Rauchfrei für ein neues Leben

Unser endlich Nichtraucher-Forum

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Hallo Emily,

diesen Satz bzw. Sätze von dir möchte ich mal aufgreifen:

Denn für mich selbst, habe ich ja 20 Jahre geraucht. Es war mir egal, was das für Folgen hat. Was es kostet.

Hast du wirklich 20 Jahre voller Freude für dich geraucht? Hast du dich wirklich 20 Jahre freiwillig vergiftet, egal um welchen Preis?

Oder ist es auch nur ein Trugschein? Als ich anfing zu Rauchen sollte die Zigarette einen Zweck erfüllen, ich wollte cool sein, endlich mal dazu gehören, raus aus meiner Aussenseiterrolle.
Am Anfang hat die Zigarette das auch erfüllt, ich gehörte zu einer Gruppe, ich wurde nicht mehr ständig gemobbt und die Zigarette zeigte noch einen weiteren Vorteil negatives konnte ich vernebeln. Später hat die Zigarette diese Funktionen auch weiter übernommen, aber weder so effektiv wie am Start, noch reichte dafür eine Zigarette. Auch die Gruppe der Raucher wurde um mich herum kleiner und ich gehörte wieder der Minderheit an.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich am Ende nicht mehr für mich geraucht, auch nicht gerne geraucht, sondern geraucht weil ich süchtig nach dem Stoff Nikotin bin. Ich war am Ende Fremdgesteuert von der Zigarette, von der Sucht getrieben.

Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, das wann ich ein Thema angehe, bin ich am Anfang oft am Oberflächlichen geblieben, wollte die Wahrheit dahinter gar nicht so gerne sehen. Ich kann mich noch erinnern als ich das erstmal mit psychischen Diagnosen konfrontiert wurde und ich sagte: Ne ich doch nicht, ich habe doch keine Depression und was fällt meinen Ärzten auch noch ein eine Persönlichkeitsstörung in den Raum zu werfen überhaupt, ich ticke doch normal.
Ich weiss auch noch als ich das erste mal erzählte von meiner Kindheit, emotionslos aber immer mit der Annahme, das ich eine total normale Kindheit hatte. Verwirrt hat es mich als ich langsam realisierte das in meinem Leben nicht alles im Durchschnitt verlief und mein erlebtes fern von dem ist, was andere erlebt haben.

Genauso ging es mir irgendwie mit der Nikotinsucht, ganz lange habe ich mir eingeredet, ich rauche doch gerne, abhängig ich doch nicht, ich rauche doch für mich und aufhören kann man sowieso immer aber warum sollte ich, ich rauche doch gerne. Nur ganz langsam Schritt für Schritt habe ich hinter der Nikotinsucht geschaut und erkannt wofür ich glaubte das Nikotin alles zu brauchen.

Heute möchte ich mir die Neugierde auf das Tiefere das dahinter nie mehr nehmen lassen.

Ich glaub an dich, die vier Wochen wirst Rocken weil du es für dich willst.

Lieben Gruß

Mickie
 
Danke Robert wird gemacht :)

Hallo Mickie,

klar hat das Rauchen am Anfang eine Rolle erfüllt. Bei mir war es das vernebeln der Gefühle. Ich hatte zu der Zeit so großen Kummer, daß mir die Zigaretten zumindest in der Zeit wo ich rauchte, eine Art Ablenkung verschafften. Das "cool sein" kam später hinzu. Da war ich aber schon süchtig. Das war so, ja um Unsicherheit zu überspielen, mein eh schon schlechtes Selbstwertgefühl aufzupeppen. Getreu dem Motto: "Hey ich rauche, greif mich nicht an. Ich bin cool und stark!" Irgendwann später, war es dann das Trostpflaster, bzw. ein starker psychischer Halt. Irgendwie redete ich mir wohl ein, daß die Zigarette das sei was mich ausmacht, mir Stärke und Trost verlieh. Dann kam sie auch ins innere gedankliche Belohnungssystem. Kennst Du ja sicher auch. "Die habe ich mir jetzt aber verdient!" Es ist schon erschreckend, wie sehr sich die Zigarette nach und nach in meine kompletten Denk- und Verhaltensmuster einschlich.

Aber klar, es gab auch mir halbwegs bewußte Schattenseiten. Die größte war die Panik, wenn sie sich dem Ende neigten. Wo kriege ich welche her? Hat jetzt noch was auf? Reicht das Geld noch? Meine Priorität lag immer auf den Kippen. Getreu dem Motto: Lieber was zu rauchen haben, als was zu essen. Denn den Hunger, kann man sich ja schließlich weg rauchen. (Zumindest für eine Weile) Wie viel Hunger ich mir so weg geraucht habe, fällt mir übrigens jetzt erst auf. Ich meine während des Essens eine zu rauchen, ist schon krass! Jetzt esse ich zum ersten mal seit Jahren meine Teller ohne Unterbrechung auf. Das war vorher wirklich fast nie der Fall. Ich ließ immer was drauf liegen. Etappenessen habe ich das genannt. Sprich, ich habe den Rest zwar schon noch gegessen, aber dann halt später.

Jetzt mag man natürlich einwenden, daß es auch besser ist, mehrmals am Tag kleine Portionen zu sich zu nehmen, als einmal so eine Große. Na ja, wenn es denn wenigstens eine Große gewesen wäre. Aber es waren alles nur Kinderportionen. Selbst wenn wir mal essen gingen, bestellte ich mir oft im vornherein Kinderportionen und ja, schaffte noch nicht einmal die. Dann wunderte ich mich im Gegenzug natürlich, warum ich nicht zunahm und ich wollte ja zunehmen. Und ich wunderte mich, warum ich fast ständig unter Unterzucker litt. Dieser Punkt ist jetzt auch weg, seitdem ich aufgehört habe. Kein schwitzen, Herzrasen, Schwindel und Schwächeanfall mehr. Das muß ich sagen, ist eine sehr positive Eigenschaft des nmr.

