Wolkenflug
Well-known member
- Mitglied seit
- 17 März 2014
- Beiträge
- 117
- Bewertungen
- 2
Hallo Kekskruemel, ich würde gerne dein Beispiel mit den Erdnüssen aufgreifen.
Dein erster Schritt ist, dass der fiktive NMR also immer statt zur Zigarette zur Erdnusstüte greift. Damit gelingt es ihm, zunächst den körperlichen Entzug zu bewältigen. So weit, so gut. Gerade zu Beginn des Rauchentzugs finde ich es wichtig alle Möglichkeiten (Nikotinersatz, nikotinfreier Rauchersatz, Essen, Zucker, Bewegung) zu nutzen, die einem helfen rauchfrei zu bleiben.
Dann machst du aber direkt mit dem dritten Schritt weiter:
Dabei ist es gar nicht nötig, alle Schritte auf einmal zu gehen, es gilt, jede Hilfe ist erlaubt und jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg. Aber solange der fiktiver NMR sich 20mal am Tag eine Hand voll Erdnüsse in den Mund schieben *muss*, weil ihm sonst etwas fehlt oder er bestimmte Situationen ohne Erdnüsse nur schwer bewältigen kann, hat das für mich nichts mit Genuss zu tun und es wäre mal einen genauen Blick wert, ob er hier nicht einen Teil seiner früheren Sucht weiter am Leben erhält.
Solange einem eine solche Verlagerung des Suchtverhaltens nicht bewußt ist, halte ich einen Rauch-Rückfall für wahrscheinlicher als bei einem NMR, der alle Suchtaspekte überwunden hat.
Dein erster Schritt ist, dass der fiktive NMR also immer statt zur Zigarette zur Erdnusstüte greift. Damit gelingt es ihm, zunächst den körperlichen Entzug zu bewältigen. So weit, so gut. Gerade zu Beginn des Rauchentzugs finde ich es wichtig alle Möglichkeiten (Nikotinersatz, nikotinfreier Rauchersatz, Essen, Zucker, Bewegung) zu nutzen, die einem helfen rauchfrei zu bleiben.
Dann machst du aber direkt mit dem dritten Schritt weiter:
Bei der Suchtverlagerung ist doch das Problem, dass genau das nicht geschieht. Sondern der fiktive NMR spürt nun einen Teil der Suchtsymptome, die er früher in Bezug auf Zigaretten hatte nun in Bezug auf die Erdnüsse. Er ist z.B. nervös, wenn er mit Freunden auf ein Bierchen verabredet ist und seine Erdnüsse zuhause vergessen hat. Er wird schauen, ob er unterwegs noch einen Supermarkt oder eine Tankstelle findet um sich Erdnüsse zum Bierchen zu kaufen. Das ist selbstverständlich tausendmal besser als weiter tabakabhängig zu sein, aber um die Abhängigkeit von Zigaretten nachhaltig zu überwinden, finde ich es nötig *alle* Aspekte der Abhängigkeit auszuschalten. Das können sein körperliche Abhängigkeit, psychische Abhängigkeit, Rituale und die gedankliche Einstellung zum früheren Suchtmittel.Kekskruemel meinte:Jetzt hat der Raucher zwar den Automatismus seiner Handlungen in vernünftige Bahnen gelenkt, was aber bleibt ist das Verlangen des Gehirrns nach einer erneuten Dopaminausschüttung. Unser Mann gehört nun zu den wenigen denen es gelingt, ohne weitere Hilfsmittel nun auch diesen Zwang zu widerstehen und ist nach einem Jahr oder so, komplett frei von seiner Zigarettensucht! Jetzt knabbert er aber immernoch an seinen Erdnüssen und kommt damit auch im Alltag gut zurecht. Hat er mal keine Erdnüsse zur Hand, macht ihm das nichts aus und er kann auch Stunden ohne seine Nüssken zurecht kommen. Er hat zwar jetzt seine Zigarettensucht überwunden, aber ist dennoch nicht von einer anderen Handlung oder einem Genuss Abhängig, da dass Ernüsse essen nicht seinen Alltag dermaßen bestimmt, dass er zu kaum noch was fähig ist, sollte er seine Nüsse mal nicht am Mann haben. Er genießt es halt, mehr nicht.
Dabei ist es gar nicht nötig, alle Schritte auf einmal zu gehen, es gilt, jede Hilfe ist erlaubt und jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg. Aber solange der fiktiver NMR sich 20mal am Tag eine Hand voll Erdnüsse in den Mund schieben *muss*, weil ihm sonst etwas fehlt oder er bestimmte Situationen ohne Erdnüsse nur schwer bewältigen kann, hat das für mich nichts mit Genuss zu tun und es wäre mal einen genauen Blick wert, ob er hier nicht einen Teil seiner früheren Sucht weiter am Leben erhält.
Solange einem eine solche Verlagerung des Suchtverhaltens nicht bewußt ist, halte ich einen Rauch-Rückfall für wahrscheinlicher als bei einem NMR, der alle Suchtaspekte überwunden hat.