Suchtverlagerung

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Hallo Kekskruemel, ich würde gerne dein Beispiel mit den Erdnüssen aufgreifen.
Dein erster Schritt ist, dass der fiktive NMR also immer statt zur Zigarette zur Erdnusstüte greift. Damit gelingt es ihm, zunächst den körperlichen Entzug zu bewältigen. So weit, so gut. Gerade zu Beginn des Rauchentzugs finde ich es wichtig alle Möglichkeiten (Nikotinersatz, nikotinfreier Rauchersatz, Essen, Zucker, Bewegung) zu nutzen, die einem helfen rauchfrei zu bleiben.

Dann machst du aber direkt mit dem dritten Schritt weiter:
Kekskruemel meinte:
Jetzt hat der Raucher zwar den Automatismus seiner Handlungen in vernünftige Bahnen gelenkt, was aber bleibt ist das Verlangen des Gehirrns nach einer erneuten Dopaminausschüttung. Unser Mann gehört nun zu den wenigen denen es gelingt, ohne weitere Hilfsmittel nun auch diesen Zwang zu widerstehen und ist nach einem Jahr oder so, komplett frei von seiner Zigarettensucht! Jetzt knabbert er aber immernoch an seinen Erdnüssen und kommt damit auch im Alltag gut zurecht. Hat er mal keine Erdnüsse zur Hand, macht ihm das nichts aus und er kann auch Stunden ohne seine Nüssken zurecht kommen. Er hat zwar jetzt seine Zigarettensucht überwunden, aber ist dennoch nicht von einer anderen Handlung oder einem Genuss Abhängig, da dass Ernüsse essen nicht seinen Alltag dermaßen bestimmt, dass er zu kaum noch was fähig ist, sollte er seine Nüsse mal nicht am Mann haben. Er genießt es halt, mehr nicht.
Bei der Suchtverlagerung ist doch das Problem, dass genau das nicht geschieht. Sondern der fiktive NMR spürt nun einen Teil der Suchtsymptome, die er früher in Bezug auf Zigaretten hatte nun in Bezug auf die Erdnüsse. Er ist z.B. nervös, wenn er mit Freunden auf ein Bierchen verabredet ist und seine Erdnüsse zuhause vergessen hat. Er wird schauen, ob er unterwegs noch einen Supermarkt oder eine Tankstelle findet um sich Erdnüsse zum Bierchen zu kaufen. Das ist selbstverständlich tausendmal besser als weiter tabakabhängig zu sein, aber um die Abhängigkeit von Zigaretten nachhaltig zu überwinden, finde ich es nötig *alle* Aspekte der Abhängigkeit auszuschalten. Das können sein körperliche Abhängigkeit, psychische Abhängigkeit, Rituale und die gedankliche Einstellung zum früheren Suchtmittel.
Dabei ist es gar nicht nötig, alle Schritte auf einmal zu gehen, es gilt, jede Hilfe ist erlaubt und jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg. Aber solange der fiktiver NMR sich 20mal am Tag eine Hand voll Erdnüsse in den Mund schieben *muss*, weil ihm sonst etwas fehlt oder er bestimmte Situationen ohne Erdnüsse nur schwer bewältigen kann, hat das für mich nichts mit Genuss zu tun und es wäre mal einen genauen Blick wert, ob er hier nicht einen Teil seiner früheren Sucht weiter am Leben erhält.
Solange einem eine solche Verlagerung des Suchtverhaltens nicht bewußt ist, halte ich einen Rauch-Rückfall für wahrscheinlicher als bei einem NMR, der alle Suchtaspekte überwunden hat.
 
Hallo Wolkenflug.

