Mein Tagebuch

Unser endlich Nichtraucher-Forum

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Demoneater,
Ich bin schwer beeindruckt, Du hast echten Kampfgeist, und scheinst Dich sehr genau zu betrachten. Daß Du den Ritualcharakter fortzuführen für riskanter hältst als die ziehende Verlangensattacke ohne Hilfsmittel durchzutauchen, finde ich eine saustarke Leistung; vor allem mit einer Woche kalten Entzug in den Knochen.
Hut ab, Mensch! Respekt.
Bitte bleib weiter dabei,
Robert
 
Oh, hab noch was vergesse: Manche haben so ein Ekelglas, ein zugeschraubtes Marmeladenglas, mit Aschenbecherinhalt in Bier eingeweicht. Bei Bedarf dran riechen.
Habs nie probiert, aber wo Du doch was gesucht hast, um Dich vom Ekel peitschen zu lassen. Vielleicht willst ja sowas machen? Wie gesagt, muß ja nicht, aber bevor Du wieder Geld für was ausgibst, vielleicht mal so was überlegen.
 
Ach, auch noch in Bier eingeweicht? Ich dachte es wäre einfach nur ein Glas voller Kippenasche. Muss mal sehen. Irgendwo habe ich was von ner Chilischote oder so ähnlich gelesen. Wird sich schon was finden.
 
Kranenberger geht auch zum Einweichen der Kippen.
Du musst nicht zwingend die gute Gerstenkaltschale dafür verschwenden...
 
Hier ist eine der zahlreichen Rezeptdiskussionen, die ich hier schon mal gelesen habe, vielleicht so ein paar Ideen:
http://www.endlich-nichtraucher-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=2062&hilit=Ansirana&start=45#p121229
Irgendwo hat glaube ich Stollentroll schon mal richtige gärungstechnische Versuchsreihen unter Einfluß von Wärme und Milchprodukten beschrieben, aber abgesehen, daß ich das grad nicht finde, werden wohl die einfacheren Mittelchen erst mal angezeigt sein.
Alles Gute,
Robert
 
Tag 14!

Es geht schon besser. Am Montag habe ich mich das erste Mal halbwegs normal gefühlt. Habe keine Dauerschmachtattacken mehr. Kann nicht sagen wie sehr erleichtert ich darüber war. Oder besser gesagt: Bin. Und wie.

Am Mittwoch hatte ich extreme Verdauungsprobleme. Ob das am Rauchstopp, am exzessiven Süßigkeitenmissbrauch oder schlichtweg an nen Virus lag, kann ich nicht sagen. Es ist weg. Und das ist für mich im Augenblick die Hauptsache.

Trotz aller Erleichterung muss ich vorsichtig sein. Mein Kopf will noch nicht so recht mitspielen. Ich drücke es mal so aus: Letzte Woche hat die Sucht noch ganz offensiv an meinen Nerven gezerrt. Diese Woche war sie meist hintergründiger Natur. Hatte z.B. hin und wieder Gedanken wie: "Jetzt könnte ich eine gebrauchen" oder "Eine könnte ich doch noch mal"
Ich weiß aber ganz genau, dass es nicht bei einer bleiben würde.
Muss aufpassen, dass ich auch dann klaren Kopf bewahre, wenn sich wieder mal ein Tief abzeichnet und ich in eine "Ist doch eh alles egal" Stimmung verfalle. Nö. Daran will ich jetzt nicht denken. Kein Bedarf, herzlichen Dank.

Heute darf ich mal stolz auf mich sein. 14 verfluchte Tage. Hätte ich nur mir erzählt, dass ich aufhöre, hätte ich es wieder nicht geschafft. Ich danke euch allen. Um mal ein Filmzitat zu verwenden: Ihr steht alle in meinem Buch der coolen Leute.
 
Demoneater!