Außerdem habe ich das Gefühl, daß ich nicht mehr so blaß bin. Mein Gesicht sieht irgendwie lebendiger aus, auch weicher. Das fällt mir wahrscheinlich auch nur deshalb so extrem auf, weil ich mich fast nie schminke. Meine Wangen sehen so rosa aus. Das kenne ich gar nicht von mir und ja, das gefällt mir gut. Das Aussehen was ich jetzt habe (ohne Schminke), ist in etwa das, wofür mich zu meinem letzten Musikvideo meine Bekannte ewig lange schminken mußte. Ich weiß noch, wie ich zu ihr sagte, daß ich wünschte, ich wäre immer so hübsch. Nicht mehr so blaß und irgendwie hat sie mir mein Gesicht einen Tik weicher geschminkt.Ich habe da in den Spiegel geguckt und dachte nur: "WOW, einmal in Deinem Leben siehst gesund und gut aus. Genieß das, denn wenn Du die Schminke wieder abmachst, siehst Du wieder so scheiße aus, wie immer!"

Und nun schaue ich in den Spiegel, bin total verwundert, was 4 kg mehr ausmachen und bewundert diese rosa Wangen, die ich ohne Schminke nie hatte. Okay vielleicht als Kind mal, aber danach nicht mehr. Ich habe zu meinem Partner gesagt: "Ich kann endlich in den Spiegel gucken, weil mir gefällt was ich sehe." Das habe ich zuvor nämlich oft vermieden. Getreu dem Motto: "Ich finde dich zwar häßlich, aber ich wasch dich trotzdem mal!" Ja so ungefähr. Das ist natürlich auch ein Pluspunkt. Und die Anderen? Na ja, ich werde sicher noch ein paar mehr finden.
 
Hi Emily,

die Pluspunkte des Nichtrauchens ist bei Frau wirklich der schöne Teint der zum Vorschein kommt, aus aschgrauer Haut wird wieder eine rosige mit weniger Falten und sofern sonst alles passt ohne dunkle Ringe.

Auch sonst gibt es sicher ganz viele Pluspunkte, was mir bis heute auffällt wieviel Zeit ich habe ohne Zigaretten, da reicht die Zeit sogar den ersten Marienkäfer ne Viertelstunde zu beobachten wie er die ersten warmen Sonnenstrahlen nutzt.

ich bin bis heute fasziniert wieviele schöne Düfte die Natur einem schenkt, als Raucher habe ich das nie so intensiv gerochen.

Ach ja und Essen, die Geschmacksknospen kamen wieder zum Vorschein.

Natürlich keine Panikattacken mehr weil die Kippen drohen auszugehen und kein frieren mehr vor der Tür.

Manchmal muss ich mir das noch heute bewusst machen wieviel Positives der Rauchstopp hat, insbesondere dann wenn man doch nochmal über die eine Nachdenkt.

Lieben Gruß

Mickie
 
Stimmt Mickie, den intensiveren Geschmack, den hatte ich vergessen. Das ist tatsächlich sehr schön. Vieles schmeckt mir jetzt noch besser und nur wenige Dinge gar nicht mehr. Aber im großen und ganzen, ein schönes Geschmackserlebnis. Zu den Düften kann ich noch nicht viel sagen, da warte ich dann mal den Frühling ab ;)

Tagebuchbeginn:

Jetzt weiß ich ja, was mit dem 3 Wochen Hubbel gemeint war. Ich denke, der war bei mir genau heute. Es kam mir streckenweise fast so vor, wie der erste Tag und fiel mir schwer, nicht in Nikotinkaugummis zu "ertrinken", was das schlimme Rauchverlangen, dann gleich noch etwas schlimmer machte. Vielleicht war auch der Hubbelauslöser die Idee in das "Nichtraucher für Frauen als Hörbuch von A.Carr" hinein zu hören. Gott hat mich das aufgeregt. Als Erste Hilfe Maßnahme für mich- defintiv nicht geeignet. Bis es da mal zur Sache geht, dauert es ewig. Das hat mich beim Hauptbuch auch schon so gestört. Ich fragte mich die ganze Zeit, wann der denn endlich mal auf den Punkt kommt. Das halbe Buch gehts nur darum, daß es funktioniert. Aber nicht wie. Da ist es echt schwer, dabei zu bleiben und das Buch nicht in die nächste Ecke zu knallen. Ich bin kein Geduldsmensch und ich hasse es, wenn jemand nicht auf den Punkt kommt. Besonders aber nervt mich das, wenn ich gerade versuche diese Krise zu umschiffen und immer wieder höre, wie erfolglos die Willensmethode auf Dauer ist. Boah...

Na ja, trotz allem- ich habe den Hubbel geschafft und werde das Hörbuch erst mal sein lassen. Das war jetzt nicht so gut. Damit warte ich, bis ich wieder besser drauf bin. Bzw. nächstes mal nehme ich lieber wieder die "Nichtraucher in 5 Stunden" DVD. Da weiß ich wenigstens, wo ich gucken muß. Die 4. DVD ist da sehr gut, weil so schön plastisch beschrieben wird, was alles für negative Aspekte dabei sind. Bzw. was da eigentlich noch so alles für Giftstoffe in den Kippen sind. Da wurde mir beim ersten Mal schauen so schlecht, daß ich kurzzeitig wirklich nicht mehr rauchen WOLLTE. Es fiel mir echt schwer zu glauben und so ungeheuerlich, was ich da alles erfuhr (besonders das mit dem radioaktivem), daß es mich wirklich erschrocken hat. Das wußte ich vorher wirklich nicht!

Nun, bei jedem hilft wohl etwas anderes. Bei mir ist es wohl genau das. So dieses ekeln vor etwas. Ich kann medizinische Beschreibungen gar nicht ab, nicht mal Arztfilme in denen jemand operiert. Woahhh da stehe ich immer kurz vor einer Ohnmacht. Ich glaube, ich bin so diejenige, die bei einer Obduktion, als Erste umkippen würde! Okay, wenn ich diese eigentlich negative Eigenschaft jetzt für mich ins Positive umkippe, kann ich die sogar gezielt nutzen.

Lustig, auf manche Dinge komme ich erst so richtig, während ich schreibe. Was wohl der Grund ist, warum ich so viel schreibe. Also DVD 4 gucken- am besten noch so ein paar Raucherlungen ansehen. Da gibts doch sicher was bei Google. Ja, das werde ich das nächste mal anwenden und noch besser, ein paar Bilder davon, ab aufs Handy. Denn das habe ich immer dabei. Ich denke, dadurch wird mir die Kippe ganz schnell wieder vergehen. Ja so wird es gemacht :)
 
Heute Nacht bin ich aus einem Alptraum so aufgeschreckt, daß ich tatsächlich senkrecht im Bett saß und voller Verzweiflung keuchte, ich müßte eine rauchen. Du meine Güte, sowas hatte ich ja auch noch nicht! Natürlich habe ich widerstanden und bin nicht runter in die Küche gegangen. Stattdessen habe ich versucht mich zu wieder beruhigen und weiter zu schlafen. Nichtsdestotrotz war die Nacht dann von weiteren Alpträumen geprägt. So heftig wie schon lange nicht mehr.

