immer weniger und sind selten noch so vordergründig wie am Anfang des Entzuges.

Eine Antwort auf deine Frage wurde mal von einem Therapeuten so beantworten, nehmen Sie die gleiche Zeit die sie geraucht haben als Zeit die es brauchen wird die Sucht endgültig zu überwinden. So wie am Anfang der Sucht noch nicht das tägliche mehrfache Rauchen schon Programm war, sondern sich eingeschlichen hat, so schleicht die Sucht sich aus und die Abstände zur nächsten Verlangensattacke werden grösser.

Wenn ich so auf das erste Jahr als NMR zurückblicke, war gerade die ersten Drei Monate der Fokus noch sehr oft auf die Zigarette gestellt und die Wellen der Lust auf ne Zigarette kamen noch häufig, danach wurden die Abstände schon deutlich länger. Ich fand sogar das erste Vierteljahr wollte und wollte nicht umgehen während danach die Zeit wieder ihren normalen Rhytmus langsam fand.

Wie es bei dir sein wird? Sei neugierig auf dich und schau was passiert, wo ich mir sicher bin ist das auch dein Verlangen weniger werden wird mit jedem Tag weiter weg von der letzten Zigarette.

Lieben Gruss

Mickie
 
Schwarzherz,

Ich denke, Mickie hat recht, es lässt sich nicht generalisieren, aber ich vermute auch, man darf immer wieder mit so was wie einer Erinnerung rechnen. Aber es lässt sich mit Sicherheit nicht vergleichen wie in der ersten Zeit. So heftig wie zu Beginn wird es nicht, davon darf man ausgehen. Und bei mir zum Beispiel ist es auch schon wieder eine gefühlte Ewigkeit her, daß ich was gemerkt habe.
Eher ist es so, daß man mehr und mehr vergißt.
Aber das wirst Du ja hoffentlich bald merken, ich konnte mir erst nach drei oder vier Wochen überhaupt das erste mal so ganz vage vorstellen, daß ich vielleicht ja doch dauerhaft rauchfrei bleibe.
Daher gibt es zu Beginn ja auch immer erst mal den Ratschlag: Heute, auf heute kommt es an.
Heute rauchen wir auch wieder keine.
Alles Liebe,
Robert
 
Hey Schwarzherz,
bin in einigen Monaten drei Jahre sauber. Habe doch tatsächlich letztens mal einen kleinen Schmachter gehabt. Da steht man inzwischen aber total drüber. Selbst an Abenden mit Freunden juckt es mich herzlich wenig, dass die paffen. Für dich ist wichtig, die ersten hundert Tage durchzukommen. Danach wirst du irgendwann feststellen, dass das Rauchen dich immer weniger interessiert, du bist dann gut auf Nichtrauchen geeicht. Gesundheitlich ist es so, dass ich ordentlich zugenommen habe, ca. 15 kg im Maximum. Im letzten Jahr habe ich dann wieder 12 kg abgenommen, will nun nochmal ein paar Kilo runter. Nichtrauchen ist nun völlig selbstverständlich, man ist wieder "normal", auch gesundheitlich. Ich bekomme viel mehr Luft als damals, habe mehr Grundkondition und so weiter. Du wirst das oft feststellen und dann in dich reingrinsen, dass es dir eigentlich doch ganz gut geht.

Also...nix für ungut...

Higgins
 
Find es wirklich super das ihr euch meiner Frage so ehrlich und offen annehmt, bin euch echt dankbar.

Und was soll ich sagen, ihr seht ja den Ticker, über 12 Tage rauchfrei :laola
und ich hab nicht vor den Ticker zurück zu setzen. :bloed1
 
Das ist wichtig:
Immer nach vorne blicken, Schwarzherz.
Ich erlebe oft, dass Rauchstopper in spe Angst vor dem Rauchstopp, vor dem endgültigen Sprung in die Ewigkeit des NichtMehrRauchens haben.
Diese Ängste erweisen sich aber als unbegründet.

Und ich denke, dass sich Deine Bedenken auch relativieren, während Du die fortschreitende Zeit erlebst.
Was Dich nämlich nach vorne schiebt und Dich bewegt, weiter zu machen, das ist der Stolz auf das Erreichte.

Wir können alle Stolz sein, der Sucht ein Schnippchen geschlagen zu haben.
Und wenn nach Monaten eine Art "erinnerungsblitz" kommt, kann man aber bequem, amüsiert und genüsslich darüber schmunzeln.

Rauchen. Ich?
Niemals wieder!
 
Hallo Murmel,

danke für deinen Beitrag. Ich finde es super, dass du mal aussprichst, was ich bislang immer nur vermutet hatte. Der Stolz auf das schon Erreichte, oder auch die Erinnerung an den mühsamen Weg dorthin, können einem also wahrhaftig einiges an Motivation später geben...

Viele Grüße
Silvwester
 
Aber ganz sicher ist das so.
Der Stolz auf das Erreichte kann weit tragen, solange man nicht leichtsinnig wird.
Und ich habe festgestellt, dass diejenigen, die einen "einfachen Entzug" hatten, zu mehr Selbstbewusstsein (und auch "Leichtsinn") tendieren als diejenigen, die es schwerer hatten mit der Entwöhnung.
 
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