Hallo an alle,
habe mich jetzt schon eine Woche nicht gemeldet, aber war auf einer Messe in Madrid. Daher nun ein wenig mehr zu berichten.
Zum Wesentlichstem - 2. Woche geschafft. Juhu!!!
Letzte Woche habe ich wieder die ein oder andere "neue" Erfahrung machen dürfen. Ungewohnt war es im Flieger nicht ständig auf die Uhr zu schauen. Früher gehörte ich zu den ersten, die nach Erlischen der Anschnallsignale aufsprangen, um sich in dichtem Gedränge rücksichtslos in Richtung Ausgang zu pressen. Nur um so schnell wie möglich in eine dieser Raucherboxen zu kommen. Jetzt war ich so ziemlich der Letzte der das Flugzeug verlassen hat und dann ganz entspannt an diesen "Räucherkammern" vorbeischlenderte. Da fühlte sich das NMR ganz sicher nicht wie Verzicht an.
Toll und neu war es irgendwie auch, auf die Frage im Hotel, Raucher oder Nichtraucher mit "Nichtraucher" zu antworten.(Spanien hat noch Raucherzimmer)
Insgesamt habe ich das Gefühl gehabt, das in Spanien noch viel mehr geraucht wird. Auch mir viel es deutlich schwerer stark zu bleiben. Ich gebe ganz ehrlich zu, ein wenig Neid kam da und dort doch auf. Nicht weil ich selber rauchen wollte, es war mehr so ein Gefühl wie "...ich beneide Dich das du noch nicht aufgehört hast" also ein gewisser Neid auf die Unvernunft der Raucher. Ja diese bestimmten Kippen nicht zu rauchen fällt mir weiterhin schwer. Sonnenschein, Kaffee, Kippe war sooo schön. Sonnenschein, Kaffee, Kuchen ist es auch, aber eben anders und da fühlt es sich immer noch nach Verzicht an.
Der kleine Mann im Ohr der mich ständig an die angenehmen Zeiten meiner Sucht erinnert ist noch immer da, er wird aber immer leiser.
Wichtig ist es da, sich an das ganze Negative zu erinnern, weswegen man ja aufhören wollte und die Neugier wachzuhalten, auf alles das was sich noch so zum Positiven verändert.
Meine Puste hat deutlich zugenommen, ich habe Kleingeld ohne Ende (irgendwie muss ich erst wieder lernen, das man damit nicht nur den Zigarettenautomat füttern kann), meine Töchter kuscheln deutlich mehr mit mir (einer der unerwarteten aber schönsten Effekte des NMR), ich gewinne täglich mehr Zeit für die angenehmen Sachen (ich zelebriere mein Espressomachen mittlerweile - manchmal brauche ich 10 Minuten dafür), ich schmecke auch langsam deutlich besser/anders (mein Weingeschmack hat sich irgendwie komplett verändert/ich mag auf einmal Schimmelkäse), Ausschlafen - früher habe ich selten mal länger als bis 7°°Uhr geschlafen, heute bleibe ich auch einfach mal liegen (keine Sucht die mich morgens mehr vor die Tür jagt), langsam werde ich auch ruhiger, ist nicht mehr dieser Kampf wie am Anfang.
Ich bin total gespannt, was da noch so alles Positives auf mich zukommt.
Erste Erfolge feiere ich auch in der Firma. Diese Woche probieren zwei unserer Azubis den Rauchstopp. Wenn die beiden das schaffen, wäre es wohl mit das Positivste was sie von mir mitkriegen. Ob ich den Rest auch noch kriege, möchte ich bezweifeln (sind sehr überzeugte Raucher). Aus Fairness, habe ich "Spacko" ihnen aber nun auch einen Raucherraum zugestanden, da mich der Rauch nicht mehr so stört geht das mittlerweile. Außerdem hätte ich nix gewonnen, wenn sie ständig mit Grippe ausfallen, weil sie bei Regen vor die Tür müssen.
Alles in Allem denke ich, bin ich auf nem guten Weg - allerdings ist es hier und da noch immer Kampf. Ich rechne damit das das auch für immer so bleiben wird. Aber merke auch langsam das Siegen immer leichter wird und Siegen macht einfach Spass. Außerdem hat man immer was zu feiern. 1Tag, 1Woche, 10 Tage, den 11er, 2 Wochen....
Party on :bb.gif