Ich mußte das Auto meiner Mom weg fahren und das, obwohl ich gar nicht Autofahren kann. Aber in meinem Traum schaffte ich es wohl irgendwie doch. Ich habe erst mal alles ausprobiert, was da so war und dann gehofft, daß mich keine Polizei anhält und beim fahren ohne Führerschein erwischt. Vor Jahren hatte ich mal etwas ganz ähnliches geträumt. Komisch, ich glaube in Wirklichkeit würde das nicht so einfach gehen. Ich habe vor Jahren mal versucht mit dem Auto eines Bekannten auf dem Sportplatz eine Runde zu drehen. Oh mein Gott, was für ein Streß. Bis ich die Karre überhaupt mal an hatte. Und für die Kurven habe ich den halben Sportplatz an Fläche gebraucht ^^. Anstatt nur die Reifen, die er mir hingelegt hatte, knapp zu umfahren. Wir haben dann beide gelacht und auch wenn das dann doch lustig war, ist mir da schon bewußt geworden, daß man Autofahren nicht mal im vorbeigehen lernt. (Ich zumindest nicht.) Wäre der Führerschein nicht so teuer, würde ich ihn vielleicht probieren. Aber irgendwie habe ich tierische Panik, das nicht hinzu kriegen. Mich einfach zu blöde anzustellen und dann wären gut 2000 Euro futsch. Für das Geld muß ich ja lange nicht rauchen. Ich meine ich bin fast 35. Ist auf der anderen Seite natürlich schon ganz schön peinlich, da noch nicht Auto fahren zu können und wenn man wie wir noch im gefühlten kleinsten Kaff von Deutschland wohnt (wo es noch nicht einmal eine Post gibt), auch sehr unpraktisch. Na ja...

In meinem Traum jedoch konnte ich das dann recht schnell und mich hat auch keine Polizei erwischt. Ich wußte, wenn ich irgendwie komisch fahre, wird man mich anhalten und erwischen. Also mußte ich ja mein Bestes geben und mich zusammenreißen, damit das auch klappt. Vielleicht will mir der Traum auch was sagen. Ich glaube nicht, daß es mit dem Autofahren direkt zu tun hat. Es ist vielleicht eher, die Angst vor Neuem- Neuland. Oder mir selbst etwas zuzutrauen. Ich weiß es nicht.

Auf jeden Fall waren auch die restlichen Träume nicht so toll. Ich wurde mal wieder verfolgt. Irgendwer wollte mich einen Kopf kürzer machen. Nichts neues in meinen Träumen, trotzdem nervig! Wieso kann ich nicht öfter mal von irgendwas schönem träumen? Einer Blumenwiese oder mal wieder den Traum von letztens mit dem Kind! Und ständig wache ich auf, weil meine Haut juckt. Vorzugsweise am rechten Oberarm. Ganz egal, wie oft ich da einöle oder creme. Verrückterweise ist auch nichts zu sehen.

Na ja, nicht zu ändern. Ich hoffe nur, daß wenigstens der restliche Tag etwas erquicklicher verläuft, als die Nacht!
 
Ach, das muß ich ja auch noch los werden. Habe ich doch von mehreren Seiten (inklusive meiner Frauenärztin) den Rat bekommen:" Am besten gar nicht an den Kinderwunsch denken, dann klappt das!" Jaaaaa, wenn das nicht der Auslöser für mein NMR gewesen wäre, ginge das vielleicht auch. Echt so gut es gemeint ist, regt mich das aber immer noch auf. Versuche mal an etwas NICHT zu denken. Was passiert? Richtig, genau das Gegenteil davon.

Gut ich denke jetzt nicht nonstop und rund um die Uhr daran, aber gar nicht mehr? Hallooooo? Geht nicht! Ich habe deshalb aufgehört zu rauchen und da soll ich dann nicht mehr dran denken??? Klar, habe ich jetzt auch schon ein paar andere Gründe gefunden, warum ich nie mehr rauchen will. Trotzdem, so ein Rat ist einfach nur scheiße!
 
moin

den traum mit dem autofahren finde ich witzig.
weil es ja doch irgendwie eine baustelle für dich ist - und autofahren bedeutet selbständigkeit...
bei mir ist es immer wieder der "tauchtraum" - obwol ich dabei schon fast ersoffen bin, eigentlich eher erstickt. ( salzwasser) im hals - zu... nix luft..
und
dann hast du noch was ganz wichtiges selber erkannt, was dir, wenn du es bewusst nutzt - viel druck auf dem weg zur nichtmehrraucherei nimmt.

man kann nichts "wegdenken " man kann sich nur ablenken und bewusst was anderes im fokus haben..

eine schöne neue rauchfreie woche!
 
Hallo Emily,

bei deinem Autotraum habe ich weniger an Alptraum gedacht, sondern eher gedacht ah da will das Unbewusste sagen, komm das schaffste.

Laufen lernen, Radfahren lernen und andere Bewegungsabläufe haben wir alle mal gelernt und beim ersten Versuch dürften die wenigsten etwas hinbekommen haben. Autofahren ist da nix anderes keine Kunst die mit einem Schnipp einfach so geht, aber es ist auch keine so hohe Kunst das es nur absoluten Freaks gegönnt ist dieses zu erlernen.
Trau dir ruhig zu etwas erlernen zu können, so wie du den Rauchstopp auch gut meisterst. Apropo je nach Gegend wäre es absolut nicht peinlich nicht Autofahren zu können, gerade hier in meinem Umfeld haben etliche keinen Führerschein und sehen auch keine Notwendigkeit ihn zu machen. Also in sofern ist es doch eher eine Frage will ich den Führerschein machen, brauch ich den Führerschein und bin ich bereit die Dinge dazu zu lernen.

Tja der Kinderwunsch, boah ich sag dir, was war ich genervt von den ewig tollen Empfehlungen und dann beim nächsten mal die Frage: Und hat es schon geklappt? Irgendwann ging mir das ganze so auf den Keks das mein Mann und ich jedem sagten ob er es hören wollte oder nicht, nö wir wollen keine Kinder wir wollen Leben, Feiern, Karriere machen etc. Als es dann von aussen nicht mehr so als Thema war, wurde es leichter auch mal nicht an den Wunsch zu denken. So rückblickend finde ich ist es sau schwer Gesicht zu wahren wenn das mit dem Kinderwunsch nicht so klappt wie links und rechts von einem, wenn man in sich spürt, man will aber es klappt nicht wie man will und jeder nur nen Tipp parat hat.