Ja das ist vollkommen richtig was du da schreibst. Das wäre genau genommen eine Suchtverlagerung.
Solange der Nüsseesser keinen Leidensdruck verspürt, wäre auch dagegen nichts eizuwenden, solange es ihm hilft, die Finger von der verdammten Pyro zu lassen. Das was ich mit meinem Beispiel, also dem "dritten" Schritt beschreiben wollte ist, eine deutlich Abgrenzung zur Suchtverlagerung zu ziehen, um nicht alles was man aus vorerst aus Suchtersatz zu sich genommen, oder unternommen hat, mit in die Suchtverlagerung zu schieben, nur weil jemand es später aus Genussgründen weiter betreibt.
Zudem werfe ich die Frage auf, ob es sinnvoll ist sich in Lebensbereiche anderer Menschen einzumischen, obwohl sie sich nicht mehr schädigen, weil sie eine Ersatzbefriedigung zum Rauchen gefunden haben? Müssen wir dem Nüsseesser tatsächlich unsere Hilfe aufzwingen auch wenn er es nicht möchte, weil er sich nicht mehr schädigt, sondern nur seine Zigarettensucht auf die Nüsse verlagert hat, die ihn nicht schädigen?
 
Huhu Kekskrümel,
Es ist spät und ich bin nur noch auf dem Handy on, deshalb nur kurz. Niemand erhebt hier den Zeigefinger gegen den Nussesser oder irgendjemand anderen. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass auch die Gefahr einer Suchtverlagerung besteht und man auf sich achtgeben soll, damit es eben nicht zwanghaft wird. Und ja auch Nüsse sind in Massen konsumiert gefährlich. Wer später mit 200kg auf den Rippen durch die Gegend kugelt, ist nicht viel besser dran, als vorher als Raucher.
 
Müssen wir dem Nüsseesser tatsächlich unsere Hilfe aufzwingen auch wenn er es nicht möchte, weil er sich nicht mehr schädigt, sondern nur seine Zigarettensucht auf die Nüsse verlagert hat, die ihn nicht schädigen?

Hallo Kekskrümel-
jeder entscheidet selber, was er letztendlich tut. So lang ist ein Forumsarm denn doch nicht.
Hier treffen sich Menschen, die sich VOR der Anmeldung hier entschlossen haben aus welchen gründen auch immer das Rauchen aufzugeben.
Viele davon sind haben Suchtvergangenheit, sind mit Zwanghaftigkeiten behaftet und mit den Mechanismen vertraut.
Für jemanden, der sich von Zwängen befreien möchte und nicht allein von der Zigarette, für denjenigen kann ein Hinweis auf eine Verschiebung der "Manie" durchaus nützlich sein.

Was derjenige mit diesem Hinweis anfängt, ist wiederum seinem eigenen Ermessen freigestellt... :roll
 
Hallo Kekskruemel,

natürlich sollte sich niemand in den Lebensbereich anderer einmischen oder ihm gar Hilfe aufzwingen, eine solche Forderung habe ich hier auch von niemandem herauslesen können. Und natürlich ist auch nicht jede Ersatzhandlung in der Zeit des Rauchstops gleich eine Suchtverlagerung, aaaber ich finde es gut und wichtig, manchmal genauer hinzuschauen, auf die Möglichkeit einer Suchtverlagerung hinzuweisen und darüber zu informieren. Denn genau wie die ursprüngliche Sucht schleicht sich eine solche Suchtverlagerung oft langsam ein.
An dem Punkt ist es dann gut, sich darüber bewusst zu sein, dass man einen Teil des Suchtverhaltens verlagert hat und sich mit den Ursachen der Verlagerung auseinanderzusetzten. Dann kann man besser aufpassen kann, nicht in die nächste Suchtfalle zu geraten. Außerdem ist man dann darauf vorbereitet beim Verzicht auf das Ersatzmittel/Ersatzverhalten eventuell noch einmal verstärkte Entzugserscheinungen zu durchleben und mit einer möglicherweise stärkeren Rückfallgefahr zur eigentlich Sucht umzugehen.

