Hallo Miracoli,
genauso ist es mir auch gegangen - irgendwann zeigen die anderen, dass sie einem sooooo wenig glauben, dass man es selbst kaum noch kann.
Das ist aber unwichtig - Du willst es nicht anderen beweisen dass Du es kannst; nicht einmal Dir selbst. Du willst es einfach nur irgendwie schaffen. Und wenn der Weg gemogelt wäre wäre das auch unwichtig - einzig das Erreichen des Ziels zählt.
Für Dich gibt es derzeit zwei wichtige Aspekte:
1. Der Einfluß von Nikotin - Du bist ziemlich süchtig danach, deswegen reagierst Du so extrem auf N-haltige Hilfsmittel. Als ultima Ratio mögen sie gehen, das As im Ärmel. Aber keinesfalls als Dauerlösung; dazu reagierst Du zu stark darauf.
2. Die innere Zerrissenheit. Das ist eigentlich der kleine Affe auf Deiner Schulter, der Dir die ganze Zeit mit scheinbarer Logik zu erklären versucht, warum JETZT nicht der richtige Zeitpunkt ist; warum es eh nicht klappen kann und Du somit auch jetzt gleich wieder perzen kannst. An der Einstellung kann man etwas tun, und das weghören kann man sich leichter machen.
Wegen 1: Wenn Du ein Kaugummi als eiserne Reserve in der Handtasche hast kannst Du auch auf Feiern gehen. Nur darf es eben nicht zum Ersatz werden den Du dauerhaft nimmst, sondern es muss der seltene Rettungsanker bleiben. Vielleicht solltest Du Kräuteretten versuchen - die sind genauso giftig wie Zigaretten, schmecken aber Scheiße - da entsteht keine Ersatzsucht.. Wohlfühlen sollst Du Dich beim Ersatz nicht - vielleicht ist das dann eher Dein Weg.
Wegen 2: Zuerst musst Du alles störende äußere abstellen:
Als erstes zählt jetzt Dein Hauptziel (meines war: Ich will meine Enkel kennenlernen!), dem Du alles andere unterordnen musst. Das bedeutet nicht, das andere zu opfern, sondern die Bereitschaft, es zu tun.
Bei mir waren das: Mein Job (soooo grantig wie ich war...), dass man für normal gehalten wird (Dauerduschen, Rumtoben,...), irgendwo sogar meine Ehe - ich habe es anfangs meiner Frau erklärt, dass es hart wird, dass ich Hilfe brauche - wenn sie sich dagegen verwehrt hätte, wäre es das beste Zeichen dafür gewesen, dass es dieses auch Wert gewesen wäre. Hauptaufgabe für meine Frau war: "Ich werde toben und fluchen, kein Argument akzeptieren wollen. Bitte gib mir recht, lass mir das letzte Wort, geh' mir ggf. aus dem Weg und lass mir die Möglichkeit, Dir aus dem Weg zu gehen. Und vor allem: erwarte keine Entschuldigung!" Für sie als Nieundniemalsraucherin war das schwer zu verstehen; aber nach etwa anderthalb Monaten war ich ruhig genug, es ihr mal wirklich umfassend zu erklären.
Meide Feiern - man darf ruhig mal wegen Beulenpest absagen, ohne dass es einem übel genommen wird - und wenn darf es Dir wurscht sein.
Dann: Niko wird Dir einreden wollen, dass es sowieso sinnlos ist, wozu also rauszögern?
Unfug - Du willst nicht jetzt in diesem Augenblick 20 Jahre Abstinenz erreichen. Du kannst nur jetzt und hier nichtrauchen. Das kannst Du - und sogar recht einfach. Tu es einfach. Morgen ist morgen; das interessiert erst dann. Genauso, wie Du erst dann entscheidest, wenn etwas schlimmes passiert oder so - überleg es erst dann.
Und wenn Niko weiter nervt: Steig unter die Dusche, vernasch etwas scharfes, vernasch wen scharfes, Brüll den Kellerboden an, wieso er die Sicht auf die Sonne verdeckt - vollkommen wurscht, nur:
J E T Z T rauchst Du einfach keine, weil Du es jetzt eben nicht brauchst!
LG,