Hab vertrauen in dich selber, du wirst deinen Weg finden mit deinen inneren Wünschen und Hoffnungen und dem was im Aussen geschieht. Wenn ich so zwischen den Zeilen bei dir mitlese, hast du schon unendlich viel geschafft für dich selbst, warum solltest es jetzt nicht auch schaffen?

Ich glaub an dich.

Lieben Gruß

Mickie
 
Danke Faultier :) Ich habe seit Jahren immer wieder meine sogenannten Tornadoträume. Ich versuche immer alle zu warnen, daß einer kommt und keiner glaubt mir. Ich sehe ihn kommen und keiner glaubt mir. Dann ist er fast da und das Geschrei ist groß. Ich komme irgendwie nicht mehr weg, dann wache ich auf. Das habe ich bisher nie entschlüsseln können, was das bedeuten könnte. Außer natürlich dem offensichtlichen- "nicht ernst genommen zu werden"

Das mit dem Fokus ist endlich mal ein gescheiter Ratschlag. Damit kann ich mal was anfangen- danke :) Ich versuche momentan tatsächlich meinen Fokus immer mal wieder auf ganz neue Dinge zu richten. Jetzt wo auch das letzte Mittelchen der Gefühlsbetäubung weg fällt, spüre ich sehr intensiv eine innere Leere, die nur sehr schwer auszuhalten ist. Weshalb ich dann da sitze und ja fast schon eine Art selbstverordneter Beschäftigungstherapie nachgehe.

Bei mir ist es nicht nur das rauchen aufhören. Ich merke jetzt, wovor ich eigentlich all die Jahre so weg gelaufen bin. Und das macht es mir gerade auch so schwer und verursacht diese Alpträume. Zumindest die, wo ich immer verfolgt werde. Und je schneller ich laufen will, desto langsamer werde ich. Ich wache Nachts auf, weil ich mir so fest auf die Kiefer gebissen habe, daß es weh tut. Manchmal weiß ich nicht mal, was ich eigentlich geträumt habe. Und dann kommen schon die Gedanken: "Boah willst Du Dir das jetzt echt antun?" Aber dann auch wieder die Gegenfrage: "Wie lange willst Du das eigentlich noch aufschieben? Wenn nicht jetzt, wann dann?" Na ja...

Ich wünsche Dir ebenfalls eine schöne und rauchfreie Woche und danke, daß Du mir schreibst. Vor allem weil ich glaube, daß Du in etwa verstehst, wovon ich da rede.

Liebe Mickie,

auch Dir wieder einmal ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ich habe, als ich Deine Zeilen las innerlich vor Erleichterung geseuftzt. Endlich mal eine, die weiß, wie das mit dem Kinderwunsch so ist. Ich wollte schon vor vielen Jahren mit meinem Exmann unbedingt ein Kind haben. 1 1/2 Jahre versuchten wir es. Es hat mich echt innerlich kaputt gemacht, als mein damaliger FA mir sagte, daß wir dies ohne Labor niemals schaffen können und selbst dann wäre die Chance nur sehr gering. Für mich ist da eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe bestimmt 2 Jahre gebraucht, um damit klar zu kommen. Dann irgendwann habe ich mir angefangen einzureden, daß ich eh keins will. Aus Selbstschutz halt, bin sogar richtig auf die Gegenseite gesprungen. Wer will denn Kinder, nee um Gottes Willen. Kostet nur Geld und Nerven und außerdem, habe ich mit mir selber genug zu tun. Aus heutiger Sicht kann ich nur sagen, daß es schon gut war, nicht schwanger geworden zu sein. Die Ehe ging in die Brüche und ich war damals psychisch richtig fertig. Na ja. Das war so 2004/5

Ich habe dann irgendwann die Pille genommen, weil ich extreme Regelschmerzen hatte und auch zuviel Testosteron. Also nicht wegen der Verhütung. Irgendwann habe ich mir dann gesagt, daß es nicht so prickelnd ist, bei dem was ich so rauche, die noch weiterhin zu nehmen und setzte sie einfach ab. Und dann kam die Eileiterschwangerschaft. Ich war da im Krankenhaus, völlig perplex- konnte das gar nicht fassen. Schließlich hat mir mein damaliger FA ja mal gesagt, daß das bei mir nie sein kann. Tja und dann das. Auf diesen Schreck habe ich mir die 3 Monatsspritze verschreiben lassen. Meine neue Frauenärztin warnte mich davor, denn auch nach dem absetzen kann es sehr lange dauern, wenn ich doch wieder schwanger werden wollen würde. Aber ich sagte ihr nur: "Na um Gottes Willen. Ich will kein Kind!" Sie hat mir das aber nicht geglaubt, mehrmals auf mich eingeredet. Doch letzten Endes habe ich sie bekommen. Es war (und da hatte sie Recht) auch wieder diese Angst und Enttäuschung, die mich das sagen ließ.

Irgendwann Ende letzten Jahres beschloß ich, wegen der extrem hohen Osteoporosegefahr wieder auf die Pille umzusteigen und wartete meine Tage ab. Die kamen auch, aber danach hatte ich irgendwann doch das Gefühl schwanger zu sein und dachte nur:" Scheiße, wenn das jetzt so ist. Da kannst Du nichts gegen machen. Also ich könnte das nicht!" Ich redete darüber mit meinem Partner, dachte viel und lange über alles nach. Und dann irgendwann machte es klick in meinem Kopf. Ich begriff, daß all diese Behauptungen eh nur Selbstbetrug/Selbstschutz waren. Aber ich mir eigentlich immer ein Kind wünschte. Als ich dann den Test machte und er negativ war, fing ich an zu heulen. Ich redete noch mal mit meinem Partner und so beschlossen wir gemeinsam, es jetzt ganz bewußt zu versuchen.