Gratuliere zu zwei pickelharten Wochen. Hast du super hingekriegt. Schulterklopfen ist glasmurmelklar angesagt.
Bin grad mobil und meld mich hier morgen nochmal, mir sind da ein paar Sachen aufgefallen, die ich gerne in Ruhe anmerken würde.
Aber: Megarespekt, Dich schick ich um den Tod, Alter, der traut sich nie zu mir!
Danke für die ausführliche Rückmeldung, ich meld mich morgen nochmal.
Versprochen,
Robert
 
Hallo Demoneater-
latent habe ich den ganzen Freitag auf Deine Rückmeldung gewartet.

Und- JAWOLL!!! zwei harte Wochen ohne das gewohnte Nikotin hast Du gemeistert!
Sehr gut!

Bitte mach so weiter- das ist gut so!

:friendsc
 
Hallo demoneater,

Nur um sicher zu gehen, will ich was hervorheben, das Dir wahrscheinlich eh schon aufgefallen ist.
Der Entzug spielt sich auf allen Ebenen ab und die drehen halt alle durch die Umstellung am Rad. Die Verdauung stellt sich neu ein, aber auch das Unterbewusste bis hin zum Bewussten, auf allen Ebenen wird getrickst, manipuliert, gekämpft. Du hast zwar das Schlimmste wohl hinter Dir, aber leichter wirds leider nur stückchenweise. Und brandgefährlich bleibt es noch eine ganze Weile.
Das Suchtmonster spielt zum Beispiel die Verharmlosungskarte, und ein paar andere hat es auch noch im Ärmel, hast Du gut erkannt. Bin stolz auf Dich.
Ich wünsch Dir alles Gute für Woche drei.

Und: Klar stehen wir im Buch der coolen Leute, und Du wirst Dich auch dort eintragen. Und komm ja nicht auf die verdammt dumme Idee, aufzugeben und hier weg zu laufen. Ich habe sechs kleine Freunde, die können alle schneller laufen als Du.
Robert
 
Tag 16

Bis jetzt ist alles in Ordnung. Fühle mich normal. Gestern wars nicht so toll, aber ich will hier nicht ständig rumjammern.

Habe vom Rauchen geträumt. Ist so ne kleine Horrorvorstellung von mir, dass ich irgendwo noch ein paar Zigaretten vergessen habe und dann zufällig finde. Kann aber eigentlich nicht sein.

Wünsche allen noch einen schönen Sonntag!

Und komm ja nicht auf die verdammt dumme Idee, aufzugeben und hier weg zu laufen. Ich habe sechs kleine Freunde, die können alle schneller laufen als Du.

Hast du mir doch glatt ein grinsen entlockt. :hihix
 
Hallo Demoneater-
die Träume vom Rauchen, die haben viele, die mit dem rauchen aufhören.
Offenbar muss auch erst unterbewusst und im Schlaf verarbeitet werden, was der Verstand schon lange weiß:

Du rauchst nicht mehr!

... und das ist auch gut so!

Schönen Sonntag wünsch ich Dir!
die Murmel
 
Tag 21

Woche Nummer 3 ist überstanden. Manchmal kann ich es noch nicht glauben, dass ich nicht mehr rauche. Es gab kleinere und größere Schmachtanfälle. Letztere haben mich fast wieder in eine Frustrationsstimmung gelockt. Nach dem Motto: Vielleicht bin ich doch noch nicht so weit. Meine Einstellung ist fehlerhaft, sonst würde ich nicht dieses Verlangen haben usw. Bis mir eingefallen ist, mal nach meinen Suchtmustern zu schauen.
Und tatsächlich gibt es Situationen in denen ich die eine oder andere mehr geraucht habe und dass heutzutage meine größten Schmachtattacken in ebendiesen Situationen kommen. Also kein Grund auf dieser hoffentlich mal ausgedienten Minderwertigkeitsschiene zu fahren.
Habe an die zwanzig Jahre geraucht. Da kann ich schlecht erwarten, dass es mir Morgen so geht, als wäre nie was gewesen. Außerdem stehen doch alle Infos hier. Muss nur gucken, lesen und "aha" machen. Hab doch einiges gelernt. Guter Schüler ich bin.

