Danke
Faultier Ich habe seit Jahren immer wieder meine sogenannten Tornadoträume. Ich versuche immer alle zu warnen, daß einer kommt und keiner glaubt mir. Ich sehe ihn kommen und keiner glaubt mir. Dann ist er fast da und das Geschrei ist groß. Ich komme irgendwie nicht mehr weg, dann wache ich auf. Das habe ich bisher nie entschlüsseln können, was das bedeuten könnte. Außer natürlich dem offensichtlichen- "nicht ernst genommen zu werden"
Das mit dem Fokus ist endlich mal ein gescheiter Ratschlag. Damit kann ich mal was anfangen- danke
Ich versuche momentan tatsächlich meinen Fokus immer mal wieder auf ganz neue Dinge zu richten. Jetzt wo auch das letzte Mittelchen der Gefühlsbetäubung weg fällt, spüre ich sehr intensiv eine innere Leere, die nur sehr schwer auszuhalten ist. Weshalb ich dann da sitze und ja fast schon eine Art selbstverordneter Beschäftigungstherapie nachgehe.
Bei mir ist es nicht nur das rauchen aufhören. Ich merke jetzt, wovor ich eigentlich all die Jahre so weg gelaufen bin. Und das macht es mir gerade auch so schwer und verursacht diese Alpträume. Zumindest die, wo ich immer verfolgt werde. Und je schneller ich laufen will, desto langsamer werde ich. Ich wache Nachts auf, weil ich mir so fest auf die Kiefer gebissen habe, daß es weh tut. Manchmal weiß ich nicht mal, was ich eigentlich geträumt habe. Und dann kommen schon die Gedanken: "Boah willst Du Dir das jetzt echt antun?" Aber dann auch wieder die Gegenfrage: "Wie lange willst Du das eigentlich noch aufschieben? Wenn nicht jetzt, wann dann?" Na ja...
Ich wünsche Dir ebenfalls eine schöne und rauchfreie Woche und danke, daß Du mir schreibst. Vor allem weil ich glaube, daß Du in etwa verstehst, wovon ich da rede.
Liebe
Mickie,
auch Dir wieder einmal ganz lieben Dank für Deine Antwort. Ich habe, als ich Deine Zeilen las innerlich vor Erleichterung geseuftzt. Endlich mal eine, die weiß, wie das mit dem Kinderwunsch so ist. Ich wollte schon vor vielen Jahren mit meinem Exmann unbedingt ein Kind haben. 1 1/2 Jahre versuchten wir es. Es hat mich echt innerlich kaputt gemacht, als mein damaliger FA mir sagte, daß wir dies ohne Labor niemals schaffen können und selbst dann wäre die Chance nur sehr gering. Für mich ist da eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe bestimmt 2 Jahre gebraucht, um damit klar zu kommen. Dann irgendwann habe ich mir angefangen einzureden, daß ich eh keins will. Aus Selbstschutz halt, bin sogar richtig auf die Gegenseite gesprungen. Wer will denn Kinder, nee um Gottes Willen. Kostet nur Geld und Nerven und außerdem, habe ich mit mir selber genug zu tun. Aus heutiger Sicht kann ich nur sagen, daß es schon gut war, nicht schwanger geworden zu sein. Die Ehe ging in die Brüche und ich war damals psychisch richtig fertig. Na ja. Das war so 2004/5
Ich habe dann irgendwann die Pille genommen, weil ich extreme Regelschmerzen hatte und auch zuviel Testosteron. Also nicht wegen der Verhütung. Irgendwann habe ich mir dann gesagt, daß es nicht so prickelnd ist, bei dem was ich so rauche, die noch weiterhin zu nehmen und setzte sie einfach ab. Und dann kam die Eileiterschwangerschaft. Ich war da im Krankenhaus, völlig perplex- konnte das gar nicht fassen. Schließlich hat mir mein damaliger FA ja mal gesagt, daß das bei mir nie sein kann. Tja und dann das. Auf diesen Schreck habe ich mir die 3 Monatsspritze verschreiben lassen. Meine neue Frauenärztin warnte mich davor, denn auch nach dem absetzen kann es sehr lange dauern, wenn ich doch wieder schwanger werden wollen würde. Aber ich sagte ihr nur: "Na um Gottes Willen. Ich will kein Kind!" Sie hat mir das aber nicht geglaubt, mehrmals auf mich eingeredet. Doch letzten Endes habe ich sie bekommen. Es war (und da hatte sie Recht) auch wieder diese Angst und Enttäuschung, die mich das sagen ließ.
