Hallo ihr Lieben,
herzlichen Dank für alle eure netten Glückwünsche! Hier war ja richtig was los!
Bin ja nicht so oft da, aber ich weiß, dass ihr immer wieder mal an mich denkt...Das ist so lieb, danke, danke, danke!
Heute ist es zwar auch schon ziemlich spät, aber heute habe ich mir mal Zeit genommen, um zu schreiben.
Liebe Renate,
ja, es ist wahr, ich bin wirklich schon 3 Jahren rauchfrei! Einfach ein tolles Gefühl...
Klar überstrahlen im Moment die hellen Seiten alles Dunkle, wenn man solch ein Jubiläum feiern kann!
Du hast ja den 3. Elch schon beinahe seit einem halben Jahr zu Hause, ich werde dir immer ein halbes Jahr hinterherhinken, aber das ist auch gut so und soll auch so bleiben...
Lieber Ralf,
ist im Augenblick nicht notwendig, mit
nachzuhelfen, es ist doch Mittsommer, die längsten Tage des Jahres.... da bleibt es sooo lange hell, da muss ich gar nicht groß in Aktion treten. Und trotzdem lasse ich gerne mal ein paar Strahlen hier... Warte nur, bald ist es bei dir ja auch soweit und du darfst dich um den 3. Elch kümmern...
Lieber Robert,
das ist aber nett, noch 33 Jahre.. da habe ich dann schon mal ein gutes und gesegnetes Alter, und dadurch, dass ich das Rauchen aufgehört habe, habe ich meine Chancen wesentlich erhöht, so alt und dies möglicherweise auch noch relativ gesund zu werden...
Deinen Leispruch in der Signatur habe ich grade erst gesehen, der ist toll! Ich habe weiter unten was geschrieben, Aufmerksamkeit war/ist mir auch wichtig, und hat mir auch sehr geholfen. Auch wenn es nicht immer gelingt und man manchmal mit Scheuklappen rumrennt, eine gewisse Sensibilisierung findet auf jeden Fall statt, wenn man achtsamer durchs Leben geht.
Liebe Murmel,
ja, ich habe dich damals wirklich bewundert, du warst mit eine der ersten, die mich als Neuling begrüßt hat und deine lange rauchfreie Zeit und deine Aktivität im Forum haben mir sehr imponiert.
Wenn ich mir vorstelle, wie schnell die Zeit vergeht, kaum zu glauben... Irgendwie kommt es einem so vor, als ob es erst kürzlich gewesen wäre, dass man aufgehört hat, und dennoch ist in der Zwischenzeit so viel geschehen! Das Leben hat halt immer helle und dunkle Seiten, aus diesem Grund habe ich diesen Titel gewählt... Gott sei Dank überwiegen im Moment die helleren Seiten...
Liebe Mickie,
dass ist aber lieb, dass du mir schreibst. Bin ja wirklich nicht so oft hier, ich glaube, dass mich viele gar nicht mehr kennen, da geht das Vorbild sein ein bisserl unter. Aber ich tauche trotzdem immer wieder mal auf: Mal bin ich zu sehen, mal nicht, so wie es eben bei Frau Luna in der Natur auch der Fall ist...
Und weil ich gerade mal meinen Trööt durchgeblättert habe, habe ich gemerkt, dass ich eigentlich mal schreiben könnte, wieso und warum ich zum Nichtmehrrauchen gekommen bin, weiß gar nicht, ob ich meine Anfänge schon mal beschrieben habe.
Hätte mir jemand im April 2011 gesagt, dass ich bald das Rauchen aufhören würde, ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es mir überhaupt gelingen würde, auch nur einen einzigen Tag ohne die Kippen auszukommen.
Nachdem ich zu dieser Zeit schon länger permanent Husten hatte, eigentlich körperlich gar nicht mehr richtig leistungsfähig und sehr oft richtiggehend erschöpft und müde war, habe ich doch einmal einen Lungenfacharzt aufgesucht. Die Diagnose COPD II, eine Krankeit, die ich gar nicht kannte, hat mich wirklich schockiert.
Mein Arzt hat mir klipp und klar gesagt: "Wenn Sie nicht mit dem Rauchen aufhören, können Sie in ein paar Jahren Ihren Haushalt nicht mehr alleine führen", ich habe erfahren, dass ich bereits 1/3 meiner Lungenkapazität unwiederbringlich eingebüßt habe. Ich habe mir bereits beim Arzt Infobroschüren über die COPD mitgenommen und wusste, ich muss irgendwann mal aufhören. Ich konnte allerdings nicht sofort aufhören, die Angst vor dem Rauchstopp war einfach zu groß....
