Lindas Nichtraucher-Tagebuch!

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Ich bin innerlich etwas unruhig heute. Die Nikotinabhängigkeit ist nicht vorbei, auch wenn es laut App schon so sein soll.
…völlig normal & nicht schlimm. Die psychische Abhängigkeit zu „bekämpfen“ dauert deutlich länger als die physische Abhängigkeit in den Griff zu bekommen.
 
Die Nikotinabhängigkeit ist nicht vorbei, auch wenn es laut App schon so sein soll.
So einer auf einem chinesischen Reisfeld zusammengenagelten Äpp würde ich
als Allerletztes vertrauen. So ein Tabakentzug ist höchst individuell, mal gehts
recht fix, andere knabbern Jahrelang dran. Verlass dich lieber auf deinen Bauch,
der ist in dieser Frage deutlich zuverlässiger. ;)
 
Der Tag war nett. Das erste Grillen in diesem Jahr bei einem Freund. Insgesamt waren drei rauchende Menschen dabei.

Es fiel mir nicht ganz einfach. Ich wollte mir einmal ganz gerne eine anzünden, das muss ich schon zugeben und ich habe auch leicht gekämpft. Trotzdem kam es nicht für mich in Frage zu rauchen.

(Heiko, jau, der psychische Aspekt wird wohl noch länger eine Rolle spielen.)

Einer der Raucher hatte heute deutlich mehr geraucht als sonst. Es war wirklich viel, was er verqualmte. Das kenne ich ja zeitweise auch von mir selbst und das will ich garantiert nicht mehr.

Abends war ich noch mit einer Freundin und ihrem Bekannten auswärts etwas trinken. Ich setze mich an den Tisch und habe vor meiner Nase den Aschenbecher stehen. Leichtes Triggergefühl. Aber nur leicht. Zum Glück sind die beiden Nichtraucher. So waren wir dann 3 Nichtraucher ;-)

Meine Freundin hat mich gelobt, dass ich ja gar nicht geraucht hätte. Ich sag doch, dass ich aufgehört habe 🙃
 
. Ich setze mich an den Tisch und habe vor meiner Nase den Aschenbecher stehen.
...einfach den Aschenbecher auf den Nachbartisch stellen, wenn doch alles Nichtraucher sind.... Nimmt nur unnötig Platz am Tisch weg und ist ja meist nicht gerade ein schöner Anblick, auch nicht wenn er leer und sauber ist.
 
Bei dem ersten sommerlichen Abend in diesem Jahr war natürlich jeder Tisch besetzt. Da kannst du nicht einfach auf den Mini-Tisch des Nachbarn noch einen zweiten Aschenbecher hinballern ;-).

Wie habt ihr denn das WE genossen? Heute war es ja auch noch mal schön.

Ich musste mich etwas auskurieren. War sehr viel müde heute, aber es geht mir gesundheitlich besser. Die Halsschmerzen sind fast weg.

Ärgerlich und schade zugleich finde ich ja, dass das Nikotin zwar aus dem Körper ist, aber meine Nerven noch immer nach dem Stoff verlangen. Das wird noch eine Weile bleiben. Da bleibt mir nur, das Verlangen auszurotten.

Damit hatte ich heute wieder meine Probleme. Gestern war es zwar anspruchsvoller, aber heute habe ich mehr Disziplin aufbringen müssen.

Es ist aber alles machbar. So schwierig finde ich es nicht. Auch diskutiere ich nur sehr wenig mit mir. Im Grunde ist mir klar, dass ich keinen einzigen Zug mehr möchte.
 
Wie schnell ich meine Meinung doch ändern kann.
Heute war der schwierigste Tag seit dem Aufhören und ich war fast bereit für einen Ausrutscher. Ich war ziemlich bereit. Hatte mir den Ausrutscher schon vor dem Ausrutschen verziehen. Es war nämlich wirklich hart.

