Silvwester
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So,
hier nun meine ersten rauchfreien Tage und meine entsprechenden Eindrücke dazu: Ich hoffe ich werde euch dann in Zukunft immer auf dem Laufenden halten können.
1. Tag: (Mo, 31.03.14)
Ab heute versuche ich mal nicht mehr zu rauchen! Mit dem Motto fahre ich gegen 8 Uhr zur Arbeit. Bereits zwei Stunden später kämpfe ich deutlich gegen das Bedürfnis an, eine rauchen zu wollen. "Komm, das schaffst du schon. Nimm 'nen Kaugummi, vielleicht hilft das ja?!" Dann gegen 11 Uhr öffne ich die Schublade meines Schreibtisches im Büro und finde dort "natürlich" meine "Notfall-Schachtel" mit noch einer Zigarette. Allerdings wirklich Notfall-Zigarette, da es sich hierbei um ausländische L&Ms handelt, die ich damals mal von meinem Bruder geschenkt bekam. (Wirklich widerlich, viel zu stark und würzig).
"Och, die eine könnteste ja ruhig rauchen. Dann hast du heute halt eine geraucht, ist doch immer noch besser als ca. 14 Stück…".
Irgendwie habe ich mich dann aber doch dadurch ablenken können, dass ich im Internet mal geschaut habe, wie denn andere mit dem Problem umgehen. Dann wieder mit der Arbeit weiter gemacht. So habe ich mich dann irgendwie durch den Arbeitstag gequält. Auf dem Rückweg dachte ich mir nur: "Super! Auf der Arbeit hast du es schon mal geschafft nicht zu rauchen. Nun kommt der einfachere Teil zuhause. Dort hast du bestimmt nicht so stark das Bedürfnis…". …das stimmt so leider überhaupt nicht.
Zuhause angekommen erwartet mich eher eine Mischung aus, "Ach komm, hast ja zumindest schon mal nicht auf der Arbeit geraucht" und "Hole ich mir nun ne Schachtel und rauche eine?", aber auch immer wieder der Gedanke "Ach komm, einen Tag nicht zu rauchen schaffst du doch bestimmt. Kann doch nicht sein!". Irgendwie habe ich mich dann bis zum Abend immer wieder ablenken können. (Zur Bank gefahren, etwas gegessen, in der Stadt kurz gewesen, etc. etc.).
Kurz vorm Schlafen gehen wird es dann noch einmal brenzlig. Ich merke schon, dass die Willenskraft über Tag langsam abnimmt… und es abends keineswegs einfacher ist nicht zu rauchen. Wieder die Gedanken "Eine kannste dir doch jetzt rauchen. Quasi als Belohnung, dass du heute schon den ganzen Tag keine geraucht hast!" (klingt irgendwie ziemlich unlogisch oder?) Jedenfalls bin ich letztendlich nach einigem Hin und Her dann einfach etwas frühzeitig ins Bett gegangen. Habe mich dann bis um ca. 2 Uhr Nachts im Bett herumgewälzt. Konnte nicht schlafen. War irgendwie total unruhig und merkte auch, dass mein Herz immer wieder irgendwie sonderbar raste. Wirklich kein schönes Gefühl. Schlief dann letztendlich mit dem Gedanken ein, dass es doch merkwürdig ist, was so eine bescheuerte Zigarette alles mit einem, … mit meinem Körper, anstellen kann.
