Tag 7 in Lindau/Bayern
Eigentlich war für den vorletzten Urlaubstag kein Ausflug geplant.
Die Reiseleitung und deren Mann, zufällig der Busfahrer… ein ganz entzückendes Paar, machten uns die freudige Mitteilung, dass wir nach Lindau fahren können, wenn wir 20 Leute zusammenbekommen.
Die bekamen wir locker zusammen.
Lindau ist der Hammer.
Eine unglaublich charmante alte Stadt mit ganz entzückenden Häuserfassaden.
Wir schlenderten an der schönsten Uferpromenade des Bodensees und erfreuten uns an so vielen schönen Plätzen.
Die Hafeneinfahrt ist weltberühmt und es galt den gigantisch großen Löwen als Symbol für Bayern abzulichten. Der wurde aus 3 Teilen gefertigt, weil man ihn sonst nicht aufgestellt bekommen hätte.
Daneben der steinerne Leuchtturm, der aber nicht mehr aktiv ist, weil die moderne Zeit ihn für die Seefahrt nicht mehr benötigt.
Außerdem steht am Hafen der Mangturm, auch berühmt.
Da hängt ein Zopf von Rapunzel aus dem Turmfenster.
Am Hafen gab es für mich wieder Mangoeis im Hörnchen und eine Bank mit Blick auf das Hafenbecken.
Die Altstadt befindet sich übrigens auf einer Insel, ich habe das gar nicht mitbekommen, wahrscheinlich sind wir über eine Brücke gegangen.
Ich entdeckte schöne Läden mit handgefertigten Produkten, viele mit maritimen Mustern.
Ich liiiiebe das
Für meine zwei Enkel erstand ich zwei ganz bezaubernde Frühstücksbrettchen.
Für mich aber was ewig lang Ersehntes und endlich Gefundenes, nämlich einen richtig großen Fisch, handbemalt in wunderschönen Farben, der nun majestätisch in meinem Wohnzimmer auf dem Highboard seinen Platz gefunden hat.
Für meine Sitzbachbarin im Bus erstand ich eine nette Kleinigkeit, sie sollte am nächsten Tag, dem Rückreisetag, Geburtstag haben.
Den Tipp gab mir die Reiseleitung, die sich mir beim Bummel an diesem Tag anschloß.
Wir besuchten das Lindauer Stadttheater, an dem berühmte Schauspieler gastieren, ein sehr entzückendes Hochzeitshaus mit tollem Schmuck in der Auslage, welches aber leider geschlossen hatte.
Wir hatten beide den gleichen Geschmack und ein Auge auf eine türkisfarbene Kette geworfen.
Aber daraus wurde ja nun nichts und wir haben uns mit Cappuccino begnügt.
In dem Café mussten wir schon wieder diese lästigen Coronazettel ausfüllen, obwohl wir nur draußen saßen.
Mit etwas schmerzenden Füßen, aber glücklich und voller schöner Erinnerungen kamen wir abends wieder in Friedrichshafen an.
Am nächsten Morgen trafen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Frühstück und ich überreichte meiner Bus-Sitz-Nachbarin mit einer Umarmung und feierlichen Worten die Lindauer Süßigkeit zum Geburtstag.
Ihre Reaktion war folgende:
Ich habe keinen Geburtstag.
Sie packte mein Geschenk aber trotzdem in ihre Handtasche
hat man sowas schon gesehen.
Im Bus auf der Rückfahrt stellte sich dann heraus, dass die Dame im Sitz hinter mir Geburtstag hatte.
Ich bekam einen Sekt von ihr ausgegeben
Fazit des Tages: Man muss nur sagen, dass man Geburtstag hat, dann bekommt man ein Geschenk.
Eine Insel ist nicht immer eine Insel.
Fazit meiner allerersten Busreise:
DER Hammer.
Ich habe so viel in einer Woche gesehen, so nette Menschen getroffen , nie Langeweile gehabt.
Und NEIN, Busreisen sind nicht nur was für die Alten.
Sie sind besonders gut geeignet, wenn man nicht selber weite Strecken fahren möchte, Kultur mag, Single ist, im Hotel nicht alleine essen möchte und alleine sein kann, aber nicht muss.
Hach… ich könnte schon wieder, aber Nein, ich muss bis zum nächsten Jahr warten.
Bis dahin werde ich die eine oder andere Tagesreise antreten.
Deutschland ist soooo schön .