Hallo Mickie,
aaaaalso: wie ergehts mir dabei??
Lass mich mal kurz in mich gehen....
Zu deiner ersten Frage bzw. Anmerkung:
Ich glaube das hat auch wieder viel mit Einstellungssache zu tun. Einen körperlichen Entzug habe ich im weitesten Sinne bei mir von Anfang an nicht so sehr bemerkt. (okay beim ersten mal ein bissl unruhig geschlafen aber ansonsten eigentlich keine Veränderung) Von daher gefällt mir weder der Entzug, noch finde ich ihn sonderlich schlimm. Psychisch gesehen ist es natürlich schon etwas anderes...
Da läuft es eher folgendermaßen ab: Irgendwann kommt halt der Moment an dem ich mir sage: Ach komm du hast jetzt lange genug immer ständig dagegen gehalten, jetzt darfst du auch einmal nachgeben... . Dann rauche ich mir eine und genieße es auch. Ein Stück weit versinkt man so auch in seiner Raucher-Vergangenheit
(wobei ich die jetzt nicht als negativ sehen würde)
Jedenfalls denke ich mir jedes Mal nachdem ich geraucht habe... und, ist jetzt irgendetwas anders? ... nicht wirklich. Also direkt nach dem rauchen habe ich weder das bedürfnis mir direkt noch eine zu rauchen, noch kreisen meine Gedanken ständig ums rauchen. Letztendlich empfinde ich dies als sehr positiv. Ich möchte ja gerne, dass das Rauchen bei mir selber als Genussmittel zählt. Mit der Einstellung funktioniert es auch grundsätzlich. Meistens am ersten Tag nach dem "Rauchertag" kommt dann häufiger der Gedanke... och joa, theoretisch könnteste ja heute nochmal eine rauchen, würde ja immer noch nicht wirklich schaden... Dies stimmt zwar kurzfristig, aber langfristig sicher nicht, denn so würde es ganz schnell immer wieder weitergehen Tag für Tag. Daher ist dieser Gedanke auch etwas fies und es bedarf schon einiges an Willenskraft da dann wieder gegen zu halten und zu sagen: Nein, du hattest deinen Spass aber jetzt ist wieder alltag und dazu gehört nicht das Rauchen! Wenn man den ersten Tag dann quasi wieder herum hat, dann läuft danach an den Tagen eigentlich wieder alles ganz normal weiter, als hätte ich die eine gar nicht erst geraucht. Sprich, dann merke ich das ehrlich gesagt nicht mehr und weiß ja auch innerlich, dass ich mir erst gester, ... vorgestern, oder wann auch immer eine geraucht habe. Das hilft ehrlich gesagt auch ein wenig um mehr kraft zu haben um nein zu sagen. Denn ich kann ja dann immer sagen, nein du hast ja erst letzte Woche (aktuell) eine geraucht. Das reicht doch... Da brauchst du nicht heute schon wieder eine rauchen... usw.
Was sagt mein Umfeld dazu...? Ich denke die bekommen das nicht wirklich mit. Also mir hat noch keiner gesagt, ...mensch heute bist du aber wieder unausstehlich
. Liegt aber vermutlich auch daran, dass ich selber darauf achte, nach möglichkeit keine solcher Erscheinungen in Gegenwart von anderen zu zeigen. Nach außen hin wirke ich eher wie eh und je... (bin von Grund auf sowieso eher der ruhigere Typ). Unter der Oberfläche kämpfe ich natürlich insgeheim mit mir. Meiner Frau zeige ich es auch manchmal und sage ihr dann auch bewusst, dass ich es ihr mal zeige. Ansonsten lasse ich die ganzen Nebenerscheinungen eher heraus wenn ich für mich alleine bin. Ich möchte es natürlich auch nicht nach außen zeigen, dass ich ggf. unentspannt bin. Würde für mich irgendwie als Schwäche wirken, wenn ich anderen zeigen würde, dass ich damit schon zu kämpfen habe. (unabhängig davon obs nu eine reduzierung auf "Gelegenheitsraucher" oder das Komplettaufhören irgendwann mal ist).
Hmm.. zu deiner letzten Frage, ob sich der Entzug jedes Mal gleich anfühlt...:
Ich frage mich selber auch rückblickend häufiger ob es mir von mal zu mal schwerer fällt, wie es so häufig berichtet wird. Kann das bislang nicht wirklich bestätigen. Ich würde sagen, der erste Tag danach ist bislang immer relativ identisch gewesen. Danach die Tage werden für mein Empfinden eher einfacher als schwerer. Denn ich denke schon, dass sich das Bewusstsein auch auf den Nichtraucheralltag einstellen kann und man somit unterbewusst den Ablauf wie zuvor weiter fortführt.
Was man bei der ganzen Geschichte stets im Auge behalten sollte ist wahrhaftig, dass man nicht wieder in diese "ach mist, jetzt haste dir doch eine geraucht, hat eh alles keinen Zweck mehr, rauch ich halt einfach weiter..." Einstellung zurückverfällt. Das ist natürlich dann "tötlich". Oder genauso wie, "...wofür höre ich eigentlich auf wenn ich eh wieder Gesundheitlich von vorne anfange..., dann kann ich das Aufhören auch sein lassen..., bringt ja nix".
Ich denke du/ihr versteht sehr gut was ich meine, oder? Solche Gedanken plagen mich zwischen durch halt auch immer. Aber: Genau dann muss man sich wieder in Erinnerung holen, dass es in Ordnung ist, wenn man sich mal eine raucht. Es schlägt einem keiner den Kopf dafür ab (etwas radikal ausgedrückt ^^) und das Leben geht auch weiter. Und die ganzen positiven Effekte wie besser Riechen etc. mehr geld für andere Dinge haben usw. hat man ja trotzdem und da kann man auch mit Stolz drauf zurückblicken.
Daher sage ich mir auch immer: Ich rauche seit über einem Monat mittlerweile nicht mehr regelmäßig. Und das fühlt sich toll an. Wie gesagt, vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt (worauf ich auch so ein wenig durch meine Etappen versuche hinzuarbeiten) dass ich sage, ... Ne nu hab ich schon so lange nicht mehr geraucht, jetzt rauch ich mir heute die eine dann auch nicht mehr. Dafür finde ich es zu schön schon so lange nicht mehr geraucht zu haben.
Soooo, ob das alles nun der richtige oder der falsche oder sonst was für ein Weg ist, kann ich euch nicht sagen. Wichtig für mich ist nur: Bislang funktionierts und ich fühle mich damit wesentlich besser als vorher.
Liebe Grüße
Silvwester