2. Tag: (Di, 01.04.14)
Ich kann es noch gar nicht fassen. Ich habe gestern tatsächlich geschafft keine zu rauchen. Wie auch immer ich das hinbekommen habe. Also geht’s heute weiter. Vielleicht schaffe ich ja noch einen Tag. Mein Ziel ist zwar erstmal nicht unbedingt 100%ig aufzuhören, aber ich möchte die Regelmäßigkeit des Rauchens aus meinem Alltag herausbekommen, zum einen meiner Frau zur Liebe zum anderen, um meinem neugeborenen Sohn nicht mit dem Rauchen zu konfrontieren oder ihm zu schaden. Also mal ab und an eine auf einer Fete oder am Doko-Abend oder so zu rauchen wäre für mich persönlich kein Problem. Ungeachtet dessen, ob es nun gesundheitlich einen großartigen Unterschied macht nur gelegentlich zu rauchen oder regelmäßig zu rauchen. Ist sicherlich beides nicht sonderlich toll. Ich habe mir auch eine schöne Raucherstopp App (Rauchfrei-Pro) heruntergeladen und eingerichtet. Die einzig interessante Sache in meinen Augen an der App, die mir auch Ansporn gibt, ist die Auflistung der gesundheitlichen Verbesserungen, die man seit seiner letzten Zigarette durchläuft. So nach dem Motto, okay noch 15 Stunden, dann ist dein Geruchs- und Geschmackssinn wieder normal. Mal sehen wie es heute so weitergeht. Ich versuche übrigens die Gerüche der Natur mehr wahrzunehmen. Wie riecht es draußen? (Nach Sommer und Sonne bei herrlichem Wetter… oder wie heute morgen nach frisch gemähtem Rasen… Irgendwie mag ich den Geruch). Gegen 11 Uhr wird es wieder schlimmer :/ ich versuche mich aber wieder abzulenken. Bin in den letzten zwei Stunden 2 mal für 5 min nach draußen gegangen und habe einfach nur das schöne Wetter genossen (ohne Zigarette). Dies hilft wenigstens ein wenig, da man so trotzdem teilweise noch die alten Gewohnheiten in etwas abgewandelter Form nutzen kann. Ansonsten verläuft der Arbeitstag recht ruhig. Zuhause wird es dann noch einmal schlimmer… . "Soll ich meiner Frau jetzt schon etwas davon sagen? Und ihr sagen, ich gehe mir jetzt mal eine Rauchen, hab ja schon bis heute nicht geraucht." (Da sie mich selber bislang noch nicht darauf angesprochen hat). Naja, irgendwie bin ich dann doch so durch den Abend gekommen. Es war aber mindestens genauso anstrengend wie den Tag davor…
3. Tag: (Mi, 02.04.14)
Schon 2 Tage nicht geraucht. Meine App erzählt mir, dass mein Geruchs- und Geschmackssinn nun bereits seit 7 Stunden zurückgekehrt sind. Also genieße ich heute morgen wieder ganz besonders die Gerüche der Umwelt. Auf dem Weg vom Auto zum Büro riecht es genauso wie früher zu Grundschulzeiten, als ich immer mit dem Fahrrad morgens im Frühling zur Schule gefahren bin. Irgendwie eigenartig… Ich kenne solche Phänomene zu genüge. Habe zwischendurch immer mal wieder durch Gerüche Erinnerungen an meine Kindheit. Aber irgendwie sind diese seit ich nicht mehr rauche, deutlich mehr geworden. Was ich gut finde! Ansonsten gibt es bislang nichts großartig Neues zu berichten. Es ist aber auch noch früh am morgen (08:43 Uhr). Konnte diese Nacht gut schlafen, auch wenn der Kleine uns recht häufig geweckt hat. Der Arbeitstag tröpfelt so dahin. Ich habe immer wieder das Bedürfnis mir eine rauchen zu wollen, schaffe es aber irgendwie mich abzulenken bzw. standzuhalten. Mittlerweile geht die Info, dass ich nicht rauche, bereits durch die Belegschaft. Gerade war ein Mitarbeiter bei mir im Büro und meinte: "Ach du hast jetzt aufgehört zu rauchen? Naja, ich gehe mir jetzt mal eine rauchen…!" (Nebenbei erwähnt, hat er selber vor ein paar Monaten versucht aufzuhören, was aber scheinbar auch nur für ein bis zwei Monate funktioniert hatte). Zuhause wird es dann wieder schlimmer mit dem Nichtrauchen. Dort fällt es mir teilweise noch schwerer mich abzulenken. Habe es dann heute auch meiner Frau gesagt/anhand der App gezeigt. Dort stand, dass ich bereits seit 70 Stunden nicht rauche und um die 41 Zigaretten gespart hätte. Darüber war sie sehr glücklich und hat es glaube ich auch nicht wirklich vermutet.
Naja, bei ihr habe ich kein Blatt vor den Mund genommen und ihr schon zu verstehen gegeben, dass es eine deutliche Qual für mich ist nicht zu rauchen. Wenn das Bedürfnis eine rauchen zu wollen mein Leben lang so wie in den letzten 3 Tagen sein wird, dann werde ich auf Dauer im Leben vermutlich nicht mehr glücklich werden… (Soll heißen, das würde ich mir langfristig dann nicht antun wollen.) Aber: Darüber kann ich mir erst eine Meinung bilden, wenn ich längere Zeit nicht geraucht habe. Natürlich hoffe ich, dass das Bedürfnis deutlich zurückgehen wird.