Jetzt hört sich das mit Erdnüssen recht lustig und harmlos an, was aber, wenn es sich beim Ersatzmittel um Alkohol handelt? Der NMR braucht jetzt immer nach oder zum Mittag- und Abendessen ein Bier, außerdem darf das Feierabendbier nicht fehlen usw. Das kann dann schnell von einer Sucht in die nächsten führen.
Eine aus Suchtverlagerung entwickelte Ess-, Internet- oder sonstwas-Sucht ist ebenfalls nicht wünschenswert.
Bei nikotinhaltigen Ersatzmitteln, sollte man sich bewußt sein, dass man die körperliche Abhängigkeit weiter am Leben erhält und beim Reduzieren oder Absetzen der körperliche Entzug stattfindet.
Ersatzmittel, die das Rauchverhalten weiter nachahmen (E-Zigarette, Kräuterette) halten einen Teil des Suchtverhaltens wach und verhindern eventuell, dass man lernt, alternative Handlungsmöglichkeiten für typische Rauchsituationen zu entwickeln (Streß, nach dem Essen, beim weggehen ...). Hier sehe ich die Gefahr, dass man in einem schwachen Moment schnell wieder bei der Nikotinzigarette landet.

Wie schon geschrieben, jeder geht seinen Weg, jedes Mittel zur Ablenkung und jedes Ersatzmittel kann seinen Zweck erfüllen. Auch ein Umweg über eine vorübergehende Suchtverlagerung ist kein Drama, wenn man sich darüber bewußt ist, sich vielleicht darüber austauschen kann und bei Bedarf gegensteuern kann.
Oft ist sich der Betroffene aber gar nicht bewußt, dass eine Suchtverlagerung vorliegt, dann besteht die Gefahr, weiter im Suchtverhalten festzustecken, leichter rückfällig zu werden oder in die nächste Sucht zu rutschen.
 
Glasmurmel meinte:
Hallo Kekskrümel,
Bitte entschuldige, dass ich mich in Deinen Dialog zwischen Mickie und Dir einklinke, das Thema interessiert mich aber auch...
Hallo Glasmurmel, Danke fürs lesen. Entschuldige Bitte, dass ich darauf erst jetzt antworte, hab diesen Eintrag leider erst gestern Nacht gesehen.

Du hast gründlich recherchiert- das war ganz sicher viel Arbeit, diese Fakten zusammen zu tragen.
Die folgenden Anmerkungen entstanden beim Lesen Deines PDF. Absätze, die mir beim Lesen ins Auge sprangen, habe ich gleich mal zitiert.

In der im PDF verlinkten Website "empfehlenswerte elektronische Zigarette" lese ich das Folgende:
...E-Zigarette bei Copd und anderen Atemwegserkrankungen
Für Patienten mit einer Atemwegserkrankung eignet sich die elektronische Zigarette zur schadstoffreduzierten Überbrückung zwischen dem Stadium Raucher und Nichtraucher, sie dient dabei als Hilfsmittel. Auf Dauer sollte bei vorliegen einer Atemwegserkrankung aber auch auf die E-Zigarette verzichtet werden, da hier die Schadstoffbelastung der Atemluft zwar wesentlich geringer aber dennoch nicht komplett frei von Schadstoffen ist. ...
Das heißt: Dampfen wäre hiernach ein weiteres Hilfsmittel auf dem Weg zum endgültigen Stopp dessen, was die COPD vorantreibt- sprich: die Atemwege mehr belastet als nötig. Es ist kein "Persilschein" fürs Dampfen- bitte hierin sorfältig unterscheiden!
Angestrebt ist IMMER der Stopp alles dessen, was die Atemwege belastet, wenn COPD vorliegt! Wie Du hier festgestellt hast, können die Wege dorthin sehr unterschiedlich sein, wobei die E-Zig für mich nur einer von Vielen ist.
Das ist absolut richtig genau so denke ich auch. Ich behaupte nun auch nicht, dass das Dampfen der ultimative Weg zum Rauchstopp ist, aber er ist aus meiner Sicht derzeit der wirkungsvollste Weg. Der Betreiber dieser Website hat seinen Artikel und seine Einschätzung 2012 gegeben, als noch viele falsche Berichte im Umlauf waren und von daher war es auch völlig OK. Mittlerweile liegen aber Studien vor die eben genau das Belegen, dass nämlich keine signifikante Gefahr von der eZigarette ausgeht, das Gegenteil ist eher der Fall. Es wird immer Menschen geben, die auf bestimmte Stoffe allergisch reagieren, und deshalb auch das Dampfen nicht vertragen.