Dann doch noch mal inne gehalten. Kaufen kann ich sie ja auch noch 5 Minuten später. Also Gehirn einschalten und überlegen wie es sich anfühlen wird, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Das Kind ist nicht in den Brunnen gefallen.

Nachhaltig geholfen hat mir das nachträgliche Gespräch mit meinem Ehemann, der Nichtraucher ist.
Ich denke jetzt besser gewappnet zu sein für weitere Vorfälle.

Für mich war es aber auch wichtig zu sehen, dass diese brutale Attacke vorbeiging.

Insgesamt ist mein Entschluss noch mal gefestigter jetzt. Das ist nur leider nicht auf leichtem Wege heute passiert. Aber ich bin wahrhaftig immer noch Nichtraucherin.

Ich finde seit ein paar Tagen leider so schade, dass kaum Menschen dieses Nichtraucherforum nutzen. Hört keiner mehr auf zu rauchen?

Es ist toll, hier Unterstützung zu finden! Ich fühle mich aber hier ziemlich alleine beim Kämpfen gegen die Sucht. Alle sind hier schon gefühlt aus dem gröbsten raus und bei mir dauert das wohl noch etwas. Es fühlt sich als frischgebackene Nichtmehrraucherin einsam an auf dieser Seite.

Ich finde, solch ein Forum Gold wert als frischer Nichtraucher. Sollte es sowas bald nicht mehr geben, würde mMn eine gr. Lücke entstehen. Denn diese Sucht ist nicht zu unterschätzen.

Es ist richtig schade, dass die Menschen sowas kaum nutzen, denn gerade, dass man sich nicht allein fühlt beim Ausstieg aus der Nikotinsucht; das macht es ja aus.

Das fehlt mir schon sehr, muss ich sagen. Das Gefühl von gemeinsamen Ausstieg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde seit ein paar Tagen leider so schade, dass kaum Menschen dieses Nichtraucherforum nutzen. Hört keiner mehr auf zu rauchen?
Ich fühle mich aber hier ziemlich alleine beim Kämpfen gegen die Sucht.
Gratuliere erstmal, jedes Mal erfolgreich widerstehen macht dich stärker ! :cool:
Du bist nicht allein. Hier ist immer jemand.

Zur Frage, ob niemand mehr aufhört - Wir sind nicht das einzige Nichtraucherforum im Netz.
Und da auch eins von den Kleineren. Was den Vorteil bietet, das es nicht untergeht wenns mal klemmt
und du schnell Hilfe brauchst oder dich einfach nur ausquatschen willst.
 
Danke, Sans
Heute hat es mich ganz bestimmt stärker gemacht. Das denke ich auch. Es war eine richtige Erfahrumg.

Lieb, dass immer jemand da ist. Das ist hier wohl wirklich so. Danke.
Ich brauche nur erst einmal eine Pause von dem Gefühl zzt so allein zu kämpfen. Das tut mir gerade nicht so gut.
 
Na ja, was mich betrifft, hab ich das Forum immer in einem Extratab offen.
Ermöglicht schnelles Reagieren, wenn nötig.

Ich brauche nur erst einmal eine Pause von dem Gefühl zzt so allein zu kämpfen. Das tut mir gerade nicht so gut.
Das wird wieder. Dieses Gefühl haben viele, die relativ frisch raus sind. :)
 
Das hat du super gemacht heute Linda! Das mit dem "Ausrutscher" ist so eine Sache. Sehr oft bliebt es nicht dabei.
Auch wenn du es in der Situation vielleicht nicht glaubst. Es ist sehr viel einfacher, der Versuchung sich einen Ausrutscher zu "leisten" zu widerstehen, als diesen dann später wieder auszubügeln.

Bestenfalls hast du bei so einem Ausrutscher eine viertel Stunde "Erleichterung" und du wirst einen guten Teil deines Weges, den du schon gegangen bist zurückgeworfen.
Wenn es dumm läuft geht es direkt zurück auf LOS, und obendrein hast du von der Zigarette vielleicht nicht mal was gehabt, sondern dir ist nur schwindelig und übel geworden.
 