Den Rest des Abends habe ich dann irgendwie rum bekommen… . Habe auch mit etwas Sport angefangen. Wobei der Hintergrund nichts mit dem Rauchen zu tun hat, sondern eher mit dem "Mit-Schwanger-werden" . Daher hatte ich eh vor wieder ein wenig zu trainieren. Ansonsten verlief es nicht viel anders, als die Abende davor.
4. Tag: (Do, 03.04.14)
Habe irgendwo gelesen, dass Äpfel essen gegen das Bedürfnis eine rauchen zu wollen helfen sollen. Daher habe ich mir heute Morgen mal mein Frühstück mit zur Arbeit genommen. Unteranderem einen in kleine Stücke geschnittenen Apfel. Kann nicht wirklich behaupten, dass dieser hilft… Schaden tut er aber auch nicht.
Ansonsten wird mir mittlerweile doch irgendwie bewusst, dass das Rauchen einige Auswirkungen auf meine Gesundheit hat/hatte: Zum Beispiel bin ich stark allergisch gegen so ziemlich sämtliche Pollen (Gräser/Bäumer/ etc. etc.). Das habe ich so extrem, dass ich auch allergischbedingtes Asthma habe. Daher habe ich immer wenn ich Husten musste oder halt Schleim im Hals hatte gesagt, es kommt bestimmt von den Allergien… . Jetzt kann ich zumindest schon einmal sagen, es kommt wohl eher zum Großteil vom Rauchen und nennt sich "Raucherhusten" und nur zu einem kleineren Teil von den Allergien. Das gibt mir schon ein wenig zu bedenken. Eine andere Sache sind die Zahnverfärbungen, die bei mir in den letzten 2 - 3 Jahren doch deutlicher wurden. Mich stört es zwar nicht all zu stark, da ich eh jedes halbe Jahr beim Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung bin und mir in dem Zuge auch die Zähne wieder blank Polieren lasse. Aber dennoch ist es schon auffällig, dass ich nun in dem Halbjahresrhythmus trotzdem zum Ende hin immer leichte Verfärbungen sehe. Ein letzte Sache die ich bislang aber nur vermute betrifft meine Nasennebenhöhlen. Seit ca. 1 - 2 Jahren habe ich zwischendurch (wenn ich ohnehin schon Gesundheitlich etwas angeschlagen bin) auf der linken Seite sehr starke Schmerzen in der Nebenhöhle. Sodass ich dann immer sofort Schmerzmittel nehmen muss damit es wieder aufhört. Klingt für mich jedenfalls auch sehr stark nach Rauchersymptom… . Evtl. werde ich ja später mal sagen können, ob es immer noch da ist, oder nicht.
Heute Abend habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Ich habe mir ein paar Bierchen getrunken und dachte mir, naja eine Zigarette gehört da eigentlich für mich mit dazu... (Zumal ich mir ja eh auch zwischendurch auf Feiern oder so mal eine Rauchen wollte).
Habe dann erstmal eine Moods Zigarillo geraucht/gepafft, die geschmacklich gar nicht mal soo schlecht war und auch sonst eigentlich keinerlei Veränderung gebracht hat. Irgendwie hat sich aber der Wunsch nach einer Zigarette dadurch nicht gemindert. Habe mir dann später am Abend doch noch eine Schachtel Zigaretten am Kiosk gekauft und mir auch eine normale Zigarette geraucht. Erstaunlicherweise hat diese nicht mehr so wie vor 4 Tagen geschmeckt, sondern irgendwie ziemlich ekelig. Man merkt deutlich im Vergleich zu vorher, dass in der Zigarette einige andere Schadstoffe drin stecken. Und vor allem habe ich nun das erste Mal seit 16 Jahren gemerkt, dass durch die Zigarette irgendwie ein Belag auf Zunge und Zähne entstand und auch ein Kratzen bzw. Schleim im Hals entsteht. Auch irgendwie widerlich. Habe dann 3 - 4 Bier später noch einmal eine Zigarette probiert, diese dann aber halb weggeschmissen... . So ekelig fand ich diese nun (was ja durchaus positiv ist). Was lerne ich also daraus? Lust auf noch eine Zigarette habe ich momentan echt überhaupt nicht! Und das Bedürfnis, welches ich die letzten Tage immer gespürt habe, ist wirklich nur aus Gewohnheit heraus! Das werde ich mir nun auch immer wieder vor Augen führen. Zigaretten schmecken nicht wirklich gut. Jedenfalls gibt mir das nun Ansporn genug um es weiterhin ohne Rauchen zu versuchen und es auch eher komplett sein zu lassen. Denn es bringt mir nichts/schadet mir nur und schmeckt auch nicht...
