Den Dämon Nikotin loswerden. Diary of Henry

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um möglichst gut klarzukommen und vor Überraschungen geschützt zu sein.
Das ist im ersten Jahr wohl mit das wichtigste…die Gefahr liegt in der Routine und der trügerischen Sicherheit. Ganz am Anfang achtet man auf jede Regung, jeden Schmachter, schaut täglich auf die App. In der Folge kommt es darauf an, nicht leichtsinnig zu werden.
 
Es ist echt nicht so leicht immer für mich, das Gehirn ist noch nicht komplett frei von der Krankheit, ich nehme zwar kein Nikotin mehr, aber die Synapsen drehen manchmal regelrecht am Spieß, dann wünsche ich mir einfach nur einen inneren Frieden zurück, den ich vor der Sucht hatte.

Diese Phasen und Effekte sind nicht ständig da, oft habe ich diesen inneren Frieden und das Gefühl der Unruhe ist vollkommen weg, dann genieße ich den Moment, bin dankbar und demütig, weil ich das Glück wieder spüre und diese Zufriedenheit es geschafft zu haben wieder zurück ist.

Diese Sucht ist teuflisch und ich beschäftige mich vielleicht oft zu sehr damit, weil ich mich damit selbst triggere und daran erinnere ein Raucher gewesen zu sein. Es ist eine subtile Sucht, keine extrem grobe Angelegenheit, nichts was mich sofort befreit und für immer in Ruhe lässt.

Die schweren Zeiten lassen mich extrem leiden, die guten extrem genießen, dazwischen ist es einfach nicht erwähnenswert und alles im Leben dreht sich ja auch nicht um diese Krankheit.

Ich vergesse oft einfach die Sucht, bis mir jemand unterkommt der raucht und ich mache einen weiten Bogen darum, ich finde es regelrecht wie das Tor zur Hölle, diesem Rauch ausgesetzt zu sein.
 
Ich habe psychische Probleme seit meinem frühen Erwachsenenalter, es wäre verwegen anzunehmen diese würden sich durch rauchfrei sein in Luft auslösen.

Sicher habe ich die immer noch, aber sie sind nicht schlechter geworden durch das Rauchen lassen, im Gegenteil, viele Symptome sind besser geworden. Aber die Krankheit lässt mich trotzdem manchmal alles schwärzer sehen als es ist, deshalb ist es natürlich wichtig mit meinem Psychiater und Arzt im regelmäßigen Austausch zu sein.
 
Es ist schön frei von Nikotin zu sein, diese fürchterliche Sucht hat mir kaum einen Moment Ruhe vergönnt, immer war ich beim Bekämpfen des Entzugs, jetzt kann ich ruhig die Zeit nutzen und bin nicht länger ein Sklave dieses Dämons.

Nikotin ist Stress, Nikotin macht Stress.
 
Ich hatte irgendwann angefangen mich tiefer damit auseinanderzusetzen, dann fand ich eine Gnade und konnte wieder hoffen und ruhen.

Ich habe nichts gegen Atheisten oder was auch immer für Religiöse Ansichten oder Meinungen, mir ist es nicht wichtig ob und was ihr glaubt.

Für mich ist es ein Anker und hilft mir diese Angst zu überwinden.
 
Ich höre ja immer wieder zum Einschlafen und auch tagsüber hin und wieder das Hörbuch "Endlich Nichtraucher" und es mag zwar Menschen geben, denen das Hörbuch bzw. Buch nicht bekommt und die durch das Buch einen Rückfall bekommen haben (was mir ja irgendwie schleierhaft ist, vielleicht kann man mir noch mal erklären warum eigentlich?), aber für mich ist das Hörbuch sowas wie die Bibel der Rauchfreiheit.

Es wird darin auch erklärt warum die Methode Willenskraft nicht immer die beste Methode ist und warum das oft einfach zu kurz gedacht ist, wenn man einfach nur versucht eine gewisse Zeit lang nicht zu rauchen und dann zu hoffen, dass diese Krankheit dadurch sich in Luft auslöst. Rauchen ist eine schwere Krankheit, das lässt sich nicht alleinig durch die Methode Willenskraft besiegen in den meisten Fällen.

Weil wenn man da verbissen daran geht, dass jetzt dieses komische Gefühl weggeht und dieser Gedanke sich in Luft auflöst, dann ist das keine gute Strategie.

Es ist in Wahrheit so:
Wenn man das Rauchen lässt, dann wird man überschwemmt mit Gefühlen die durch das Rauchen verdeckt waren, man bekommt eine unheimliche Energie, man hat auf einmal mehr Zeit als vorher. Es ist sowieso meistens schwer eine Gewohnheit einfach zu Lassen und durch nichts zu ersetzen, weil das so meistens einfach nicht funktioniert. Man muss die Energie erst mal wahrnehmen und sich etwas überlegen was man damit machen will. Die Energie lässt sich einfach nicht leugnen, man kann nicht so tun als wäre sie nicht vorhanden.

Das ist auch der Grund warum das Alleinige Weglassen der Zigaretten das Problem nicht gelöst ist.

Die Gefühle die vorher verdeckt waren durch die Betäubung durch Nikotin, die kriegt man nicht vollständig weg, aber was man tun kann, man kann die Energie nützen und in der Freizeit einfach neue Hobbys anfangen und neue Sachen ausprobieren.

Es ist auf keinen Fall schwer, ich habe gerade gestern erst wieder gelesen, dass es von der Suchtstärke mit Heroin und Kokain vergleichbar ist, deshalb sollte man sich nicht der trügerischen Sicherheit hingebe, dass es ein Kinderspiel ist.

Der Entzug selbst hängt auch viel davon ab wie man das ganze mental angeht und wie man seine Zeit plant. Ich habe mich auch nicht gescheut Freunde und Familie zu Hilfe zu ziehen und meine professionellen Helfer öfters zu kontaktieren.

Liebe Grüße
Der Entzug ist nicht das schwerste, das schwerste ist es neue Wege zu gehen, weil es entsteht zwangsläufig eine Lücke, und wenn man die nicht füllt, dann ist der Rückfall vorhersehbar.
 
Die Sucht wird sich ab und zu melden und sie ist hinterlistig und falsch, sie redet einem ein, dass es einem besser ging als man rauchte und man jetzt etwas vermisst.

Glaubt ihr nicht, die Leere die sie verursacht füllt sie, es hilft nicht sich ständig zu betäuben. Besondere fies empfand ich die meiste Zeit meines Lebens auf die nächste Zigarette zu gieren, und wenn man sie hat sich zu ärgern, dass man so schwach ist dieser Lüge zu glauben.

Man bekommt nichts durch Zigaretten, Rauchen ist ein Lose lose Spiel, also verlieren und verlieren, im Gegensatz zum Nichtrauchen, das ist ein Win Win Spiel, man gewinnt immer, aber man muss aufhören den Zigaretten nachzujammern, sonst wird man nie mehr glücklich.

Es ist nicht so schwer, aber diese Illusion gaukelt einem etwas vor.
 
Sucht hinter sich lassen ist für mich Arbeit, Arbeit ein Leben aufzubauen in dem diese Sucht nicht mehr Teil meines Lebens ist.

Natürlich ändert sich vieles dann in meinem Leben, aber nur im positiven Sinne.
 
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