Mickie meinte:
Weiss gar nicht wie oft ich nach dem Rauchstopp mich gefühlt zurück an die Therapiezeit geworfen fühlte.
Es gab da tolle Sprüche, harte Zeiten, Kämpfe an einem Selbst und zurück ins Leben, raus aus Tiefs usw.
Was ich aber auch inzwischen gemerkt habe, es ist kein zurück in die Therapiezeit, es ist nur die Erinnerung daran wie es geht den Weg zu sich immer wieder zu betreten, es ist die Erinnerung die kommt wie kann ich Dinge angehen damit es mir besser geht.
Das ist richtig, es ist kein Zurück werfen, sondern ein Erinnern an den Weg. Weil damals war ich nicht an dem Punkt wie heute, habe ja das Rauchen trotz Vereinbarung nicht sein lassen. Und somit hole ich heute einige Dinge auf, die auch schon vor 10 Jahren Thema waren, aber einfach nicht dran waren.
Mickie meinte:
Doch irgendwas in einem will dieses verschieben nicht und dann gibts die kleinen Schubse und es protestiert in einem und fluchten werden gesucht aber ganz tief in uns wissen wir, jetzt sind wir bereit den Weg zu gehen, denn sonst würde es da weiter schlummern bis wir die Kraft haben auch da durch zu gehen.
Auch da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen ... den Weg zurück gibt es nicht mehr, und will ich auch nicht mehr.
Mickie meinte:
Ich zuppel mal Roberts Bank hier hin, komm da setzen wir uns jetzt drauf, seine Decke habe ich ja auch noch und dann machen wir Wolkenziehen gucken und stellen uns vor das mit jeder Wolke was dunkles geht.
wie so oft kennst du meine Stimmungen, und tust einfach das richtige. Dafür mag ich dich sehr :mickie
Niko80 meinte:
Hallo, ich kann mich Eurer Diskussion nur anschliessen. Diese ganzen Themen wie "achtsam Sein, mich selbst lieben, im JETZT leben" sind mir seit den Therapiezeiten auch bekannt. Aber mit jedem Lebensalter bekommen sie eine neue Bedeutung und werden anders gelebt. Und je nach Stimmung kann ich sie umsetzen oder nicht, aber sie werden wichtiger. Und... je mehr Süchte ich ablege, um so besser kann ich sie zulassen und leben.
Ich fühle mich hier richtig geborgen, weil ihr kennt, was ich fühle. Da muss ich ja gar nichts mehr dazu schreiben
Niko80 meinte:
Auch das kann ich aus meinem Leben bestätigen, ich würde vielleicht nur hinzufügen, dass Narben nicht schlimm sind, weil die Erinnerung wichtig ist, um Fehler zu vermeiden. Es gibt immer einen Teil in mir, der bei diesen Wiederholungen weiß, wie bescheuert das ist, was ich gerade mache. Aber ohne Suchtmittel, habe ich die Chance diesem Teil meine Aufmerksamkeit zu geben, da mein Gehirn nicht vernebelt ist oder sich planerisch mit dem nächsten Kick beschäftigt. Ohne Suchtmittel bin ich lernfähig und kann meinen Weg erkunden, das ist eine Ur-Freiheit, die das Leben lebenswert macht.
Oh ja, ich habe auch so einige böse Narben. Aber ich brauche sie, weil genau diese Narben mich davon abhalten, in bestimmten Situationen wieder den gleichen Fehler zu machen. Allerdings gibt es auch den Teil wie bei dir, der weiss, was er da für einen Blödsinn macht, und trotzdem das gleiche wiederholt, sie es in Beziehungen oder auch in der Arbeit. In diesem Sinne stimmt das, was Mickie sagt, schon sehr. Bestimmte Situationen muss man einfach immer wieder erleben. Dankbar dafür sein, dass man Narben hat, demjenigen gegenüber demütig sein, der sie veursacht hat, keine Wut entwickeln, das ist ein ganz schöner Lernprozess.
Glasmurmel meinte:
Und: vielleicht könnt Ihr mir das ja sagen... Denn Manches beschäftigt mich auch nach einer halben Dekade noch.
Ja- wenn die Murmel sich mal festgefressen hat...
Du bist nicht alleine damit. Auch ich habe Gedanken, Gefühle, Situationen ... die kommen leider immer wieder hoch. Habe Fehler gemacht in meinem Leben, die ich mir immer noch nicht verzeihen mag, habe Wut im Bauch auf Menschen, denen ich einfach nicht demütig dankbar sein kann. Das beschäftigt mich, und gerade in den Momenten, wo ich Schmacht erlebe, kommen auch solche Gedanken. zeigt, da bewegt sich weiter was.
Und auf die Frage, henne oder Ei ... naja, ich habe keine Ahnung. Der Rauchstopp kam, die Gefühle kamen geballt und wuchtig hoch. Es war einfach an der Zeit.
Ich muss los zur Arbeit, Ferien sind vorbei, heute darf ich wieder im Stau stehen. Sonne scheint, und wir haben 10 Grad. August halt ...
Schreib aber demnächst noch ein wenig mehr