23.12.09 19:59
Ursache für meinen Rückfall war wohl der soziale Aspekt, zusammen mit dem Gefühl sich belohnen zu wollen.
Es war an dem Vormittag an dem ich gerade mit einpaar Kollegen ein Projekt beendet hatte und alle sind raus gegangen auf den Schulhof, ich gleich mit.
"Erstmal eine rauchen?" "Nein, Danke.".
So weit, so gut. Der Rest um mich zündete sich die Kippen nahezu gleichzeitig an und zelebrierte quasi durch die Zigarette die getane Arbeit, ich freute mich mit dem Rest, aber irgendwie allein.
Das war das erste mal seit meinem bis dahin ersten Rauchstop, das ich diesen sozialen Aspekt zu spüren bekam.
Aus genau der Situation heraus fühlte ich mich dann unwohl und ich hatte aber eigentlich das Gefühl, dass ich mich belohnen sollte, was mir in zu dem Zeitpunkt erschwert erschien, da ich mich außen vor fühlte.
Ich dachte mir also sowas wie; "Was soll's, die eine, nur im die soziale Situation für dich zu entspannen, tut dir ja nicht weh." So eine typische Suchti-Legitimierung.
Schwacher Tag, schwacher Moment, schwacher Mensch und Prinzipien über Board und angezündet.
Jetzt weiß ich: Die Situation war entspannt, und ich war wohl kaum außen vor, trotzdem hatte das Rauchen früher für mich auch immer einen sozialen Reiz, mit andern Worten: ich war Belohnungs- und Geselligkeitsraucher.
Und das besagte mal haben mich beide Faktoren überrannt und mit letzterem war ich noch total ungeübt. Ich versuch mich das nächste mal an dieser Schwachstelle.
Ich habe ja schon mal gesagt; am meisten Vorsicht vor sich selbst ist dann geboten, wenn's einem am besten geht.
Die Erfahrung hat mir das jedenfalls nochmal am eigenen Leib gezeigt und hat mich veranlasst nochmal genauer über mein Rauchverhalten nachzudenken. Wer seine Schwächen nicht kennt, ist nicht sicher vor sich selbst.
Und Theorie hin oder her, ich bin froh an die Herdplatte gefasst zu haben.
Eine 'Rechtfertigung' soll das nicht sein, denn Schwächen Sind rechtens, und da bedarf es keinem Beweis.
Wenn ich das nächste mal versagen sollte, wovor ich um Gottes Willen nicht immun bin, dann wäre ich froh wenn die zweite "Du solltest dich verpissen"-Empfehlung ausbleibt.
So richtig akzeptiert fühl' ich mich seit dem nämlich nicht mehr hier, und folglich auch nicht mehr so wohl wie vorher.
Und zu dem "Wir haben auch unsere Schmachter, aber geben nicht nach - Schäm dich" Statement kann ich sagen: Ich schäme mich.
Aber geht es nur darum nicht nachzugeben oder geht es hier darum, sich mit sich und seiner Sucht auseinander zu setzen und seinen Weg guten Willens und motiviert zu bestreiten?
Oder dürfen die Wege hier nur eben und aus bestem Beton sein? Ich hoffe nicht.
Ferner finde ich es unglaublich widerlich, jemanden der eine frische Niederlage erlitten hat, dazu aufzufordern sich zu schämen.
Das muss hier keiner machen, denn Leute die ihr Ziel erreichen wollen, schämen sich da von allein.
Meiner Meinung nach hört der Widerstand nämlich mit dem Willen auf, und nicht mit dem Erfolg.
tschüss,
Alex