Nikotinabhängigkeit verstärkt Ängste bei Rauchstopp
Einen neuen Schaltkreis im Gehirn, der während des Nikotin-Entzugs von aufhörwilligen Rauchern aktiviert wird und gezielt Ängste verstärkt, haben Wissenschaftler der University of Massachusetts Medical School und des Scripps Research Institute entdeckt (siehe Current Biology 2014, Band 23, Seite 2327-2335). Erhöhte Ängstlichkeit ist ein bedeutendes Nikotin- Entzugssymptom, das dazu beitragen kann, dass Raucher, die versuchen mit dem Rauchen aufzuhören, Rückfälle erleiden", erklärt Projektleiter Andrew Tapper.
Bei der Hirnregion, die die Unannehmlichkeiten bereitet, handelt es sich um den so genannten interpeduncularen Nucleus. Dieser kann durch Nervensignale (Neurotransmitter) aus zwei anderen Gehirnregionen aktiviert werden: Jenen aus der Area tegmentalis ventralis, die mit den angenehm empfundenen Belohnungseffekten von Drogen in Verbindung steht, und jenen aus der medialen Habenula, die durch den in der Area tegmentalis ventralis ausgeschütteten Neurotransmitter stimuliert wird.
Zumindest bei Mäusen haben es die Forscher bereits geschafft, jene Signale von Nervenzellenzu unterbinden, die diese Ängste auslösen. Um die Aktivierung des Angst auslösenden inderpeduncularen Nucleus zu unterbinden, stellten die Wissenschaftler bei den Versuchstieren die Aktivität der Nervenzellen in den beiden Signal empfangenden Regionen ruhig. Es gibt bereits Medikamente, die spezielle Signal-Bindungsstellen (die so genannten Corticotropin Releasing Factor-Rezeptoren) blockieren, die zur Aktivierung dieser Angst auslösenden Neuronen beitragen, erklärt Tapper. Diese Rezeptoren wurden bereits in der Vergangenheit mit Angst und Depressionen in Verbindung gebracht.
Quelle: http://www.lungenaerzte-im-netz.de/