Und wieder ist eine selbsterfüllende Prophezeiung, oder wie das heißt, eingetreten: Noch bevor ich den Tresen der Tankstellenbedienung erreicht und irgendetwas gesagt habe, hat sich die Verkäuferin automatisch zu den Kippen umgedreht, als hätte ich dort nie etwas anderes gekauft. Nur ein kleiner Stich.
Während ich geraucht habe ist mir das auch hin und wieder passiert. War klar, dass das auch jetzt noch passiert. Wobei das Wörtchen "noch" ein nicht unbedeutender Zusatz ist.
Erinnerte mich an meinen ehemaligen Tabakhändler, der mal ganz "traurig" war, als ich mal ne Weile nichts bei ihm gekauft hatte. Damals war ich kurz davor ihm zu sagen: "Ihnen ist schon klar, dass sie früher oder später auf mich verzichten müssen, wenn mich ihre Produkte zur Strecke gebracht haben?"

Gestern ein unschönes Erlebnis. Ein Bekannter hat ne schwere OP hinter sich. Brust aufgemacht. Bypässe gelegt. Hat mir seine Narbe gezeigt. Meine Güte. Schrecklich was Menschen erdulden müssen. Würde man sich alles zu Herzen nehmen, würde man verrückt.
Seine Frau... Seltsam. Hatte das Gefühl als würde sie mich mit einer Mischung aus Vorwurf und Besorgnis anschauen, als sie von den Gefahren des Rauchens anfangen wollte. Das ich aufgehört habe schien sie zu besänftigen.

Was soll's. Wenn es mich erwischt, dann ist es eben so. Warum Gedanken über unschönes verschwenden, das man nicht ändern kann? Ist doch besser dafür die Gegenwart etwas farbenfroher zu gestalten. Und sobald ich Eimer und Pinsel gefunden habe, geht es los.
 
Guten Morgen Demoneater-
Du hast recht, wenn wir... wieviele Jahre???? geraucht haben, können wir nicht erwarten, dass sich in ein paar TAGEN alles, aber auch alles reguliert.

Ich musste auch das Folgende feststellen:
Irgendwie war ich in der Vostellung befangen, dass mich der Rauchstopp in die Zeit zurück vor den Beginn meines Rauchens führt.
Aber ich werde doch nie mehr wieder SO jung. Das bedeutet: ein paaaaaaaaaaar Erscheinungen muss ich doch dem Alter anlasten und nicht der zerstörerischen Macht des Rauchens.
Trotzdem: ohne Rauchen gehts uns allen besser- das ist gar keine Frage.

Einen schönen Tag wünsche ich Dir- und auf in die vierte Woche!

Die Murmel
 
wieviele Jahre????

Kommt schon hin. Habe ca. mit 15 angefangen und bin jetzt 35. Nur das ich mit 15 noch keine Schachtel am Tag geraucht habe.

Das bedeutet: ein paaaaaaaaaaar Erscheinungen muss ich doch dem Alter anlasten und nicht der zerstörerischen Macht des Rauchens.

Ja, das stimmt. Ich rechne auch nicht mehr damit, dass sich mein Haarwuchs wieder konzertreif gestalten wird. :wacken Muss ich sie halt doch abschneiden.
Aber mein Kreislauf scheint schon mal bedeutend besser zu funktionieren.
 
Hallo "der, der Dämonen verspeist",

nettes Avatar hast du da. Allerdings suche ich noch die konzertreife Frisur. Spaß beiseite.... Wenn du das wärst, würde dir ohnehin jede Show gehören. Mit oder ohne Haare.