Also den Timer in meiner App wieder auf "jetzt" zurückgesetzt und nun beginnt alles erneut von vorne. Diesmal dann aber länger als nur 4 Tage . Wobei ich hier die Tage ganz normal weiter zählen werde, da der heutige Tag bewusst von mir so gesteuert wurde!
5. Tag: (Fr, 04.04.14)
Heute fällt mir das nicht Rauchen etwas leichter. Den ganzen Tag über habe ich nur sehr selten das Bedürfnis. Heute Abend ist es dann wieder ein bisschen stärker geworden. Aber ich kann ja nun immer dagegenhalten und mir sagen, die Zigarette würde mir eh nicht schmecken...
6. Tag: (Sa, 05.04.14)
Bislang ist alles gut! Habe gerade gefrühstückt und schreibe nun hier an meinem Tagebuch weiter. Vorhin habe ich ein Salamibrötchen gegessen, wo mir plötzlich die Salami irgendwie nicht mehr schmeckte... . Ob das auch mit dem Nichtrauchen und zurückkommen der Geschmacksnerven zusammenhängt? ... Oder war einfach nur die Salami schlecht? Der Tag verläuft ansonsten recht ruhig. Hab mir abends dann nochmal ein/zwei Bierchen getrunken. Die Versuchung war danach groß, eine zu rauchen. Aber --> Es schmeckt eh nicht, warum dann also ausprobieren. Daher hab ich es dann gelassen.
7. Tag: (So, 06.04.14)
Habe mich heute über Tag immer gut ablenken können. Video geschaut etc. Abends hatte ich dann nen Migräneanfall. Von daher war dann eh nix mehr mit "ans rauchen denken" .
8. Tag: (Mo, 07.04.14)
Heute habe ich irgendwie nicht so wirklich Lust eine zu rauchen. Hey, es scheint echt weniger zu werden, mit dem Bedürfnis. Ansonsten habe ich immer noch leichte Kopfschmerzen von gestern, die mich so durch den Tag begleiten. Heute Abend hat es noch ziemlich stark geregnet. Mensch war ich froh, dass ich nicht nach draußen musste
9. Tag: (Di, 08.04.14)
Bislang alles gut. Mal sehen, was der Tag heute noch so bringt… . Bin gut durch den Tag gekommen, keine großartigen Zwischenfälle.
10. Tag: (Mi, 09.04.14)
Der Tag verläuft ganz gut. Heute Abend hatte ich wieder ein recht starkes Bedürfnis eine zu rauchen. Habe mich aber doch irgendwie ablenken können.
11. Tag: (Do, 10.04.14)
Nun sitze ich hier auf der Arbeit und denke an heute Abend. Da habe ich wieder meinen Doko-Abend, wo ich für gewöhnlich neben ein/zwei Bierchen auch immer gerne und nicht gerade wenig geraucht habe. (Ich sollte dabei erwähnen, dass ich die letzten 5 Wochen durch die Geburt meines Sohnes etc. nicht mehr dabei war) Mal sehen wie es wird. Verrückt, innerlich stelle ich mich schon darauf ein, dass ich mir nachher vermutlich eh eine rauchen werde… diese dann aber nicht schmecken wird und ich im Endeffekt morgen dann wohl eher unzufrieden sein werde, dass ich eine geraucht habe für nix und wieder nix und ich zu allem Überfluss auch noch meine App. wieder auf "jetzt" zurücksetzen muss.
Also schon einmal merken: "Am besten gar nicht erst versuchen…"
Nun seid ihr erstmal wieder auf dem Laufenden Mehr gibts dann später...