Beim Gespräch mit meiner FA kam dann heraus, daß es ganz und gar nicht unmöglich sei und sie hat sich wahnsinnig darüber aufgeregt, wie mein letzter Arzt sowas sagen konnte. Sie meinte, das ginge über seine Kompetenz. Das würde sie niemals zu einer Frau sagen, es sei denn sie hat keine Eierstöcke oder Gebärmutter mehr. Sie hat so viele Paare gesehen, die nach langen Versuchen trotzdem ein Kind bekommen haben. Und bei mir sieht es nicht schlecht aus. Es ist möglich. Trotzdem fand ich den Rat, nicht daran zu denken fehl am Platze. Wie sollte ich nach all dem, wo ich jetzt mein Herz wieder dafür geöffnet habe, nicht daran denken? Aber es hat auch gut gefallen, was Faultier schrieb. Mich auf etwas anderes fokussieren. Damit kann ich was anfangen, selbst wenn es vom Sinngehalt ja fast dieselbe Aussage ist. Aber sie klingt machbar.

Und was die anderen Dinge angeht- ja da werde ich jetzt durchgehen, bzw. ich tue es ja bereits. Ich suche mir wirklich Beschäftigungen heraus, wo ich noch vor zwei Monaten den Kopf geschüttelt hätte. Bis auf meine Sprüchebilder, habe ich bisher nichts von der Zeit vor dem Rauchstopp fort führen können. Einfach weil ich so viel im Kopf habe, ich kann keine einzige Melodie einspielen. Stattdessen mache ich was, wobei ich nicht denken muß. Ich puzzel sehr fiel. Es hat auch eine große symbolische Bedeutung für mich. Und dann habe ich gemerkt, daß mir viele bunte Farben sehr gut tun (psychisch). Also male ich Bilder mit Filzstiften. (Ich kann selber nicht malen, übers Strichmännchen gehts nicht hinaus) Also so Dinge, wo ich immer gedacht habe- boah sinnfrei Beschäftigungen, nur was für Kinder. Und dann dachte ich: Jetzt mache halblang! Wieso soll das nur für Kinder sein und wieso ist es sinnfrei, wenn es Dir gut tut. Wenn es Dir hilft innerlich ein bißchen zur Ruhe zu kommen? Tja, bin mal gespannt wohin mein Weg mich noch führt.

Danke im übrigen auch für Deinen Glauben in mich und einen schönen Wochenanfang :)
 
PS: Ich konnte den Beitrag nicht mehr bearbeiten. Ich meinte, ich male Bilder mit Filzstiften aus ;) Also wie in den Malbüchern früher.
 
Hallo Emily,

bei deinen Texten sprudelt mein Kopf gleich wieder los mit zig Ideen, Möglichkeiten, Varianten und so weiter.

So dachte ich bei deinen Traum mit dem Tornado nur, es ist könnten deine angestauten Emotionen sein, die sich Ihren Weg raussuchen, wo dir aber der Mut fehlt die Gefühle auch wirklich nach aussen zu zeigen so dass dein Umfeld einfach irritiert guckt: Frei nach dem Motto: Was möchte Emily grad? Sie ist doch so fröhlich und munter unterwegs, welche Gefühle sollen denn da wild hochstürmen.
Ist halt wie mit dem Weglaufen vor seinen eigenen Gefühlen, die einen doch verfolgen, die Luft geht einem aus und es macht einem Angst und doch soll man ja doch dahinschauen und wenn man es dann tut, guckt man in diese innere Leere, vor die man ja am liebsten auch wegrennen möchte.

Ich selber weiss für mich inzwischen das eine innere Leere heisst, anzuhalten, stehen bleiben und nur mal wieder bei sich anzukommen, die Leere auszuhalten und zu schauen was dann in einem hoch kommt. Interessanter Weise scheinst du das Gefühl von Frieden auch mit dem Ausmalen erreichen zu können, ich mache das auch öfters mal. Seit dem ich darauf achte ob ich beim Ausmalen von Aussen nach Innen des Bildes arbeite oder von Innen nach Aussen arbeite, erkenne ich schnell ob ich auf dem Weg zu mir bin oder wieder aus mir raus mich öffne für andere. Hast du mal darauf geachtet ob du nach einem System ausmalst?

Meldodien einspielen, Sprüchebilder gestalten usw. habe ich auf deiner Seite erlebt als Ausdrucksmöglichkeit deines Inneren nach Aussen, zur Zeit kommt bei mir an, das du auf der Reise zu dir bist und nach Aussen noch gar nicht soviel geben möchtest.

Ach ja die lieben FA, ich habe Sie gerade gefressen.... Vor ein paar Wochen war ich bei meinem und er sagte wunderbar Eierstöcke frei, nur ne minimale Entzündung alles schick. Nur zwei Tage später ging ich am Stock hatte eine Zyste und die Entzündung war nicht nur minimal. Seit dem könnte ich hier nur durchdrehen, weil offensichtlich jeder eine andere Sicht hat wie sowas zu behandeln wäre. Den Halbgöttern in Weiss glaub ich von daher nix mehr, ausser mir geht es besser und es fühlt sich stimmig für mich an und das der Halbgott in Weiss mich einbezieht in seinem Handeln.

Ähnlich war es damals mit dem Kinderwunsch, nach Jahrelange Pille nehmen habe ich die abgesetzt und dann passierte Jahrelang nix genau genommen 4 Jahre lang. Der FA sagte an Ihnen liegt es nicht, bei Ihnen sieht alles schick aus. Mein Mann liess sich checken an dem lag es lt. den Halbgöttern auch nicht. Dann aufmal sollten wir beide irgend nen Infekt haben, den wir behandeln lassen sollten, den ein Dritter Halbgott nicht fand und meinte da ist nix, also haben wir nix gemacht. Genervt von dem ständigen hin und her und dem Dauergefrage von Familie und Co. wann wir denn nu endlich Kinder in die Welt setzen würden, wollten wir dann in ein Kinderwunschzentrum gehen. Allerdings hat dann der Alltag alles mal wieder munter durcheinandergewürfelt und der Termin rutschte in die Ferne. Als wir wieder drüber nachdachten musste erstmal der Noro-Virus überwunden sein und dann hatte ich noch ein Seminar für mich gebucht. Damals dachte ich nur, man man man, warum ausgerechnet jetzt verschiebt sich der Zyklus, passend zum Seminar braucht Frau das auch nicht. Was soll ich sagen meine Zukunft hat sich genau in der Zeit des Virus und des Seminars in mir bequem gemacht.
Das Leben geht manchmal kuriose Wege. So kenne ich eine Frau da hat der FA gesagt, sie könnte niemals Kinder bekommen, so hat sie auch nie Verhütet, als dann mit gut 42 Jahren die Tage wegblieben dachte Sie auch schick bin ich in den Wechseljahren, Gefühlsschwankungen gehören ja da zu, der Körper ändert sich, bis sie 9 Monate später mit höllischen Bauchschmerzen im Krankenhaus landete und völligst perplex ein Kind bekam.