Was im folgenden Text in Klammern steht, hab ich damals gedacht, als ich solche Texte wie diesen hier gelesen habe.
Bisher machst du nichts anders als ich "damals". Das war irgendwann vor über 700 Tagen. Ich hab aufgehört mitzuzählen. Irgendwann wird's nachrangig. (Was 'ne Angeberin. -> Ist ehrlich gemeint und soll zeigen, der Terror hört auf.
Ich bin hier, weil ich mich vor dem Lernen für die Prüfung drücken will. (Wie banal! Hat die schonmal nen Rauchentzug mitgemacht?) - > Hat sie, parallel dazu ne Trennung, ne Fortbildung, Vollzeitarbeit und selbst gemachte Streitigkeiten rundherum, weil AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!

Das Jammern gehört eigentlich mit dazu, denn wenn man verbalisiert, selbst liest, selbst reflektiert und Antworten darauf bekommt, bleibt es einem länger im Gedächtnis. (Und danach brauch ich mächtig viel Klopapier, weil mein Image dermaßen im Arsch ist.) -> Ich glaube jeder hier kennt die Phase des Rauchentzugs zu Genüge und jammern, lieber demoneater, ist noch das Harmloseste dabei. Ich hab damals geheult, geflucht, meinem Kerl den Laufpass gegeben, wild um mich geschimpft und bin rumgelaufen wie eine tickende Zeitbombe.

Schluss mit Gedanken-Frage-Antwort-Kursiv-Text.

Ich finde es gut, dass du dir den Frust von der Seele schreibst. Das solltest du beibehalten. Für dich. Genauso wie du für dich und für sonst niemanden aufhören willst. Den Schalter, den du suchst, habe ich selbst auch nicht gefunden. Bis heute nicht. Ich seh das Ganze aber auch anders. Vielmehr als eine Art "Dämmerschlaf". Die Zeit, in der man nicht sicher ist. In der man es versucht. Hinfällt, aufsteht, weiter macht. Wieder raucht, wieder aufhört. Diese Phase hat bei mir stolze 7 Jahre gedauert. Selbst 1 Jahr bevor ich aufhörte, sagte ich noch 100 % überzeugt, dass ich die Kippen mit in die Kiste nehme. Aber dann irgendwann kommt der Tag. Da nimmt man es sich vor, versucht es einfach. Vielleicht klappts. Vielleicht nicht. Hauptsache man bleibt dran. Und wenn man aufgehört hat, dann...so finde ich ... kommt irgendwann auch der Tag, da hat man den ganzen Input, den man sich angelesen, antrainiert, angewöhnt hat, als eine Art "Trampelpfad der Synapsen" hinterlegt. Und dann... trifft das ein, was vielleicht der ein oder andere mit Schalter meint. Man wird nicht mehr rückfällig, weil man beide Seiten kennt.

Weil man weiß, dass rauchen
nicht hilft,
nicht beruhigt,
nicht schlank
macht.

Es sorgt nur dafür, dass wir
uns am Ende doch alles selbst überwinden müssen,
uns in unserer Aufregung an etwas fest halten können,
unseren Körper in eine Müllverbrennungsanlage für fremd zugeführte Giftstoffe im Stundenrhytmus (oder noch kürzer) verwandeln.

Hätte ich jetzt hier nen Flipchart, würde ich dir Bilder daneben malen, damit's besser hängen bleibt. Und wie du dir vorstellen kannst, würden die teilweise nicht sehr schön aussehen. :)