Viele Grüße
Silvwester
hier nun meine ersten rauchfreien Tage und meine entsprechenden Eindrücke dazu: Ich hoffe ich werde euch dann in Zukunft immer auf dem Laufenden halten können.
1. Tag: (Mo, 31.03.14)
Ab heute versuche ich mal nicht mehr zu rauchen! Mit dem Motto fahre ich gegen 8 Uhr zur Arbeit. Bereits zwei Stunden später kämpfe ich deutlich gegen das Bedürfnis an, eine rauchen zu wollen. "Komm, das schaffst du schon. Nimm 'nen Kaugummi, vielleicht hilft das ja?!" Dann gegen 11 Uhr öffne ich die Schublade meines Schreibtisches im Büro und finde dort "natürlich" meine "Notfall-Schachtel" mit noch einer Zigarette. Allerdings wirklich Notfall-Zigarette, da es sich hierbei um ausländische L&Ms handelt, die ich damals mal von meinem Bruder geschenkt bekam. (Wirklich widerlich, viel zu stark und würzig).
"Och, die eine könnteste ja ruhig rauchen. Dann hast du heute halt eine geraucht, ist doch immer noch besser als ca. 14 Stück…".
Irgendwie habe ich mich dann aber doch dadurch ablenken können, dass ich im Internet mal geschaut habe, wie denn andere mit dem Problem umgehen. Dann wieder mit der Arbeit weiter gemacht. So habe ich mich dann irgendwie durch den Arbeitstag gequält. Auf dem Rückweg dachte ich mir nur: "Super! Auf der Arbeit hast du es schon mal geschafft nicht zu rauchen. Nun kommt der einfachere Teil zuhause. Dort hast du bestimmt nicht so stark das Bedürfnis…". …das stimmt so leider überhaupt nicht.
Zuhause angekommen erwartet mich eher eine Mischung aus, "Ach komm, hast ja zumindest schon mal nicht auf der Arbeit geraucht" und "Hole ich mir nun ne Schachtel und rauche eine?", aber auch immer wieder der Gedanke "Ach komm, einen Tag nicht zu rauchen schaffst du doch bestimmt. Kann doch nicht sein!". Irgendwie habe ich mich dann bis zum Abend immer wieder ablenken können. (Zur Bank gefahren, etwas gegessen, in der Stadt kurz gewesen, etc. etc.).
Kurz vorm Schlafen gehen wird es dann noch einmal brenzlig. Ich merke schon, dass die Willenskraft über Tag langsam abnimmt… und es abends keineswegs einfacher ist nicht zu rauchen. Wieder die Gedanken "Eine kannste dir doch jetzt rauchen. Quasi als Belohnung, dass du heute schon den ganzen Tag keine geraucht hast!" (klingt irgendwie ziemlich unlogisch oder?) Jedenfalls bin ich letztendlich nach einigem Hin und Her dann einfach etwas frühzeitig ins Bett gegangen. Habe mich dann bis um ca. 2 Uhr Nachts im Bett herumgewälzt. Konnte nicht schlafen. War irgendwie total unruhig und merkte auch, dass mein Herz immer wieder irgendwie sonderbar raste. Wirklich kein schönes Gefühl. Schlief dann letztendlich mit dem Gedanken ein, dass es doch merkwürdig ist, was so eine bescheuerte Zigarette alles mit einem, … mit meinem Körper, anstellen kann.