Ärzte irren sich offensichtlich gerne und nicht jede Prognose entspricht der Realität.

Hab vertrauen in dich, alles wird zu dir finden, wenn dafür die Zeit ist.

Heute legst den Fokus darauf einen weiteren Tag einfach eine Nichtmehrraucherin zu sein.

Lieben Gruß

Mickie
 
Die Deutung der angestauten Gefühle in den Tornadoträumen ist wirklich super Mickie. Das würde Sinn ergeben. Ich habe ja im Laufe der Jahre lernen müssen, meine Gefühle im Griff zu haben und auch vieles weg geblendet, quasi um psychisch irgendwie über die Runden zu kommen. Ich habe mich da zwar schon einer Menge Themen angenommen und sie begonnen aufzuarbeiten, aber natürlich nicht alle! Die Tornadoträume, ja das können jede Menge der unterdrückten Gefühle sein. Ich habe die seit vielen Jahren immer mal wieder. In meinem letzten dieser Art, ich glaube der war vor zwei Wochen oder so, war etwas anders. Da wollte mich eine unbekannte Frau warnen, mit der ich im Auto saß. Ich sah ihn und sagte, daß mir das echt völlig egal ist und er ja immer noch die Richtung wechseln kann. Erst kurz bevor er da war, sagte ich zu ihr: "Woah gib Gas, vielleicht entkommen wir ihm doch noch!" Also da war es dann umgekehrt. Da war ich die Ignorante. Und das Ganze fügt sich jetzt auch in das, was ich heute außerdem noch fest gestellt habe.

Mein Partner meinte vorhin beim Gassigehen zu mir, daß ich bestimmt nicht lebenslang NMR bleibe, weil ich eigentlich gar nicht aufhören will. Zumindest hat er das Gefühl, wenn er mich so reden hört. Da mußte ich erst mal schlucken. Aber es war trotzdem ein guter Gedankenanstoß. Hat mich einen Schritt weiter gebracht. Ich habe mir dann ehrlich die Frage gestellt, ob ich nun nie mehr rauchen will, oder doch nicht. Erst mal konnte ich sie gar nicht beantworten. Aber dann erkannte ich, daß ich eigentlich gar nicht die Zigaretten an sich vermisse, sondern nur irgendwas woran ich mich fest halten und kurzzeitig betäuben kann. Völlig egal mit was. (Das habe ich durch die Nikotinkaugummis gemerkt. Die haben dieselbe Wirkung, nur ohne den Qualm. Von daher war es für mich ganz gut, die zu nehmen, sonst hätte ich das nicht begriffen.) Und ich habe ihm auch gesagt, daß ich auch heute noch das Bedürftnis habe, mir einfach den Kopf mit einer Pille voll zu hauen, es aber nicht tue. Egal, was ich je genommen habe- es war ein betäuben. Das fiese daran ist aber, es hält nicht ewig an. Also muß wieder betäubt werden. Und hinter dieser Leere, da verbirgt sich Schmerz. Und vor dem habe ich Angst. Ich habe Angst, daß ich den nicht aushalte. In mir drin fühle ich eine unglaubliche Traurigkeit und die betäube ich seit meinem 14. Lebensjahr. Bzw. versuche ich zu betäuben. Irgendwie habe ich nie gelernt, wie man damit richtig umgeht. Wie man damit, ohne all diesen Mist umgehen kann! So auf Dauer. Und jetzt fühle ich mich irgendwie so schutzlos.

Womit ich dann auch schon beim nächsten Punkt bin, den Du sehr treffend fest gestellt hast. Ich will momentan tatsächlich gar nichts geben. Im Augenblick brauche ich eher das Gegenteil. Rückmeldung, Erfahrungen von Anderen- Input! Und tatsächlich male ich auch von außen nach innen. Du siehst also, ich habe mir sehr intensiv Gedanken über Deine Worte gemacht. Früher habe ich immer geschaut, daß man mich möglichst nicht kritisieren kann, weil ich dachte, daß mich das psychisch vernichtet. Heute suche ich nach jedem Hinweis, der mir helfen könnte, auch wenn er unangenehm ist. Meistens sind die wirklich hilfreichen Erkenntnisse, nämlich eben nicht angenehm. Und die wiederum kann ich nur bekommen, indem ich so offen schreibe.

Und was Du mit der Zeit schreibst. Das stimmt auch. Alles wird dann kommen (auch das Kind), wenn die Zeit richtig ist. Damals war sie nicht richtig- ich war zu kaputt. Je mehr ich über all das ehrlich nachdenke, desto mehr ergibt jetzt auch alles Sinn. Ich möchte mein Leben ohne Drogen (gleich welcher Art), ohne Selbstzerstörung hin kriegen. Nun ja, dann heißt das jetzt wohl erst mal, mich dem Schmerz zu stellen, vor dem ich immer weg gerannt bin. Das verrückte ist, ich weiß noch nicht mal den bewußten Grund dafür. Ich spüre einfach nur Traurigkeit. Ob ich den wohl heraus finde? Mal sehen.

Ich danke Dir auf jeden Fall für Deine Anwort, sie hat mir wirklich sehr geholfen! Und was Deine Ärtzte angeht. Ich glaube Du handelst genau richtig. Das was sich für Dich selbst gut bzw. richtig anfühlt, ist meines Erachtens nach auch richtig. Meine Mom, mit der ich heute telefonierte (sie ist gerade in der Reha, nachdem sie eine Hüftop hatte) sagte auch, daß Ihr vorher vier verschiedene Ärzte- vier verschiedene Meinung sagten. Und jeder meinte, er habe die alleinige Weisheit gepachtet... Letzten Endes hat sie dann so entschieden, wie sie es für richtig hielt und damit geht es ihr besser. Tja... Also laß Dich da bloß nicht verrückt machen!

Liebe Grüße :)
 
Tagebuchbeginn:

So noch einen Tag, dann habe ich den ersten Monat endlich geschafft! Nee was bin ich froh. Allerdings, ist auch "nur" das nmr und die Erkenntnis geschafft, daß da noch viel mehr bei mir mit dran hängt. Und genau diese Themen liegen ja noch vor mir, will ich dauerhaft NMR bleiben. Es ist schon interessant, wie ich innerhalb eines Monats vom: "Ich höre mal auf zu rauchen, zumindest bis ein Kind da ist!" zum: "Wie gehe ich jetzt ohne meine Hilfsmittel mit unterdrückten und überhaupt negativen Gefühlen um?" gekommen bin.