Aber wenn wir so in deinem Tagebuch zurück blicken, hast du schon so einiges überstanden, an dem du gezweifelt hast. Die ersten Tage, wild mampfend (nur Gummibären, keine Dämonen) vor der Glotze und dann die Arbeit, vor der du ziemlichen Respekt hattest. Wie wir sehen, hat es geklappt. Du hast es bis hier her geschafft. Was ausblieb, war die Euphorie nach einer Woche. *g* Aber das ist normal. Ich sehe fast nie Leute, die in den ersten Wochen dann gute Laune haben, wenn sie es gerne möchten. Diese Empfindungen selbst steuern zu können, benötigt eine Weile. In den ersten Wochen ist vieles noch "Zigarette". Was mir da geholfen hat, war ein Bild von einem überfüllten Aschenbecher. Das hemmt das Suchtgedächtnis und sagt: Ihgitt. Automatisch stellt man sich vor, wie das stinkt und aussieht. Versuchs mal. Vielleicht hilfts auch bei dir, wenn das altbekannte Gefühl wieder um die Ecke kommt. Der Süßkram ist auch erlaubt und es wird auch weniger nach einer Zeit. Wenn man zunimmt ist das nicht schlimm. Abnehmen kannst du, was machst du aber mit gesundheitlichen Folgen, die dir aus der teuren Raucherei entstehen? (<-Die haben uns ja zu Rauchzeiten am wenigsten gejuckt, solange sie nur erzählt waren. Erst, wenn es spürbar wird, beginnt man nachzudenken.) Du tust also Recht daran, den Zuckerhype zuzulassen. Der geht wirklich wieder vorbei. Kräuterretten sind auch...naja...wer's probieren möchte. Kann mir aber nicht vorstellen, dass die unterstützen. Du hast vielmehr selbst gemerkt, dass sie ein verlorenes Ritual, eine alte Verknüpfung wieder "erinnern". Gut, dass du sie dahin gebracht hast, wo sie am wirksamsten sind: im Müll.

Und was die Tanke angeht. Kenn ich auch. Ich hab mich oftmals am Anfang an Stellen und mit Gedanken wieder gefunden, die ich nicht bewusst haben wollte. Es war einfach so konditioniert und musste erst mühsam überschrieben werden. Heute ist es ein "Wunder", wenn ich die Zigaretten an der Kasse ins Visier nehme. Ob an der Tanke oder im Supermarkt. Man schaut eher, was für neue Kaugummisorten es gibt oder welche dummen Bonusprogramme dieses Mal wieder angelaufen sind. Banalitäten, über die sich jeder Raucher oder werdende Nichtraucher "wundert" und fragt, wie man sich für so unwichtigem Mist eigentlich begeistern kann. Und letztlich ist es sogar so, dass ich in krassen Situationen, wenn ich total auf 180 bin oder gefrustet oder einfach down bin, an alles denke, nur nicht ans Rauchen. Die neueste Erfahrung ist jetzt mit Prüfungshintergrund, lernen und Aufregung, Versagensängsten und sowas. Noch nicht gehabt, seit ich aufhörte und prompt meinte ich, mich zu erinnern, dass es mit Kippe einfacher war. Aber wenn ich dann in meine Klasse schaue und meine Lieblingsraucherin sehe, die sich medikamentös einstellen lassen muss, weil sie so Herzrasen hat, dann wird mir doch irgendwie bewusst, dass Stress kontrollierbar, abbaubar und steuerbar ist. Ich hab dieses Panikgefühl nicht, weil ich mir eine Lernstrategie zurecht gelegt und meine Lernmoral überarbeitet habe. Das Ergebnis? Ich sitze hier und lenke mich vom Lernen ab. ;D Das kann ich aber auch, weil ich gestern mehr gelernt habe, als ich geplant hatte. Und ich bin zuversichtlich, dass ich es schaffe, auch ohne Kippe. Freu dich, auf all das. Du hast es in der Hand!

sagt dir
eine furchtbar leidenschaftlich ex-rauchende, anfangs im Inneren furchtbar an sich zweifelnde
Mopsi
 
Seid gegrüßt,

du hast mich intensiv an jemand erinnert. Wenn du mir jetzt noch erzählst, du hast dir einen Dinosaurierschlafanzug gekauft, fällt mir ne Praline aus dem Mund. (Soll keine Beleidigung sein. Manche Leute finden Dinosaurierschlafanzüge kleidsam. Aus irgendeinem Grund)

"nettes Avatar hast du da. Allerdings suche ich noch die konzertreife Frisur. Spaß beiseite.... Wenn du das wärst, würde dir ohnehin jede Show gehören. Mit oder ohne Haare."