Irgendwann Ende letzten Jahres beschloß ich, wegen der extrem hohen Osteoporosegefahr wieder auf die Pille umzusteigen und wartete meine Tage ab. Die kamen auch, aber danach hatte ich irgendwann doch das Gefühl schwanger zu sein und dachte nur:" Scheiße, wenn das jetzt so ist. Da kannst Du nichts gegen machen. Also ich könnte das nicht!" Ich redete darüber mit meinem Partner, dachte viel und lange über alles nach. Und dann irgendwann machte es klick in meinem Kopf. Ich begriff, daß all diese Behauptungen eh nur Selbstbetrug/Selbstschutz waren. Aber ich mir eigentlich immer ein Kind wünschte. Als ich dann den Test machte und er negativ war, fing ich an zu heulen. Ich redete noch mal mit meinem Partner und so beschlossen wir gemeinsam, es jetzt ganz bewußt zu versuchen.
Beim Gespräch mit meiner FA kam dann heraus, daß es ganz und gar nicht unmöglich sei und sie hat sich wahnsinnig darüber aufgeregt, wie mein letzter Arzt sowas sagen konnte. Sie meinte, das ginge über seine Kompetenz. Das würde sie niemals zu einer Frau sagen, es sei denn sie hat keine Eierstöcke oder Gebärmutter mehr. Sie hat so viele Paare gesehen, die nach langen Versuchen trotzdem ein Kind bekommen haben. Und bei mir sieht es nicht schlecht aus. Es ist möglich. Trotzdem fand ich den Rat, nicht daran zu denken fehl am Platze. Wie sollte ich nach all dem, wo ich jetzt mein Herz wieder dafür geöffnet habe, nicht daran denken? Aber es hat auch gut gefallen, was Faultier schrieb. Mich auf etwas anderes fokussieren. Damit kann ich was anfangen, selbst wenn es vom Sinngehalt ja fast dieselbe Aussage ist. Aber sie klingt machbar.
Und was die anderen Dinge angeht- ja da werde ich jetzt durchgehen, bzw. ich tue es ja bereits. Ich suche mir wirklich Beschäftigungen heraus, wo ich noch vor zwei Monaten den Kopf geschüttelt hätte. Bis auf meine Sprüchebilder, habe ich bisher nichts von der Zeit vor dem Rauchstopp fort führen können. Einfach weil ich so viel im Kopf habe, ich kann keine einzige Melodie einspielen. Stattdessen mache ich was, wobei ich nicht denken muß. Ich puzzel sehr fiel. Es hat auch eine große symbolische Bedeutung für mich. Und dann habe ich gemerkt, daß mir viele bunte Farben sehr gut tun (psychisch). Also male ich Bilder mit Filzstiften. (Ich kann selber nicht malen, übers Strichmännchen gehts nicht hinaus) Also so Dinge, wo ich immer gedacht habe- boah sinnfrei Beschäftigungen, nur was für Kinder. Und dann dachte ich: Jetzt mache halblang! Wieso soll das nur für Kinder sein und wieso ist es sinnfrei, wenn es Dir gut tut. Wenn es Dir hilft innerlich ein bißchen zur Ruhe zu kommen? Tja, bin mal gespannt wohin mein Weg mich noch führt.
Danke im übrigen auch für Deinen Glauben in mich und einen schönen Wochenanfang