DIese Viertelstunde Erleichterung wäre es mir heute fast wert gewesen. Womit du aber bestimmt recht hast, dass es gar nucht so ein Fest geworden wäre. Mir hätte schwindelig und schlecht werden können. Vielleicht wäre es sogar das Richtige gewesen! Dass mir richtig schön übel wird. Also gar nichts mehr verherrlichen. Das hätte vielleicht gesessen.

Aber so ist es natürlich besser. Hey, überlebt habe ich es. Ganz ohne Rauch. Mein Ehemann hat sehr weitergeholfen, einfach seine Sichtweisen zu hören, war interessant und aus einem anderen Blickwinkel als meiner.

Meine Strategie will ich getz ändern. Vielleicht ist es mir selbst sogar zu viel Fokussierung auf das Nichtmehrrauchen. Es nimmt mehr Zeit ein als es das Rauchen getan hatte.
Ich brauche grad eine neue Leidenschaft, einen neuen Fokus. Weg vom Nikotin.
Werd ich also suchen müssen.

Wie ja schon beschrieben bekomme ich hier ja auch eine Art Einsamkeitsgefühl, weil außer mir hier kein frischer Nichtraucher ist, der ebenfalls gegen die Sucht ankämpft. Deshalb mache ich mich bissi rar. Sag danke und versuche mich neu zu justieren. Selbstverständlich als Ex-Raucherin :) Guten Abend noch
 
...vielleicht momentan kein ganz frischer Nichtraucher, aber was nicht ist kann ja noch werden. Aber auch alle anderen hier kennen das ja alles, auch wenn es Wochen, Monate oder Jahre her ist, jeder bringt seine Sichtweise mit.
Und dein Mann als Niemalsnichtraucher hat noch wieder einen anderen Blickwinkel.
Du bist also von allen Seiten von Unterstützern umgeben.
 
vor dem Schlafengehen noch einmal danke sagen.
Ein emotional schwieriger Tag geht für mich vorbei.
Der Tag hat mir deutlich gemacht, dass ich nie mehr in die Nikotinfalle treten will. Ich bin froh, wenn es leichter wird und der Entzug durch. Danach kommt sowieso keine Zugarette mehr in Frage. Will ich nicht noch mal durchmachen.

Mein Gemüt hat sich längst beruhigt. Ich kann in Ruhe schlafen gehen.

Klar, hier haben alle Ex-Raucher ihre eigenen Erfahrungen mit der Suchtbekämpfung gemacht. Nur leider kann ich hier mit niemanden zusammen gemeinsame Erfahrungen machen. Mir fehlt das wirklich sehr und ich meine es wirklich so, dass mir das mittlerweile sowas wie Einsamkeitsgefühle macht. Kann man vielleicht nicht verstehen. Aber diese Gefühle tun mir gerade halt gar nicht gut. Bissi auf die Psyche muss ich achten, weil durch den Entzug zart besaitet grad.
 
vor dem Schlafengehen noch einmal danke sagen.
Bitte bitte, dafür sind wir ja da.

Klar, hier haben alle Ex-Raucher ihre eigenen Erfahrungen mit der Suchtbekämpfung gemacht. Nur leider kann ich hier mit niemanden zusammen gemeinsame Erfahrungen machen.
Hmja, der Rauchstop ist in der Tat sehr individuell.
Sehe aber Chance aus dem einen und anderen Tagebuch was mitnehmen zu können.
Und sei es nur als kleine Hilfe, den eigenen Weg zu finden. Zum 1:1 Nachmachen
sind die Texte freilich nicht so geeignet.