Ich wähle meine Avatare nicht, um darauf äußerliche Idealvorstellungen zu projizieren. Hätte ich das gewollt, hätte ich mich für ein Bild von Fidel Castro oder Heino entschieden.

"Genauso wie du für dich und für sonst niemanden aufhören willst."

Scheint mir ein wesentlicher Knackpunkt zu sein. Wenn man das nicht verinnerlicht wird es schwer mit dem Rauchstopp. Hat auch etwas mit Selbstwertgefühl zu tun. Meines scheine ich allerdings verlegt zu haben. *jammer*

"Den Schalter, den du suchst, habe ich selbst auch nicht gefunden."

Ich glaube es war der Robert mit den sechs kleinen Freunden, der an anderer Stelle plausibel erklärt hat, dass dieser Schalter nur ein Mythos ist. Wie du es schon mit dem "Trampelpfad der Synapsen" bezeichnet hast, geschieht der Prozess des Umlernens nur durch Arbeit. (Jedenfalls glaubte ich das so verstanden zu haben)

"Hätte ich jetzt hier nen Flipchart, würde ich dir Bilder daneben malen, damit's besser hängen bleibt. Und wie du dir vorstellen kannst, würden die teilweise nicht sehr schön aussehen. :)"

Ja, ich hab ne Vorstellung davon. Bin doch schon dabei das Kind vom Brunnenrand zu zerren.

"Was mir da geholfen hat, war ein Bild von einem überfüllten Aschenbecher. Das hemmt das Suchtgedächtnis und sagt: Ihgitt. Automatisch stellt man sich vor, wie das stinkt und aussieht. Versuchs mal."

Was das betrifft scheint meine Ekelgrenze verschoben zu sein. Ich kann dir allerdings nicht sagen ob bei mir eine Desensibilisierung oder schlicht ein Prozess der Abstumpfung stattgefunden hat. Ich vermute das hängt damit zusammen, dass ich schon von Berufs wegen einiges gesehen habe.
Seit letzter Woche habe ich ein Rauchglas mit Kippen und Wasser im Auto. Ok, es sieht nicht unbedingt appetitanregend aus und es riecht auch nicht lecker. Dennoch hinterlässt es bei mir nur ein Schulterzucken.

"Wenn man zunimmt ist das nicht schlimm."

Da bin ich klar im Vorteil. Ich kann noch ein paar Kilo vertragen.

"Ich hab mich oftmals am Anfang an Stellen und mit Gedanken wieder gefunden, die ich nicht bewusst haben wollte."

Wie sehr ich das unterschreiben möchte. Wenn mir auf der Straße ein Raucher entgegenkommt, fange ich automatisch an tief Luft zu holen, um auch ja etwas passiv mitqualmen zu können. Jeder Raucher springt mir sofort ins Auge. Gefühlt ist es jeder zweite, dem ich begegne. Da muss eine Verschwörung im Gang sein. Gut, dass ich das erkannt habe.

Jedenfalls danke ich dir für deinen ausführlichen Beitrag! (und hoffe inständig dich bei deiner Lernstrategie sachdienlich unterstützt zu haben)

Liebe Grüße

der, der Dämonen verspeist
 
Aloha!

du hast mich intensiv an jemand erinnert. Wenn du mir jetzt noch erzählst, du hast dir einen Dinosaurierschlafanzug gekauft, fällt mir ne Praline aus dem Mund. (Soll keine Beleidigung sein. Manche Leute finden Dinosaurierschlafanzüge kleidsam. Aus irgendeinem Grund)
Muss ja ein Freund von dir sein, kann mir schlecht vorstellen, dass dir jemand anderes erzählen würde, was für Schlafanzüge da im Umlauf sind. :fuenf Ich stehe aber eher auf Teddybären. :xenia

Was das Suchen vom Selbstwertgefühl angeht, kann ich dir lediglich einen Staubwedel reichen. Ausgraben, musst du es selbst. :brush Ah. Da isset ja! Raus mit dir!