... Was ich sagen möchte ist mein Ansatz, dass ich immer mehr das Gefühl hatte, dass es sich bei der Tabakzigarette um ein raffiniert konstruiertes „Psychopharmaka“ handelt, dass beim Konsumenten etwas erweckt, das stärker wirkt, als der zum Überleben notwendige Vermeidungsinstinkt, nämlich eine permanent hohe Dopamin-Dosis, verursacht durch die Kombination Tabakzigarette und Nikotin. ...
Sehe ich auch so. Jedoch: warum befreit man sich nicht gleich von der Abhängigkeit dieser Handlung. Warum wird man nicht auch so schnell wie möglich das "Stützrad" E-Zigarette los? Statt sich dran zu klammern?
Das kann ich dir sagen. Es liegt daran das eben diese Konditionierung des Rauchens sehr nachhaltig ist. Man bekommt wie gesagt, dieses einstudierte Rauchverhalten kaum weg.
Der Drang bestimmte Abläufe zu wiederholen, ist gerade in der Anfangsphase des Rauchstopps sehr mächtig. Nach einer gewissen Zeit des Dampfens aber, lässt auch das nach und man ist in der Tat so weit auch das Dampfen aufzugeben, wenn man keine Lust mehr darauf hat.

... Diese Handlungsmuster werden durch die eZigarette teilweise bedient und um Teil sogar ganz umgepolt, da bestimmte Abläufe die nur beim Rauchen
zutage treten, bei der eZigarette komplett weg fallen und adäquat durch andere handlungen ersetzt werden. Eben durch solche Handlungen, wie sie halt nur bei der eZigarette vorkommen. Aus diesem Grund kommt es bei Vielen zu keinen Entzugserscheinungen, wenn ein Wechsel vom Rauchen zum eDampfen vollzogen wird. Durch den technisch bedingten Kaltentzug von der Tabakzigarette zum Dampfen, tritt nach einer gewissen Zeit der wirkliche Nikotingenuss für den Exraucher und nur eDampfer ein, aber dies mit einer kaum noch vorhandenen Nikotinmenge, da das Nikotin auch dann vom eDampfer als sehr unangenehm und zu scharf empfunden wird. ...
Hier habe ich etwas nicht verstanden:
Was genau hast du da nicht verstanden?
Es wird lediglich eine gefährliche Handlung (Rauchen), durch eine wesentlich weniger gefährliche bis harmlose Handlung (eDampfen) mit oder auch ohne Nikotin ersetzt und kommt im klassischem Sinne einem Kaltentzug gleich!...[/quote]Kaltentzug hat man doch bloß, wenn man 0 % Nikotin-Liquid verwendet?[/quote]
Ähm nein, dass ist nur dann der Fall, wenn man das Rauchen Ausschleichen würde. Wechselt man direkt vom Rauch zum Dampf, dann liegt ein direkter Rauchstopp vor.

Mit einer sprachliche Abkehr von Nikotinsucht hin zur reinen Tabaksucht, ist innerhalb der Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht mehr zu rechnen. Im Duden Online, findet sich nichts über Tabak- oder Zigarettensucht, dafür aber die Nikotinsucht. Und so wird die Tabaksucht immer mit der falschen Nikotinsucht assoziiert bleiben.

