Mickie, ich wollte es eigentlich heute Nachmittag auch bei Dir posten, aber ich habe mich nicht getraut. Der Leo kann halt schon ganz schön losbrüllen und das mag nicht jeder. Aber ich finde den total genial. Diese Musik richtig schön laut im Auto, Fenster auf und dann durch die laue Sommernacht fahren. Wie guuuuut!
Niko80 meinte:
Ich bin für jede Sucht dankbar, die ich in meinem Leben gehabt habe - sie haben mir immer zwar teilweise schmerzhafte aber nachhaltige Wachstumsmöglichkeiten eröffnet.
Eckhard, ob ich dafür jetzt dankbar bin, ist noch die Frage... Aber zumindest bin ich für die Wachstumsmöglichkeiten dankbar, die ich ohne Sucht nicht gehabt hätte. Ich liebe das "trockene" Leben, aber um trocken zu sein, musste ich vorher mal getrunken haben. Ich hätte allerdings auch nichts dagegen gehabt, wenn ich ohne die vorangegangene Sucht auf die Idee gekommen wäre, meinen therapeutischen Weg zu gehen. Aber das ging offensichtlich nicht, sonst hätte ich es wohl getan.
Mickie meinte:
Als ich das erste Jahr geschafft hatte einmal ein Jahr Rauchfrei sein, da wuchs in mir die Sicherheit das viel passieren muss das ich wirklich wieder anfangen würde.
Das beruhigt mich und es deckt sich auch mit meiner Erwartung. Aber dennoch machen mir meine unsicheren Füße, auf denen mein NMR noch steht, manchmal Angst.
Ich war heute auf der dokumenta. Ich gestehe ja, dass ich als Beinahe-Kasselänerin (meine Eltern sind zugezogen, daher bin ich "nur" Kasselanerin) heute zum ersten Mal auf der dokumenta war. Dafür gehören mir ja eigentlich die Öhrchen langgezogen...
Naja, wie auch immer, ich habe heute verstanden, warum ich nie dort war und warum ich vermutlich auch nicht mehr hingehen werde...
Das Motto "Von Athen lernen", war irgendwie fast gar nicht präsent. Es gab ganz wenige Teile, wo es eine Verbindung zwischen der dokumenta in Athen und der in Kassel gab, aber das war verschwindend gering. Fast alles drehte sich um Kunstwerke, die in Verbindung mit dem 2. Weltkrieg stehen.
Ich finde es grundsätzlich richtig, immer wieder daran zu erinnern, was war und was nie wieder sein darf. Ganz klar, ohne Frage. Aber ich finde es nicht mehr schön, wenn sich irgendwie alles nur noch um dieses Thema dreht, und jede kulturelle Veranstaltung davon erschlagen wird. Wenn ich mich mit der deutschen geschichte befassen will, und das tue ich gelegentlich, dann gehe ich in eine Museumsausstellung, und nicht auf eine Kunstausstellung. Und so ist es umgekehrt auch: Ich wollte zeitgenössische Kunst sehen und als Nicht-Experte kommentieren. Ich bin Teilnehmerin des dokumenta-Rundgangs, der extra für Menschen gemacht wurde, die sich mit Kunst absolut nicht auskennen. Wenn ich dann die nächsten Tage meine Eindrücke beschreibe, dann muss ich diese Rundgangs-Aktion, die mich an zeitgenössische Kunst heranführen sollte, als gescheitert beschreiben. Schade. Das hat die liebe Weltpolitik mal wieder toll hinbekommen.
Viel besser finde ich hingegen die Installationen, die sich mit der Flüchtlings-Thematik beschäftigt haben, wie die Röhren, in denen sich griechische Flüchtlinge versteckt hatten. Diese wurden als Wohnungen und als Gaststätte eingerichtet, in Originalgröße. Oder der Obelisk, auf dem auf arabisch, türkisch, englisch und deutsch zu lesen ist: "Ich war ein Fremdling und Ihr habt mich behergergt." Ich hoffe, das Teil bleibt in der Innenstadt stehen. Der Bücher-Palast mit den Büchern, die irgendwo auf der Welt verboten sind, ist total super und riesengroß. Aber offenbar sind die Geschmäcker echt verschieden.
So, und nun wartet die "Kuschelhapfen" auf mich (mein Bett). Nachtiii
:wiralle