Ich glaube es war der Robert mit den sechs kleinen Freunden, der an anderer Stelle plausibel erklärt hat, dass dieser Schalter nur ein Mythos ist. Wie du es schon mit dem "Trampelpfad der Synapsen" bezeichnet hast, geschieht der Prozess des Umlernens nur durch Arbeit. (Jedenfalls glaubte ich das so verstanden zu haben)

Genau! Argumentation, um exakt zu sein. Und zwar solche, die dir wichtig und wahr sind. Dieselbe Arbeit, die auch Selbstvertrauen aufbaut. Gründe, warum du aufgehört hast. Gründe, warum man dich mögen muss (den Humor find ich zum Beispiel sehr interessant). Schreibe alles auf, was dir zu diesen Themen einfällt, öffentlich oder privat für dich allein. Verbalisiere, katalogisiere und lies es dir durch. Irgendwann wird gefühlt zu gelebt, weil du weißt, dass es wahr ist, auch wenn du jetzt z. B. nicht daran glaubst. (Beispiel: Ich kann und werde aufhören zu rauchen.) Und daraus folgt an Tag X auch gleich Tatbestand + Rechtsfolge *gg* (Bsp: Ich habe es geschafft! Ich besitze Willensstärke!) Und so kann man das auch mit vergangenen Themen machen. Du hast schon vieles durchgestanden und überwunden. Verbalisiere das, zähle es auf und staune über dich selbst.

Was das betrifft scheint meine Ekelgrenze verschoben zu sein. Ich kann dir allerdings nicht sagen ob bei mir eine Desensibilisierung oder schlicht ein Prozess der Abstumpfung stattgefunden hat. Ich vermute das hängt damit zusammen, dass ich schon von Berufs wegen einiges gesehen habe. Seit letzter Woche habe ich ein Rauchglas mit Kippen und Wasser im Auto. Ok, es sieht nicht unbedingt appetitanregend aus und es riecht auch nicht lecker. Dennoch hinterlässt es bei mir nur ein Schulterzucken.
Schulterzucken ist besser als rauchen. xP Und was das Ekeln angeht. Der Aschenbecher mit der Kippenfülle ist nicht so eklig wie das Glas, wirkt aber genauso, find ich. Allein das Bild. Aber mach, was du für richtig hältst. Jeder hört auf seine Art auf.

Jedenfalls danke ich dir für deinen ausführlichen Beitrag! (und hoffe inständig dich bei deiner Lernstrategie sachdienlich unterstützt zu haben)

Bestens.
Ich habe nach 3 Stunden Nichtstun 3 wunderbare Stunden im Tiefschlaf verbracht. Ich habe zwar von Beinamputationen geträumt, aber letzten Endes war es doch erholsam. Jetzt will ich mal sehen, ob ich außer Forenbeiträgen noch so ein bisschen was gelernt bekomme.

Viel Erfolg! =)

Die Mopsi
 
Hallo zusammen...
das Ding mit dem Schalter... So denke ich darüber:

... "Den Schalter, den du suchst, habe ich selbst auch nicht gefunden."

Ich glaube es war der Robert mit den sechs kleinen Freunden, der an anderer Stelle plausibel erklärt hat, dass dieser Schalter nur ein Mythos ist. Wie du es schon mit dem "Trampelpfad der Synapsen" bezeichnet hast, geschieht der Prozess des Umlernens nur durch Arbeit. (Jedenfalls glaubte ich das so verstanden zu haben) ...
Der mythologische, umzulegende Schalter ist für mich derjenige, der für die Bereitschaft zur Arbeit, zur diesbezüglichen Auseinandersetzung mit sich selbst verantwortlich ist.
Das bedeutet nicht, dass damit die Nikotinentwöhnung einfach und in einem Bad der Euphorie vonstatten geht...
 
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