Immer mehr Menschen, insbesondere langjährige Raucher, erkranken an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD - bis zum Jahr 2020 dürfte sie nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die dritthäufigste Todesursache darstellen. Dennoch ist COPD nach wie vor unterdiagnostiziert und wird oft erst erkannt, wenn betroffene Patienten wegen einer akuten, lebensbedrohlichen Verschlechterung der Erkrankung (sog. Exazerbation) im Krankenhaus behandelt werden müssen. Deshalb wollen wir Lungenärzte einen regelmäßigen COPD-Test für Raucher und andere Risikogruppen anbieten, der ähnlich wie Blutdruckmessen - Standard werden soll, erklärt Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Pneumologe in einer Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg. Ein COPD-Test besteht aus einer einfachen, nicht schmerzhaften Lungen-Funktions-Untersuchung (abgekürzt: Lufu), bei der das Luftvolumen, das ein Patient ein- und ausatmet, und die Geschwindigkeit der ausgeatmeten Luft gemessen werden.
Kostenlose Erinnerung an den nächsten Untersuchungstermin
Um Risikopatienten routinemäßig an den nächsten Termin zum COPD-Test erinnern zu können, haben die Lungenärzte einen kostenlosen Erinnerungsservice eingerichtet. Besonders zukunftsorientiert ist dabei die neue PraxisApp Mein Lungenarzt, über die Flyer und Aushänge in den pneumologischen Praxen informieren. Unsere Patienten, die ein Smartphone haben, können sich eine kostenlose App herunterladen, über die sie dann Nachrichten aus ihrer Lungenarztpraxis wie zum Beispiel eine Erinnerung an die nächste Lufu auf ihrem Handy erhalten, erläutert Dr. Hellmann.
Frühzeitige Erkennung der Erkrankung vorteilhaft
COPD ist eine chronisch-fortschreitende Erkrankung, daher ist eine möglichst frühzeitige Erkennung besonders wichtig. Ansonsten kann diese Krankheit lange Zeit unbemerkt fortschreiten, wobei die Atemleistung der Lunge (sog. Lungenfunktion) immer weiter und unwiederbringlich abnimmt, so dass die Beschwerden der Patienten insbesondere Atemnot, Husten und Auswurf (sog. AHA-Symptomatik) zunehmen, was ihre Lebensqualität entsprechend einschränkt. Je früher COPD diagnostiziert und behandelt wird, umso eher lässt sich der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und in manchen Fällen sogar auch noch aufhalten, betont Dr. Hellmann.
Quelle: http://www.lungenaerzte-im-netz.de