2. Tag: (Di, 01.04.14)
Ich kann es noch gar nicht fassen. Ich habe gestern tatsächlich geschafft keine zu rauchen. Wie auch immer ich das hinbekommen habe. Also geht’s heute weiter. Vielleicht schaffe ich ja noch einen Tag. Mein Ziel ist zwar erstmal nicht unbedingt 100%ig aufzuhören, aber ich möchte die Regelmäßigkeit des Rauchens aus meinem Alltag herausbekommen, zum einen meiner Frau zur Liebe zum anderen, um meinem neugeborenen Sohn nicht mit dem Rauchen zu konfrontieren oder ihm zu schaden. Also mal ab und an eine auf einer Fete oder am Doko-Abend oder so zu rauchen wäre für mich persönlich kein Problem. Ungeachtet dessen, ob es nun gesundheitlich einen großartigen Unterschied macht nur gelegentlich zu rauchen oder regelmäßig zu rauchen. Ist sicherlich beides nicht sonderlich toll. Ich habe mir auch eine schöne Raucherstopp App (Rauchfrei-Pro) heruntergeladen und eingerichtet. Die einzig interessante Sache in meinen Augen an der App, die mir auch Ansporn gibt, ist die Auflistung der gesundheitlichen Verbesserungen, die man seit seiner letzten Zigarette durchläuft. So nach dem Motto, okay noch 15 Stunden, dann ist dein Geruchs- und Geschmackssinn wieder normal. Mal sehen wie es heute so weitergeht. Ich versuche übrigens die Gerüche der Natur mehr wahrzunehmen. Wie riecht es draußen? (Nach Sommer und Sonne bei herrlichem Wetter… oder wie heute morgen nach frisch gemähtem Rasen… Irgendwie mag ich den Geruch). Gegen 11 Uhr wird es wieder schlimmer :/ ich versuche mich aber wieder abzulenken. Bin in den letzten zwei Stunden 2 mal für 5 min nach draußen gegangen und habe einfach nur das schöne Wetter genossen (ohne Zigarette). Dies hilft wenigstens ein wenig, da man so trotzdem teilweise noch die alten Gewohnheiten in etwas abgewandelter Form nutzen kann. Ansonsten verläuft der Arbeitstag recht ruhig. Zuhause wird es dann noch einmal schlimmer… . "Soll ich meiner Frau jetzt schon etwas davon sagen? Und ihr sagen, ich gehe mir jetzt mal eine Rauchen, hab ja schon bis heute nicht geraucht." (Da sie mich selber bislang noch nicht darauf angesprochen hat). Naja, irgendwie bin ich dann doch so durch den Abend gekommen. Es war aber mindestens genauso anstrengend wie den Tag davor…
3. Tag: (Mi, 02.04.14)
Schon 2 Tage nicht geraucht. Meine App erzählt mir, dass mein Geruchs- und Geschmackssinn nun bereits seit 7 Stunden zurückgekehrt sind. Also genieße ich heute morgen wieder ganz besonders die Gerüche der Umwelt. Auf dem Weg vom Auto zum Büro riecht es genauso wie früher zu Grundschulzeiten, als ich immer mit dem Fahrrad morgens im Frühling zur Schule gefahren bin. Irgendwie eigenartig… Ich kenne solche Phänomene zu genüge. Habe zwischendurch immer mal wieder durch Gerüche Erinnerungen an meine Kindheit. Aber irgendwie sind diese seit ich nicht mehr rauche, deutlich mehr geworden. Was ich gut finde! Ansonsten gibt es bislang nichts großartig Neues zu berichten. Es ist aber auch noch früh am morgen (08:43 Uhr). Konnte diese Nacht gut schlafen, auch wenn der Kleine uns recht häufig geweckt hat. Der Arbeitstag tröpfelt so dahin. Ich habe immer wieder das Bedürfnis mir eine rauchen zu wollen, schaffe es aber irgendwie mich abzulenken bzw. standzuhalten. Mittlerweile geht die Info, dass ich nicht rauche, bereits durch die Belegschaft. Gerade war ein Mitarbeiter bei mir im Büro und meinte: "Ach du hast jetzt aufgehört zu rauchen? Naja, ich gehe mir jetzt mal eine rauchen…!" (Nebenbei erwähnt, hat er selber vor ein paar Monaten versucht aufzuhören, was aber scheinbar auch nur für ein bis zwei Monate funktioniert hatte). Zuhause wird es dann wieder schlimmer mit dem Nichtrauchen. Dort fällt es mir teilweise noch schwerer mich abzulenken. Habe es dann heute auch meiner Frau gesagt/anhand der App gezeigt. Dort stand, dass ich bereits seit 70 Stunden nicht rauche und um die 41 Zigaretten gespart hätte. Darüber war sie sehr glücklich und hat es glaube ich auch nicht wirklich vermutet.
Naja, bei ihr habe ich kein Blatt vor den Mund genommen und ihr schon zu verstehen gegeben, dass es eine deutliche Qual für mich ist nicht zu rauchen. Wenn das Bedürfnis eine rauchen zu wollen mein Leben lang so wie in den letzten 3 Tagen sein wird, dann werde ich auf Dauer im Leben vermutlich nicht mehr glücklich werden… (Soll heißen, das würde ich mir langfristig dann nicht antun wollen.) Aber: Darüber kann ich mir erst eine Meinung bilden, wenn ich längere Zeit nicht geraucht habe. Natürlich hoffe ich, dass das Bedürfnis deutlich zurückgehen wird.
