Eine Zigarette sie zu knechten,...und ewig zu binden

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Nun bin ich in Tag 4....
....und muss sagen, heut ist der erste Tag an dem es wirklich etwas anstrengend ist durchzuhalten.
Die letzten 3 Tage gingen ganz gut so durch, hab mich heute daraufhin aufs Rad gesetzt und hab ein paar Runden gedreht......auch das war etwas ernüchternd, weil ich noch nicht so fit bin wie ich gehofft habe.
Ich habs trotzdem nicht übertrieben waren nur ca 7 Kilometer dahinradeln um den Körper auch wieder an Bewegung zu gewöhnen, die ich während des Rauchens weitestgehend vermieden habe.
Nun ja auf jeden Fall ist die Probe morgen bei der Wege e.V. da rauchen viele. Ich werd morgen mit dem Rad hinfahren, weil ich nach Bewegung null Bock auf ne Zigarette hab.
Muss mir für morgen was überlegen, wie ich die Raucherpause nutze.
 
Es war heut wirklich schwierig, die Wege eV hab ich gut überstanden, hab was gelesen.
Dann hab ich heute n Nachbarn bei seinem Rad geholfen der auch psychisch erkrankt ist.
Wir haben uns dann lange unterhalten, jedoch regt mich der Austausch auf, bzw besser gesagt solche Gespräche wühlen mich auf und mein Inneres schrie die ganze Zeit nach ner Zigarette, ich hätte aus der Haut fahren können.
Diese Situationen sind echt mies, wo das Innere nach einer Kippe schreit und der Verstand arbeitet dagegen. Stärker bzw intensiver sind leider immer die inneren Impulse. Muss da echt aufpassen und ich merke auch wie dann so Gedanken kommen, ich schaffs nicht!
 
Hey Chrischi.
Ich denke du hast diesen Moment geschafft.
Darauf kannst du stolz sein.....und darauf aufbauen.

Du weißt selbst wie schwierig so Momente sein können , aber sie werden irgendwann leichter und auch weniger.

Dafür wünsche ich dir viel Erfolg und Durchhaltevermögen.
 
Nun neigt sich Tag 7

langsam dem Ende und es ist so eine große Mischung aus freudigen Momenten und Momenten in denen ich das Gefühl hab mir wird etwas genommen.
Der Verstand weiß das dem nicht so ist, ganz im Gegenteil.
Es ist schon komisch, wie sich alles so verändert, wenn man wieder in einer Sucht drinsteckt. Ich weiß ja durchaus noch das es geht und ich weder bei Stress, noch Angstzuständen auf Zigaretten angewiesen bin und sie auch nicht unterstützen. Sie ünterstützen höchstens den körperlichen Niedergang der ja eh mit dem älter werden einhergeht und beschleunigt ihn.
Im Moment hilft der Gedanke daran, dass es mit zunehmender Zeit und zwar Tag für Tag besser wird und irgendwann die Zigaretten keine Rolle mehr im Alltag spielen.
Das Phänomen dass dies ja in den 3 rauchfreien Jahren so war und jetzt anscheinend nicht mehr so ist, die innere Überzeugung das es tatsächlich Ohne geht im Inneren nicht mehr da ist. ist schon bemerkenswert. Man stößt wieder auf die unglaubliche Täuschung die mit einer Sucht einhergeht.

Zur Motivation schau ich mir heut Ninja Worrier Germany an, ich will nicht das was die machen können, aber ich will mich bewegen, altersentsprechend stark und fit sein und Freude an dem Gefühl haben, wie man Lust hat an Bewegung und nicht mit Herzrasen morgens aufstehen.
Halt sein kleiner Alltags - Ninja - Worrier sein :LOL: und kein Wrack dem jede Bewegung zu viel ist und mit Kopfschmerzen im Sessel hängt.
 
Ich denk mal Tag 8

kann ich eintüten, ich kann mir nicht vorstellen heut noch mal loszulaufen um Kippen zu holen!
Heut bin ich ne kleine Runde ca 12 km mit dem Rad gefahren, das wär mit Rauchen nie möglich, nicht mal ne kleine Strecke.

Das Wochenende nutze ich dafür Rauchspuren zu beseitigen. Ich hab zwar nur am Fenster geraucht, aber Geruch und Asche kommen ja trotzdem in die
Wohnung. Heut hab ich das Bett neu bezogen, gesaugt und den Boden gewischt.
Lenkt ja auch ab, obwohl ich ab und zu den Impuls verspüre erst mal eine Rauchen zu wollen und dann kommt der Gedanke, dass es nicht geht und
dann kommt ein schlechtes Gefühl auf.
Ist es gar zu schlimm, zieh ich ein zwei mal an meiner nikotinfreien Dampfe so als Plazebo!
Desweiteren mach ich mir heut ne kräftige Hühnersuppe mit viel Gemüse, ein paar Nudeln und viel Fleisch, die reicht bestimmt auch für morgen noch und
kräftigt!
 