Jaja, ich glaube das wird mein Lieblingsspruch für die nächste Zeit: Man hört nie "nur" auf zu rauchen! Zumindest ich nicht.

Es irritiert mich sehr, daß bei jeder anderen Sucht, noch viel mehr dahinter steckt und bearbeitet wird. Nur bei dem rauchen, scheinbar nicht. Oder zumindest wird da nicht so viel Gewicht drauf gelegt. Es ist eigentlich eine sehr schlimme Sucht und trotzdem kursiert sie bei den Süchten ganz unten. Ist ja dann doch nicht sooo schlimm. Bei den anderen Süchten gibts Entzugskliniken (sogar für Computerspielsucht!), Psychotherapien und was weiß ich nicht noch alles. Das rauchen aber, scheint ja doch total "normal" zu sein. Bin ich da eigentlich die Einzige, die das komisch und befremdlich findet?
 
Hallo Emily,

du rufst bei mir sehr viele Erinnerungen auf, die schon eine Weile zurück liegen und dieser Wunsch einfach mal verstanden zu werden, gehalten zu werden, ein ehrliches Feedback, ja das hat und tut mir bis heute Gut, wenn einer Ehrlich ist, direkt sagt und auch mal ein bischen tiefer guckt als grad mal knapp unter der Oberfläche.

Mein Partner meinte vorhin beim Gassigehen zu mir, daß ich bestimmt nicht lebenslang NMR bleibe, weil ich eigentlich gar nicht aufhören will. Zumindest hat er das Gefühl, wenn er mich so reden hört. Da mußte ich erst mal schlucken. Aber es war trotzdem ein guter Gedankenanstoß. Hat mich einen Schritt weiter gebracht. Ich habe mir dann ehrlich die Frage gestellt, ob ich nun nie mehr rauchen will, oder doch nicht. Erst mal konnte ich sie gar nicht beantworten. Aber dann erkannte ich, daß ich eigentlich gar nicht die Zigaretten an sich vermisse, sondern nur irgendwas woran ich mich fest halten und kurzzeitig betäuben kann. Völlig egal mit was. (Das habe ich durch die Nikotinkaugummis gemerkt. Die haben dieselbe Wirkung, nur ohne den Qualm. Von daher war es für mich ganz gut, die zu nehmen, sonst hätte ich das nicht begriffen.) Und ich habe ihm auch gesagt, daß ich auch heute noch das Bedürftnis habe, mir einfach den Kopf mit einer Pille voll zu hauen, es aber nicht tue. Egal, was ich je genommen habe- es war ein betäuben. Das fiese daran ist aber, es hält nicht ewig an. Also muß wieder betäubt werden. Und hinter dieser Leere, da verbirgt sich Schmerz. Und vor dem habe ich Angst. Ich habe Angst, daß ich den nicht aushalte. In mir drin fühle ich eine unglaubliche Traurigkeit und die betäube ich seit meinem 14. Lebensjahr. Bzw. versuche ich zu betäuben. Irgendwie habe ich nie gelernt, wie man damit richtig umgeht. Wie man damit, ohne all diesen Mist umgehen kann! So auf Dauer. Und jetzt fühle ich mich irgendwie so schutzlos.

Über diesen Abschnitt von dir, hat mein Kopf und Inneres am meisten Gedanken produziert. Lebenslang NMR bleiben, boah du bist doch noch ganz am Anfang deines Weges raus aus der Sucht und ein Leben lang?, weisst das könnt ich nicht mal für mich beantworten, wer weiss schon was das Leben für einen noch bereit hält.
Ich finde für mich persönlich die Erkenntnis danach viel wichtiger, diese Frage warum habe ich geraucht? Warum schmeisst man sich Pillen rein? Warum trinkt man Alkohol? Warum flüchtet man in Sport? Warum verletzt man sich und seinen Körper auf der ein oder anderen Art? Deine Erkenntnis etwas betäuben zu wollen, hätte meine sein können.
Betäuben um nicht fühlen zu müssen, um die Leere nicht zu spüren, den Schmerz nicht zu spüren. Die Langzeitwirkung ist mit dem Betäuben leider nicht sehr lang und was ich heute weiss mit dem Abschneiden der negativen Gefühle, schneidet man sich auch ein Stück von den positiven Gefühlen ab, die ich zumindest teilweise auch nur gedämpft wahrgenommen habe.
Ich habe damals sehr viel Angst gehabt, mir selbst nicht gewachsen zu sein. Im Grunde total verrückt oder? Es ist doch eh schon in uns drin, wir haben es schon erlebt, schon überlebt, wir haben eine Technik gefunden um es in uns zu verstecken und wir haben einen schlauen Körper, der uns die Erinnerung immer nur soviel zurück gibt wie wir gerade bearbeiten können.
Auch das wollte ich nie glauben, weil ich mich bis heute oft von mir selbst überrannt fühle, aber jedesmal wenn ich dann zurück blicke weiss ich jepp genau war die Zeit das alte ein Stück zu bearbeiten, danach geht´s besser und es taucht erst wieder auf wenn ein neuer Aspekt bearbeitet werden möchte.

Ein Patentrezept wie man mit dem ganzen Mist auf Dauer umgehen kann habe ich für dich auch nicht parat, mir hilft und hat geholfen das ich einen ganz kleinen Kreis habe der mich immer genommen hat wie ich bin und das ich irgendwann angefangen habe mich ganz vorsichtig nach aussen zu öffnen.
Am Schwersten fand ich zu akzeptieren das meine eigene Illusion, ich hatte doch immer ein glückliches Leben wie jeder andere auch eine Illusion ist.

Emily ich glaube du bist gerade auf einem besonderen Weg, ich wünsche dir Verständnis für dich selber, Geduld wenn es sich anfühlt wie auf der Stelle zu stehen und Gelassenheit und Vertrauen das alles kommt wie es kommen soll.

Wenn du magst lehn dich eine Runde an, ich habe mal die Ofenbank von Robert herzuppelt, die wärmt uns den Rücken und weil ich das Meer liebe habe ich den Strand von Piri auch hergezogen mit Lagerfeuer damits von vorne auch warm ist.