Den Rest des Abends habe ich dann irgendwie rum bekommen… . Habe auch mit etwas Sport angefangen. Wobei der Hintergrund nichts mit dem Rauchen zu tun hat, sondern eher mit dem "Mit-Schwanger-werden" . Daher hatte ich eh vor wieder ein wenig zu trainieren. Ansonsten verlief es nicht viel anders, als die Abende davor.
4. Tag: (Do, 03.04.14)
Habe irgendwo gelesen, dass Äpfel essen gegen das Bedürfnis eine rauchen zu wollen helfen sollen. Daher habe ich mir heute Morgen mal mein Frühstück mit zur Arbeit genommen. Unteranderem einen in kleine Stücke geschnittenen Apfel. Kann nicht wirklich behaupten, dass dieser hilft… Schaden tut er aber auch nicht.
Ansonsten wird mir mittlerweile doch irgendwie bewusst, dass das Rauchen einige Auswirkungen auf meine Gesundheit hat/hatte: Zum Beispiel bin ich stark allergisch gegen so ziemlich sämtliche Pollen (Gräser/Bäumer/ etc. etc.). Das habe ich so extrem, dass ich auch allergischbedingtes Asthma habe. Daher habe ich immer wenn ich Husten musste oder halt Schleim im Hals hatte gesagt, es kommt bestimmt von den Allergien… . Jetzt kann ich zumindest schon einmal sagen, es kommt wohl eher zum Großteil vom Rauchen und nennt sich "Raucherhusten" und nur zu einem kleineren Teil von den Allergien. Das gibt mir schon ein wenig zu bedenken. Eine andere Sache sind die Zahnverfärbungen, die bei mir in den letzten 2 - 3 Jahren doch deutlicher wurden. Mich stört es zwar nicht all zu stark, da ich eh jedes halbe Jahr beim Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung bin und mir in dem Zuge auch die Zähne wieder blank Polieren lasse. Aber dennoch ist es schon auffällig, dass ich nun in dem Halbjahresrhythmus trotzdem zum Ende hin immer leichte Verfärbungen sehe. Ein letzte Sache die ich bislang aber nur vermute betrifft meine Nasennebenhöhlen. Seit ca. 1 - 2 Jahren habe ich zwischendurch (wenn ich ohnehin schon Gesundheitlich etwas angeschlagen bin) auf der linken Seite sehr starke Schmerzen in der Nebenhöhle. Sodass ich dann immer sofort Schmerzmittel nehmen muss damit es wieder aufhört. Klingt für mich jedenfalls auch sehr stark nach Rauchersymptom… . Evtl. werde ich ja später mal sagen können, ob es immer noch da ist, oder nicht.
Heute Abend habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Ich habe mir ein paar Bierchen getrunken und dachte mir, naja eine Zigarette gehört da eigentlich für mich mit dazu... (Zumal ich mir ja eh auch zwischendurch auf Feiern oder so mal eine Rauchen wollte).
Habe dann erstmal eine Moods Zigarillo geraucht/gepafft, die geschmacklich gar nicht mal soo schlecht war und auch sonst eigentlich keinerlei Veränderung gebracht hat. Irgendwie hat sich aber der Wunsch nach einer Zigarette dadurch nicht gemindert. Habe mir dann später am Abend doch noch eine Schachtel Zigaretten am Kiosk gekauft und mir auch eine normale Zigarette geraucht. Erstaunlicherweise hat diese nicht mehr so wie vor 4 Tagen geschmeckt, sondern irgendwie ziemlich ekelig. Man merkt deutlich im Vergleich zu vorher, dass in der Zigarette einige andere Schadstoffe drin stecken. Und vor allem habe ich nun das erste Mal seit 16 Jahren gemerkt, dass durch die Zigarette irgendwie ein Belag auf Zunge und Zähne entstand und auch ein Kratzen bzw. Schleim im Hals entsteht. Auch irgendwie widerlich. Habe dann 3 - 4 Bier später noch einmal eine Zigarette probiert, diese dann aber halb weggeschmissen... . So ekelig fand ich diese nun (was ja durchaus positiv ist). Was lerne ich also daraus? Lust auf noch eine Zigarette habe ich momentan echt überhaupt nicht! Und das Bedürfnis, welches ich die letzten Tage immer gespürt habe, ist wirklich nur aus Gewohnheit heraus! Das werde ich mir nun auch immer wieder vor Augen führen. Zigaretten schmecken nicht wirklich gut. Jedenfalls gibt mir das nun Ansporn genug um es weiterhin ohne Rauchen zu versuchen und es auch eher komplett sein zu lassen. Denn es bringt mir nichts/schadet mir nur und schmeckt auch nicht...
