Meine Lieben,
Ich denke, es ist ja durchaus in Ordnung, wenn man hier mal etwas erfreuliches berichtet, also schreibe ich von meinem Wochenende. Gut, von der Meinigen werde ich auch schreiben, aber das muß schon drin sein, Kinder.
Aber schaun wir mal, was sich seit dem letzten mal in meinem Tröt getan hat. Ja, ja, nicht nur mein bestes Stück, auch mein Tröt mag vereinzelt Interesse zu erregen.
Also mal sehen, Tom schickt schöne Grüße an mich, Murmel wiederum grüßt mein bestes Stück. Nisnis weist mich auf ihre Kurven hin, Xenia berichtet von Unheimlichkeiten beim Lesen, Mickie sorgt sich um meine Treue, und Muddy beschwert sich, daß Süchti bei ihr zu Besuch ist.
Och, Muddy! Das tut mir jetzt aber leid, Du, zu Dir is der Quengelbengel hin? Der ist mir gar nicht abgegangen, gestern und heute, ehrlich! Weißt Du was, ich hatte ein erholsames Wekend, stell ihn doch einfach bei Dir vor die Tür, oder besser noch, in den finsteren Wald, und mach Dir keine Sorgen, Muddy: Der findet heim zu mir, ganz sicher. Oh ja. Gaaanz sicher. Aber danke fürs übernehmen zwischendurch; dicken Knutscher dafür, Muddy!
Ich bin ja fast geneigt, zu glauben, der kleine Süchti ist ausgebüchst, weil wir dieses Wochenende tanzen waren. Ja, meine H-Olde und ich, wir gehen gerne das Tanzbein schwingen. Sogar in unserem Alter, und auch schon mal mehrmals die Woche wird geschwingt, jaaaa. Und entweder mag Süchti das Schwingen nicht, oder er denkt sich einfach nur "Iiih, Mädchen!" und nimmt reißaus zu Muddy.
Wie auch immer. Der heutige Schwingerclub, den wir am frühen Nachmittag heimsuchten, nennt sich "Saloon". Ein solider Club: Es gibt Essen, Musik, und man kann schwingen. Und Essen.
Der geübte Schwingerclubbesucher weiß natürlich jetzt, daß dort immer ein Überhang an Damen herrscht, weil Männer entweder freiwillig früher sterben -Plan A-, oder vom Arzt eine Schwingerfreistellung haben -Plan B. Meine Frau hat mir beides verboten, ich bin also einer von den Mannsbildern, die dort sitzen. C-Qualität quasi.
Unter den Blinden ist der Einäugige König, und wenn von denen keiner da ist, dann ich.
So begab es sich also, daß ich im Schwingerclub von den vergnüglichen und vergnügten Damen reihum gereicht wurde, und mit einer jeden ausgiebig geschwungen habe, bis ich ausgelaugt war.
So kam es, daß mir der abwesende Süchti erst jetzt aufgefallen ist. Nicht abgegangen, aber ich muß mich erst an die Phasen gewöhnen, wo er nicht da ist.
Wieder kommt er eh von alleine, das ist sicher, aber wir erinnern uns besser an die schönen Zeiten, oder?
Ich wünsche Euch allen einen schönen Wochenanfang, und immer dran denken: Ohne haben wir ja doch mehr Spaß, auch und vielleicht vor allem beim Schwingen.
Alles Liebe,
Robert