Ganz lieben Gruß

Mickie
 
heute nacht um 1 Uhr
:sprayx 4 Wochen

ich freu mich riesig :kuh (an die 700 nicht gerauchte Zigaretten) :umfall
:prostxx Prost auf Emily!!!
 
hallo Emily,
ja auch ich habe mich schon mit Freunden darüber unterhalten, das ich es seltsam finde, das man zb. bei der Alkoholsucht eine Therapie machen kann, aber es nichts gibt bei der Nikotinsucht. :protest :skandal

Aber Gott sei Dank bekommen wir hier Hilfe :dankeleute

Morgen hast Du dann auch schon einen Monat geschafft :laola :gutxy :bravo

Also ganz nach meiner Devise:
:lmaa
wünsche ich Dir einen schönen Tag
lieben Gruß Sonja
:enr1
 
Ach ja die Wertigkeiten der Süchte...

also auch gegen die Nikotinsucht kann man eine Therapie machen, nur mal so anmerk.
Allerdings zahlen die KK derzeit eher Nichtraucherseminare als einen stationären Aufenthalt. Im Rahmen eines Stationären Aufenthaltes hatte ich allerdings schon vor 7 Jahren eine Therapie gegen die Nikotinsucht, welches mir nur Wissen gebracht hat aber keinen Rauchstopp.

Aber und das stimmt dann wohl doch, eine Nikotinsucht hat eher einen niedrigen Stellenwert, auch wenn in den letzten Jahren sich einiges tat. Woran liegts? Zum einen ist der Konsum legal und noch oft Gesellschaftlich akzeptiert. Zum anderen führt die Sucht nicht wie bei Alkohol und anderer Substanzen zu augenscheinlichen Ausfallerscheinungen, durch Nikotion lallt man nicht, die Arbeitsfähigkeit ist nur durch die Handblockade mit der Kippe eingeschränkt und übelste Entzugserscheinungen treten auch nicht ein nur wenn man mal ne Stunde nicht an den Stoff kommt.

Die meisten Süchte wie Alkohol, Hasch etc. sorgen ebend dafür das man sich vergisst, nicht mehr in der Lage ist rational zu handeln etc. und der offensichtliche Schaden gross ist.

Der Entzug bei vielen anderen Süchten verläuft auf der körperlichen Ebene noch viel heftiger und gebietet schon von daher einen stationären Aufenthalt.

Andere Süchte wie Computersucht, Kaufsucht etc. werden dann gleich mal an die psychische Schiene gekoppelt und dann im Rahmen einer Psychotherapie behandelt. Der Nikotinsüchtige ist doch aber nicht gleich psychisch krank oder?

Die Folgen des Rauchens sind anders als bei anderen Süchten ebend nicht sofort ersichtlich.

Dennoch die Nikotinsucht ist eine Sucht wie jede andere und die Überwindung dieser Sucht erfolgt in ähnlichen Abfolgen wie bei jeder anderen Sucht auch. Ich bin heute schon froh das die Gesellschaft diesbezüglich immer sensibler wird und auch Psychotherapie bei Nikotinsucht möglich ist.

Überwinden kann eine Sucht nur derjenige der Sie hat, über das wie gibt es viele Weissheiten, aber jeder hat seinen eigenen Weg.

Also beschliessen wir diesen Abend doch einfach Rauchfrei.

Lieben Gruß

Mickie
 
Dankeschön für Eure Rückmeldungen Mickie, Sonja und Blanche :) Da habe ich mich wirklich wieder sehr drüber gefreut! Im Augenblick kann ich dazu als Antwort gar nicht viel schreiben, weil ich in Gedanken noch immer bei meinem Traum von heute Nacht bin.

Tagebuchbeginn:

Heute hatte ich wieder einen Rauchertraum. Wahrscheinlich ausgelöst, durch das A. Carr Raucherhörbuch, was ich mir gestern (weil ich mich besser fühlte) dann doch noch über viele Stunden, bis kurz vorm Ende gehört habe.

Okay... in meinem Traum heute, nahm ich dann einen Zug an einer Zigarrette. Ich stellte fest, wie übel die jetzt schmeckt und schmiß sie auch gleich wieder weg. Eine innere Stimme (Suchti) sagte dann:" Na komm, jetzt haste eh wieder dran gezogen, bist rückfällig geworden. Dann kannst du die doch auch gleich aufrauchen! Der Zähler steht eh wieder auf Null. Du kannst rauchen, so viel du willst, bevor du dann vielleicht wieder aufhörst! Der eine Zug war jetzt ekelhaft, aber du weißt doch, das normalisiert sich wieder. Rauch noch ein paar Zigaretten und dann wird der Geschmack wieder wie früher." Ich dachte in meinem Traum wirklich ernsthaft darüber nach und erwiderte dann schließlich: "Das war jetzt ein Fehler, dieser eine Zug. Dazu stehe ich auch und nein, es ist noch nicht zu spät. Ich will und werde nie wieder rauchen. Ich bleibe dabei!" Danach wachte ich dann auf. Mit dieser inneren Gewißheit: "Nein, ich will nicht mehr rauchen und ich schaff das auch weiterhin dabei zu bleiben!"

Dieser Traum war für mich in zweierlei Hinsicht wichtig. Nämlich zum Einen, weil ich in meinem Traum wirklich das Gefühl hatte: Ich darf so viel rauchen wie ich will, ohne Folgen und ohne das mich irgendwer/was bedrängt. Also quasi, daß ich ganz allein die Entscheidung treffe. Unabhängig von Schwangerschaft und all den anderen Argumenten, die so gegen das Rauchen sprechen. Zum Anderen hatte ich keine Panik, als ich in meinem Traum an der Zigarette zog. Ich wußte zwar: Okay jetzt hast du einen Fehler gemacht. Aber es brach keine Panik oder schlechtes Gewissen aus, wie sonst immer in den Träumen. Ich habe den Fehler schnell akzeptiert und trotzdem gesagt, ich werde weiterhin nicht rauchen. Auch wenn ich meinen Zähler zurück stellen muß, wird es bei diesem einen Zug bleiben! Ich werde mir keine weitere Zigarette, oder auch nur einen Zug "gönnen".

Als ich schließlich erwachte, war ich natürlich trotzdem froh, daß ich den Zähler jetzt nicht zurück stellen muß, eben weil es ja nur ein Traum war. Aber diese innere Erkenntnis: "Rauchen ist schlecht für mich, wirklich schlecht!" hat mich begleitet. Ich hoffe sie bleibt ein Weilchen bei mir ;)
 
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