Also den Timer in meiner App wieder auf "jetzt" zurückgesetzt und nun beginnt alles erneut von vorne. Diesmal dann aber länger als nur 4 Tage . Wobei ich hier die Tage ganz normal weiter zählen werde, da der heutige Tag bewusst von mir so gesteuert wurde!
5. Tag: (Fr, 04.04.14)
Heute fällt mir das nicht Rauchen etwas leichter. Den ganzen Tag über habe ich nur sehr selten das Bedürfnis. Heute Abend ist es dann wieder ein bisschen stärker geworden. Aber ich kann ja nun immer dagegenhalten und mir sagen, die Zigarette würde mir eh nicht schmecken...
6. Tag: (Sa, 05.04.14)
Bislang ist alles gut! Habe gerade gefrühstückt und schreibe nun hier an meinem Tagebuch weiter. Vorhin habe ich ein Salamibrötchen gegessen, wo mir plötzlich die Salami irgendwie nicht mehr schmeckte... . Ob das auch mit dem Nichtrauchen und zurückkommen der Geschmacksnerven zusammenhängt? ... Oder war einfach nur die Salami schlecht? Der Tag verläuft ansonsten recht ruhig. Hab mir abends dann nochmal ein/zwei Bierchen getrunken. Die Versuchung war danach groß, eine zu rauchen. Aber --> Es schmeckt eh nicht, warum dann also ausprobieren. Daher hab ich es dann gelassen.
7. Tag: (So, 06.04.14)
Habe mich heute über Tag immer gut ablenken können. Video geschaut etc. Abends hatte ich dann nen Migräneanfall. Von daher war dann eh nix mehr mit "ans rauchen denken" .
8. Tag: (Mo, 07.04.14)
Heute habe ich irgendwie nicht so wirklich Lust eine zu rauchen. Hey, es scheint echt weniger zu werden, mit dem Bedürfnis. Ansonsten habe ich immer noch leichte Kopfschmerzen von gestern, die mich so durch den Tag begleiten. Heute Abend hat es noch ziemlich stark geregnet. Mensch war ich froh, dass ich nicht nach draußen musste
9. Tag: (Di, 08.04.14)
Bislang alles gut. Mal sehen, was der Tag heute noch so bringt… . Bin gut durch den Tag gekommen, keine großartigen Zwischenfälle.
10. Tag: (Mi, 09.04.14)
Der Tag verläuft ganz gut. Heute Abend hatte ich wieder ein recht starkes Bedürfnis eine zu rauchen. Habe mich aber doch irgendwie ablenken können.
11. Tag: (Do, 10.04.14)
Nun sitze ich hier auf der Arbeit und denke an heute Abend. Da habe ich wieder meinen Doko-Abend, wo ich für gewöhnlich neben ein/zwei Bierchen auch immer gerne und nicht gerade wenig geraucht habe. (Ich sollte dabei erwähnen, dass ich die letzten 5 Wochen durch die Geburt meines Sohnes etc. nicht mehr dabei war) Mal sehen wie es wird. Verrückt, innerlich stelle ich mich schon darauf ein, dass ich mir nachher vermutlich eh eine rauchen werde… diese dann aber nicht schmecken wird und ich im Endeffekt morgen dann wohl eher unzufrieden sein werde, dass ich eine geraucht habe für nix und wieder nix und ich zu allem Überfluss auch noch meine App. wieder auf "jetzt" zurücksetzen muss.
Also schon einmal merken: "Am besten gar nicht erst versuchen…"
Nun seid ihr erstmal wieder auf dem Laufenden Mehr gibts dann später...
Viele Grüße
Silvwester