Toll daß Du so schnell körperliche Veränderungen erlebst! Schon krass was man sich mit dem Rauchen antut. Ich hab immer komplett die Lust verloren etwas zu tun, wenn ich geraucht habe, weil es mir so schlecht wurde und mir echt die Energie schlagartig verloren ging, mußte dann immer ca. 30 min warten bis ich wieder was machen konnte und wollte. Morgen schaffst du Tag 9!
 
Vielen Dank Molli tatsächlich ist Tag 9

geschafft, na ja noch nicht ganz aber fast ;-). Ja es ist wirklich so dass die körperlichen Veränderungen spürbar sind.
Was ich am meisten wahrnehme ist, dass ich tagsüber fitter bin und Lust habe etwas zu machen, egal was....Haushalt, Bewegung, was gutes zum Essen zubereiten, oder halt am PC was spielen oder mich dem Hobby widme.
Abends bin ich wesentlich entspannter ohne Husten bzw schnellen Herzschlag den man bis zum Hals spürt und ich kann in Ruhe nen Film schauen oder was lesen.

Bei mir ist es ähnlich, wenn ich eine geraucht habe vor allem nach vielleicht 3 rauchfreien Tagen habe ich sofort gemerkt wie von oben angefangen bis in die Füße die Schwäche förmlich gekrochen ist und sofort hatte ich keine Lust mehr etwas zu tun bzw mir was Gutes zu tun und alles fiel schwerer bis ich mich über den Tag gesehen wieder etwas dran gewöhnt hatte. Und trotzdem fällt es nicht leicht aufzuhören, obwohl man das alles weiß!

Ab morgen wird es dann tatsächlich ernst wenn der Alltag wieder beginnt, die Urlaubswoche ist um und nun kommt wieder Stress, die Angst und eben alle Schwierigkeiten die ich habe, meinen Alltag zu bewältigen. Das ist dann die eigentliche Bewährung, dass ich mich nicht von der Sucht beirren lasse und zur Zigarette greife, weil ich mich überrumpeln lasse und keine Argumente in diesem Augenblick parat habe.
 
Liest sich richtig gut ! :cool:
Dampfe als Placebo ist eine ausgesprochen gute Idee.
1000x besser als Rauchen, das ist klärchen.

Was deine Arbeitswoche betrifft, so läßt ich Streß und Ärger am besten ohne Zigarette ertragen.
Schließlich ist die ja auch ein Streßfaktor. :coffee:
 
und schon ist es passiert, Tag 10

ist wirklich heftig, also für meine Verhältnisse. Der wöchentliche Besuch meiner Sozialarbeiterin stand an und wir hatten vor meine losen Behördenzettel zu ordnen und Hefter anzulegen. Ich war vorher schon übelst angespannt, gestresst und meine latente Angst hat sich auch gemeldet, wie immer, wenn ich irgendetwas vor habe.
Während des eineinhalb stündigen Hausbesuches wurde es nicht besser, weil meine Sozialarbeiterin permanent auf mich eingelabert hat.
Sobald ich ein Brief in der Hand hatte ging es los, ......"machen sie lieber erst mal den und dann das und dann nehmen sie dies und jenes und wär es nicht sinnvoll erst mal hier weiter zu machen und und und" dadurch wurde ich immer nervöser, als ob ich zu dumm dafür bin Behördensachen zu ordnen.

Und ich sag ja auch nichts, dass nervt mich dann noch zusätzlich, ich lass mich wie ein Huhn durch die Gegend scheuchen,
anstatt zu sagen, "ich mach das jetze so wie ich denke und Sie reichen ein bisschen zu." oder was auch immer.
Ich war nachher so aufgewühlt.......ich wär am liebsten ungespitzt aus dem Schlüpfer gefahren.....:D
und der Drang war da ne Schachtel wegzuqualmen.
Bin dann aufs Fahrrad gestiegen und bin noch die letzte Stunde zur Wege eV gefahren.
Wähernd der Fahrt hab ich gehechelt wie die mittelscharfe Gruppenleiterin beim Döner essen, weil ich ja schon durch die Anspannung außer Atem war.

In solchen Situationen ist nur Vernunft meine Waffe gegen die Versuchung, heute ist es noch mal gut gegangen, ich muss halt nur sehen wie es weiter geht, ab morgen in der Fahrradwerkstatt.

Ich finde im Moment kein Rezept dass ich wieder etwas entspannen kann heut!
 

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