Bissi auf die Psyche muss ich achten, weil durch den Entzug zart besaitet grad.
Bleib weiter so stabil. Für dich. ;)
 
weil außer mir hier kein frischer Nichtraucher ist, der ebenfalls gegen die Sucht ankämpft
…gegen die Verführung mal wieder eine feine Zigarette zu rauchen, kämpfe ich auch nach mehr als einem rauchfreien Jahr an. Es wird nur deutlich weniger und einfacher – insofern bist du mit deinem „Kampf“ nicht ganz allein.
Vielleicht ist es mir selbst sogar zu viel Fokussierung auf das Nichtmehrrauchen. Es nimmt mehr Zeit ein als es das Rauchen getan hatte.
Das ist gerade in den ersten Wochen völlig normal, zumindest war es auch bei mir so. Man schaut ständig auf die App, wieviel Zigaretten man nicht geraucht hat, wie viel Geld gespart. Dann will man jedem erzählen, wie toll es ist, nicht mehr zu rauchen, dabei würde am an liebsten… . Dieses Phase geht aber auch irgendwann zu Ende und das Nichtmehrrauchen wird zur Routine. Aber auch diese Routine bringt Gefahren mit sich. Es kommen die Gedanke a la „eine geht doch“.
Ich brauche grad eine neue Leidenschaft, einen neuen Fokus. Weg vom Nikotin.
Werd ich also suchen müssen.
Das ist tatsächlich nicht unwichtig. Bei mir war/ist der Sport – was es bei dir sein kann, kannst nur du selber wissen.
 
Lieber Heiko
Ich fühle mich verstanden von dir. Danke dafür. Ich bin auch jetzt vorgewarnt, dass ich die Sucht später unterschätzen könnte.

Durch die heftige Attacke gestern bin ich mehr gewillt denn je, das Thema Nikotin schlussendlich Geschichte werden zu lassen. Das möchte ich nicht mehr erleben und werde dem Zeug nicht mehr nachtrauern. Es macht mich wütend gemacht, dass ich mich soooo fühlen musste wegen dieser sinnlosen Sucht. Das werde ich tief entschlossen weiter bekämpfen.

Für den neuen Fokus habe ich schon 2 Ideen. Mal sehen, was ich daraus mache.

So manche Tagebücher habe ich hier ja schon längst kennengelernt und manche Menschen dahinter ebenso.
Allen wünsche ich alles Gute und einen weiterhin erfolgreichen Kampf!
Ich muss jetzt tun, was sich für mich am besten anfühlt. Das habe ich ja alles schon hinreichend erklärt.
 
Hallo Linda,
Ich weiß noch genau wie das sich angefühlt hat die erste Zeit.
Aber glaube mir ,die Zeit arbeitet für Dich!
Aber du wirst diesen steinigen Weg schaffen bis zu dem Tag,an dem du nur noch Erleichterung spürst.
Vielleicht im Moment schwer vorstellbar, aber es ist so!
Bleib weiterhin so stark!
Gruß Old Camper
 
Noch ein, zwei Worte – ich habe die Zigaretten nie verteufelt und werde es auch nicht tun. Dafür habe ich einfach zu gern und viel geraucht und es tat mir gut.

Das Nichtmehrrauchen war eine Abwägung pro/contra Rauchen. Rauchen bedeutet irgendwo auch Entspannung und Genuss, es bedeutet aber auch erhebliche gesundheitliche Risiken, finanziellen Mehraufwand, Stress.

In der Gesamtabwägung stand für mich mehr contra unterm Strich. Würde ich begrenzt rauchen können, ich würde sofort wieder anfangen. Da ich es nicht kann, lasse ich es. Dadurch dass ich das Rauchen nicht verteufele, kann ich aber auch gut damit umgehen, dass meine Frau weiter raucht, dass viele Freunde und Kollegen weiter rauchen.
 
Das mit dem begrenzten Rauchen habe ich auch versucht.
Wie schonmal erwähnt, man hangelt sich dann immer durch den Tag bis zur nächsten der wenigen Zigaretten.
Das Unterbewusstsein registriert dann jede Zigarette als Belohnung.
Also ist Reduzierung kein guter Weg.
Finde ich zumindest.
 
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