Hallo Kekskrümel- zum Nikotin und seinen Nützlichkeiten habe ich gerade gestern in Geo den folgenden Artikel gelesen.
Und ich wunderte mich sehr. http://www.presseportal.de/pm/7861/2694493/medizin-nikotin-gift-und-gutes
Danke für den Link. Wer gut recherchiert, der wird noch eine ganze Menge über Nikotin erfahren, was er so nicht erwartet hätte. ;)
Suchtgefahr bei Nikotinkaugummies besteht nicht?
Ich habe es hier schon anders erlebt...
Nein, es besteht in der Tat keine Suchtgefahr bei Nikotinkaugumis, dafür müsste die Nikotinkonzentration um ein vielfaches höher liegen und dann würde es die Mundschleimhäute ätzen.
Menschen neigen nun einmal dazu, von alles und allem abhängig zu werden. Das hat aber nichts mit dem Nikotin im Kaugummi zu tun. Zudem dürften die Kaugummis auch nicht frei in der Apotheke auch für Nichtraucher erhältlich sein, wenns denn so wäre. ;)

Fazit:
Vielleicht liest sich meine abschließende Meinung zum durchaus kontroversen Thema für Dich spießig und engstirnig.
Ich bin ebenfalls von COPD betroffen, jedoch nur leichtgradig. Durch Bekannte kann ich aber sehr wohl abschätzen, wohin der Weg führen KANN, wenn der Fortschritt dieser Krankheit durchs Rauchen weiter unterstützt wird.
Nein, du bist weder spießig noch engstirnig. Es ist völlig OK, wenn du kritisch bist und das sollte man auch immer bleiben und das bin ich ja auch.
Wäre ich nicht kritisch gewesen, hätte ich das Dampfen wieder dran gegeben, als von gewissen Kreisen, Unwahrheiten über die eZig. verbreitet wurden.
Wenn ich nicht kritisch gewesen wäre, dann hätte ich nicht nachgeforscht, ob das Dampfen vielleicht doch für COPD Patienten schädlich ist. Denn obwohl es mir und vielen anderen COPD Patienten deutlich besser geht, muss dies nicht zwangsläufig für alle gelten. Und in der Tat gibt es Fälle, die das eDampfen in keinster Weise vertragen. Ist zwar nichts dramatisches, aber diese Personen, können halt nicht aufs Dampfen zurückgreifen. Ich hab auf FB eine Seite aufgemacht, die sich genau mit dem Thema eDampfen und COPD und Asthma beschäftigt. Da sind auch viele dabei, die keine eDampfer sind unhd es auf anderen Wegen geschafft haben nicht mehr zu rauchen. Und auch einer, der das eDampfen nicht verträgt und noch einen weiteren Fall kennt, der es auch nicht vertragen hat.

Wir stimmen also darüber überein, dass spätestens bei diagnostizierter COPD das Rauchen von Zigaretten eingestellt werden sollte.
Das Dampfen von Liquids mit oder ohne Nikotin ist für MICH nur ein Weg, dauerhaft von welcher-Belastung-der-Atemwege-auch-immer wegzukommen.
Da bin ich Purist. Dampfen ist einer der Wege, das Rauchen loszuwerden- es ist hier für mich als Ersatzhandlung zu verstehen.
Erfahrungsgemäß ist diese Ersatzhandlung dem Rauchen von Zigaretten so ähnlich, und durch den von Dir erkannten kalten Enzug so unbefriedigend, dass doch viele im Anschluss wieder zur Zigarette greifen. Das kann doch wohl nicht Sinn der Übung sein?
Es gibt in der Tat eine ganze Reihe von Rauchern, die zwar mit dem Dampfen angefangen haben, aber eben wieder zurück zum Rauchen gewechselt sind.
Es ist nicht so das sobald ich mir am Kiosk irgendeine E-Zig hole nun dann frei vom Rauchen bin, es bedarf schon eine fachliche Beratung im Bereich des Dampfens, um eben vom Rauchen weg zu kommen. Gute Geräte und Liquide brauchts dazu schon und die bekommt man, wenn man sich via Internet informiert, oder Fachgeschäfte, sogenannte Dampfershops aufsucht.

