Per Hyperloop zum Vatikan, ein Rennstall für apokalyptische Reiter, ein Pool mit integrierter Wasserteilung: stern.de liegt eine Liste mit Sonderwünschen vor, die dem Bischof gestrichen wurden.
Franz-Peter Tebartz-van Elst ist ein bescheidener Mensch. "Wer mich kennt weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche", sagt der Bischof, der sich in Limburg eine 31-Millionen-Euro-Residenz bauen lässt. Tatsächlich sind die Extrawünsche, die der sogenannte Prassprediger für seinen Protzbau forderte, eine Adveniat-Spende verglichen mit seiner - nicht ganz ernst gemeinten - Shoppingliste von Dingen, die ihm nicht genehmigt wurden.
Des Bischofs größter Traum: per Hyperloop direkt in den Vatikan. Innerhalb von 20 Minuten hätte Tebartz mit der Highspeed-Kapsel durch einen unterirdischen Tunnel nach Italien reisen können. Das Transport-Projekt hätte in etwa 70 Milliarden Dollar gekostet. Doch der Vermögensverwaltungsrat machte Tebartz einen Strich durch die Rechnung: "nicht genehmigt".
Für seinen exklusiven Spa-Bereich hatte Tebartz-van Elst bereits eine Sonderanfertigung in Auftrag gegeben: ein Weihwasserpool (Moses-Edition) in dem sich das Wasser per Knopfdruck teilen lässt. Nicht geteilt hatte der Verwaltungsrat die Ansicht, dass Tebartz diese Luxusausstattung braucht.
Den neuen Garten für 783.000 Euro bekommt Tebartz tatsächlich. Allerdings nicht mehr darin vorgesehen: der goldene Rennstall für apokalyptische Reiter. Wenn sie dennoch zu Besuch sind, müssen sie ihre Pferde draußen lassen. Trostpflaster: Der Gästezimmer-Neubau für 1,1 Millionen Euro wurde genehmigt.
Zum Teil zeigte sich der Bischöfliche Stuhl wirklich kleinlich. So wurde etwa weder der Beichtstuhl mit Massagesessel und Sonnenbank genehmigt noch der vollklimatisierte Weinkeller. Dabei hätte letzterer gerade mal 150.000 Euro gekostet. Genau diese Summe hat man dann in den Adventskranz investiert, für den das sanierte Dach des Bischofssitzes aufgefräst werden musste.
Wer sich wie Tebartz-van Elst gerne aufs Glatteis begibt, sollte dies in angemessenem Rahmen tun. Anbieten würde sich ein heimeliges Skiresort im Keller des Hauses. Vorbild für Tebartz' Vision ist eine Skihalle mit fünf Abfahrten auf über 22.000 Quadratmetern in Dubai. Kostenpunkt: läppische 250 Millionen Euro. Vorteil: Mit der Pulverschneemaschine könnte Tebartz-van Elst bei Bedarf die Hölle zufrieren.
Ein Fitnessraum mit persönlichem Personaltrainer sollte noch im Budget sein, dachte sich der Bischof und setzte Gareth Bale auf seine Shoppingliste. Der teuerste Fußballer der Welt kostete Real Madrid vor ein paar Wochen 100 Millionen Euro. Da er zurzeit verletzt ist, bekäme der Bischof ihn sicherlich billiger. Er wurde ihm dennoch nicht genehmigt.
Soll der Chef doch in seinem Papamobil rumgurken oder den Bus nehmen, dachte sich Tebartz-van Elst und setzte den Ferrari 250 GTO Baujahr 1963 auf seine Liste - mit einem Wert von 38 Millionen Euro das teuerste Auto der Welt. Was wäre es für ein Spaß gewesen, damit durch die engen Gassen von Limburg zu flitzen. Aber die Spaßbremsen vom Vermögensverwaltungsrat haben ihm den Wunsch einfach gestrichen.
Schade um den Ferrari: Den passenden Parkplatz für die Luxuskarosse hatte der Bischof auch schon im Auge. Seit September führt ein Londoner Makler einen äußerst kostspieligen Stellplatz im Portfolio. 350.000 Euro kostet der Parkplatz im Nobel-Stadtteil "Hyde Park Gardens". Für den Shuttletransfer von London nach Limburg hatte Tebartz einen "Euro Hawk" angedacht - zurzeit sogar kostengünstig zu erwerben. Die Pläne für einen eigenen Kopfbahnhof im Keller verwarf der Bischof dagegen selbst. Die Kostenkalkulation für Limburg21 erschien ihm dann doch zu dekadent.
An Kreativität mangelt es dem Limburger Lümmel nicht. In Vorfreude auf sein 31-Millionen-Euro-Protzbau mit Spa-Bereich und eigener Elbphilharmonie auf dem Dach plant Tebartz-van Elst mehr Zeit für sich und will sonntägliche Gottesdienste künftig vermeiden. Den Kontakt zu seinen Schäfchen will er über einen alljährliche TV-Ansprache beim Super Bowl halten. Der 30-Sekunden-Spot kostet vier Millionen Dollar, ist aber dafür weltweit zu sehen. Armer Bischof: Wunsch gestrichen.
Quelle: Stern.de