Bis ich dann am 21.06.11 eine Reportage über Lungenkrankheiten gesehen habe. Damals hat es bei mir das berühmte "Klick" gemacht....Ich habe an diesem Abend gedacht: Willst du wirklich, dass du in ein paar Jahren auf Sauerstoff angewiesen bist, dass du Hilfe bei den einfachsten Verrichtungen brauchst, dass möglicherweise eine OP nötig wird, weil in deine Lunge Stents eingesetzt werden müssen,, willst du dich wirklich selbst noch mehr krankrauchen? Nein, das wollte ich wirklich nicht, und ab da
musste ich nicht mehr aufhören – ich
wollte es.
Ab dem nächsten Morgen habe ich mir gesagt: Ich rauche nicht mehr – nur so geht es weiter...
Das habe ich mir in den ersten Tagen und Wochen, (die auch für mich nicht einfach waren – nur man vergisst es nach und nach.....) immer wieder ins Gedächtnis gerufen und dieser Leitspruch hat mich mit durch die erste Zeit und darüberhinaus immer getragen. Die ersten Tage habe ich mich von Minute zu Minute, von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag gehangelt, ich habe im Kopf Rauchfrei-Minuten, nichtgerauchte Zigaretten und erspartes Geld ausgerechnet... Wenn ich Schmacht hatte, hat mich das u.a. gut abgelenkt (ich hatte nie einen Ticker, habe ja erst nach 5 Monaten entdeckt, dass es auch sowas wie Nichtraucher-Foren oderTicker gibt, da war es schon nicht mehr sooo wichtig...)
Im Nachhinein betrachtet hatte mein Organismus trotzdem relativ viel und auch längere Zeit mit dem Entzug zu tun, aber ich habe die Symptome nicht so sehr überbewertet, wie z.B. die nächtlichen Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Krämpfe, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Hautirritationen u.u.u.... Jeder, der grade am Anfang ist, weiß, wovon ich spreche....
Auch psychisch war es zu merken, dass ich nicht mehr rauchte, ich hatte Stimmungsschwankungen, hatte manchmal irgendwie ein Gefühl der Leere, das ich aber sehr oft einfach mit verschiedensten Aktivitäten wie spazieren gehen, Freunde besuchen, telefonieren, baden, lesen oder auch einfach schlafend überwunden habe. Auch autogenes Training und ein kontemplativeres Leben und Handeln, noch mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gegenüber den "kleinen" Dingen im Leben haben mit dazu beigetragen, die ersten Monate des Rauchstopps relativ gut zu durchleben.
Sehr hilfreich für mich waren in dieser ersten Zeit auch die vielen Unterbrechungen der alltäglichen Routine durch Kurzurlaube oder kleine "Belohnungen", sei es, dass ich ein schönes Fest besucht habe oder ein besonderes Konzert, dass ich mir eine Ausstellung angesehen habe,, einfach was anderes als sonst machen, war für mich das Richtige und hat mir gutgetan.
Und irgendwann, ich weiß wirklich nicht, wann das war, eigentlich ganz unmerklich - wurde es wirklich besser.
Die Gedanken an Rauchen sind immer noch da, (nicht zuletzt, weil ich mich schon einige Zeit in Foren aufhalte, da bleibt es nicht aus, dass ich mich mit der Sucht beschäftige - bewahrt mich aber davor, unachtsam zu werden) aber nicht in dem Sinn, dass ich jetzt unbedingt eine rauchen wollte, sondern in etwa so: Früher hast du geraucht, jetzt brauchst du das nicht mehr, wie schön!
Lange Zeit nach meinem Rauchstopp habe ich mal irgendwo im Forum diesen tollen Satz gelesen:
Warte nicht auf das große "Wow", sammle lieber die kleinen "Ahas"!
Und das möchte ich allen mit auf den Weg geben, die sich gerade dazu entschlossen haben, aufzuhören und allen, die mitten drin sind, denen es vielleicht im Moment nicht so gut geht, die mit dem Schicksal hadern. Auch ihr könnt es schaffen, bleibt stur und sammelt kleine Erfolgserlebnisse, geht immer einen Schritt nach dem anderen, dann schafft ihr es auch, den Berg zu besteigen, der sich möglicherweise jetzt noch riesenhaft vor euch erhebt.
Ist man aber oben angekommen und bemerkt, dass man die Sucht zum Stillstand gebracht hat, kann es sein, dass dem/der einen oder andern doch ein großes "WOW" über die Lippen kommt..
Diese tolle Erfahrung wünsche ich allen, die hier sind! Auch ihr schafft es, dauerhaft rauchfrei zu bleiben!
Ich wünsche euch allen weiterhin alles Gute auf eurem Nichtraucherweg.
Ganz herzliche Grüße
Luna