Ich möchte auch nicht glauben, dass Nikotin beim gesunden Menschen nützlich sein soll.
Wäre er das, würde der Körper etwas Entsprechendes produzieren. Erkenne ich die Gefahr des Sekundenschlafes, muss ich schlafen- sorry, so ist es.
Warum möchtest du das nicht glauben? Wie gesagt, haben Forschungsergebnisse dahingehend zu keinen signifikanten Ergebnissen geführt. Allerdings waren die Nikotinkonzentrationen nicht gerade hoch. Dennoch liefern Forschungsansätze erste Hinweise darauf, das Menschen die Nikotin zusich nehmen, seltener an Parkinson erkranken, bzw der Krankheitsverlauf stark verzögert wird. Das hast du selber verlinkt, und weiter unten habe ich noch einen Link dazu eingebaut.
Es lohnt es sich für gesunde Menschen nicht, Nikotin als Leistungssteigerung zu verwenden zu versuchen, da mit solch hohen Konzetrationen gearbeitet werden müsste das es dann schon wieder bedenklich für die allgemeine Gesundheit werden würde.
Es ist halt für an Demenz und Parkinson kranke Personen ein sehr interessanter Ansatz, der von der Gesundheitsindustrie diskutiert wird. Hier auch en sehr interessanter Artikel darüber: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=21116
Ich für mein Teil bin wirklich froh, dass ich weder rauchen, noch pflastern, noch kauen, noch dampfen muss.

Liebe Grüße
die Murmel
[/quote]
Das kannst du auch und du kannst auch stolz darüber sein, es auch ohne "Krücken" wieder laufen zu können und dafür hast du meinen allergrößten Respekt verdient.
Leider kommen ohne gewisse "Krücken" in der Anfangszeit, andere und auch ich nicht zurecht.Trotzdem bin auch ich froh und Stolz darüber es dennoch geschafft zu haben. :)

LG
Keks
 
Glasmurmel meinte:
Müssen wir dem Nüsseesser tatsächlich unsere Hilfe aufzwingen auch wenn er es nicht möchte, weil er sich nicht mehr schädigt, sondern nur seine Zigarettensucht auf die Nüsse verlagert hat, die ihn nicht schädigen?

Hallo Kekskrümel-
jeder entscheidet selber, was er letztendlich tut. So lang ist ein Forumsarm denn doch nicht.
Hier treffen sich Menschen, die sich VOR der Anmeldung hier entschlossen haben aus welchen gründen auch immer das Rauchen aufzugeben.
Viele davon sind haben Suchtvergangenheit, sind mit Zwanghaftigkeiten behaftet und mit den Mechanismen vertraut.
Für jemanden, der sich von Zwängen befreien möchte und nicht allein von der Zigarette, für denjenigen kann ein Hinweis auf eine Verschiebung der "Manie" durchaus nützlich sein.

Was derjenige mit diesem Hinweis anfängt, ist wiederum seinem eigenen Ermessen freigestellt... :roll
Hallo Glasmurmel, da hast du absolut Recht mit. Es ist immer besser, wenn man um mögliche Gefahren bescheid weiß. Ich bestreite ja auch nicht, das es keine bedenklichen Suchtgefahren gibt und das man nicht darauf hinweisen soll, doch ist es meiner Meinung nach wichtig, genau zu differenzieren und nicht alles und jede Handlung als bedenklich hin zu stellen. Beim Alkohol z.B. bin ich bin ich voll bei dir, da hier eine Regelmäßigkeit sehr schnell zur Sucht führen kann.

lg
Keks
 
Wolkenflug meinte:
Hallo Kekskruemel,

natürlich sollte sich niemand in den Lebensbereich anderer einmischen oder ihm gar Hilfe aufzwingen, eine solche Forderung habe ich hier auch von niemandem herauslesen können. Und natürlich ist auch nicht jede Ersatzhandlung in der Zeit des Rauchstops gleich eine Suchtverlagerung, aaaber ich finde es gut und wichtig, manchmal genauer hinzuschauen, auf die Möglichkeit einer Suchtverlagerung hinzuweisen und darüber zu informieren. Denn genau wie die ursprüngliche Sucht schleicht sich eine solche Suchtverlagerung oft langsam ein.
An dem Punkt ist es dann gut, sich darüber bewusst zu sein, dass man einen Teil des Suchtverhaltens verlagert hat und sich mit den Ursachen der Verlagerung auseinanderzusetzten. Dann kann man besser aufpassen kann, nicht in die nächste Suchtfalle zu geraten. Außerdem ist man dann darauf vorbereitet beim Verzicht auf das Ersatzmittel/Ersatzverhalten eventuell noch einmal verstärkte Entzugserscheinungen zu durchleben und mit einer möglicherweise stärkeren Rückfallgefahr zur eigentlich Sucht umzugehen.
Absolut richtig, aber man sollte wie gesagt besser diferenzieren und eben nicht alles und jedes in diese Kategorie packen, weil eben NICHT jede Handlung die als Ersatz dient, bedenklich ist.

Jetzt hört sich das mit Erdnüssen recht lustig und harmlos an, was aber, wenn es sich beim Ersatzmittel um Alkohol handelt? Der NMR braucht jetzt immer nach oder zum Mittag- und Abendessen ein Bier, außerdem darf das Feierabendbier nicht fehlen usw. Das kann dann schnell von einer Sucht in die nächsten führen.
Eine aus Suchtverlagerung entwickelte Ess-, Internet- oder sonstwas-Sucht ist ebenfalls nicht wünschenswert.
Bei nikotinhaltigen Ersatzmitteln, sollte man sich bewußt sein, dass man die körperliche Abhängigkeit weiter am Leben erhält und beim Reduzieren oder Absetzen der körperliche Entzug stattfindet.
Ersatzmittel, die das Rauchverhalten weiter nachahmen (E-Zigarette, Kräuterette) halten einen Teil des Suchtverhaltens wach und verhindern eventuell, dass man lernt, alternative Handlungsmöglichkeiten für typische Rauchsituationen zu entwickeln (Streß, nach dem Essen, beim weggehen ...). Hier sehe ich die Gefahr, dass man in einem schwachen Moment schnell wieder bei der Nikotinzigarette landet.
Beim Alkohol stehe ich voll hinter dir. Und auch Kräuterzigarette ist keinster Weise geeignet von der Zigarettensucht runter zu kommen. Zudem transportiert sie alle schädlichen Substanzen weiterhin und schädigt somit die Lunge.
Bei der eZigarette ist das halt so, dass es Menschen gibt die das Dampfen wieder bleiben lassen und weiter Rauchen. Und es gibt mir auch bekannte Fälle, die zwischenzeitlich wieder zur Zigarette zurückgegriffen haben, aber dann haben sie sich wieder besonnen und un nicht mehr Rauchen.
Und wer es mit der eZig nicht schafft, der kann ja auf andere Alternativen zurück greifen. Wichtig ist beim Dampfen, das nicht mehr zwischendurch geraucht wird, sonst schafft man nicht, das Rauchen komplett aufzugeben.

Wie schon geschrieben, jeder geht seinen Weg, jedes Mittel zur Ablenkung und jedes Ersatzmittel kann seinen Zweck erfüllen. Auch ein Umweg über eine vorübergehende Suchtverlagerung ist kein Drama, wenn man sich darüber bewußt ist, sich vielleicht darüber austauschen kann und bei Bedarf gegensteuern kann.
Oft ist sich der Betroffene aber gar nicht bewußt, dass eine Suchtverlagerung vorliegt, dann besteht die Gefahr, weiter im Suchtverhalten festzustecken, leichter rückfällig zu werden oder in die nächste Sucht zu rutschen.
Absolut richtig. wichtig finde ich es auch, dies nicht mit erhobenen Zeigefinger zu tun, sondern sachlich aufzuklären.
Bei mir kam das von Mickie leider so rüber, auch wenns von anderen vielleicht nicht so empfunden wird.
Aber jeder empfindet da anders, und Dampfer sind vielleicht besonders empfindlich, was auch kein Wunder ist. :brush

LG
Keks
 
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